Die International Laser Class Association (ILCA) hat am 27. August 2025 die Zulassung von Performance Sailcraft Australia (PSA) als Bootsbauer entzogen. Diese Entscheidung wurde getroffen, um das Prinzip des strikten One-Designs zu schützen. Dieses Prinzip stellt sicher, dass alle Segler unter gleichen Bedingungen antreten.
Wichtige Punkte
- ILCA entzieht PSA die Bauerlaubnis ab dem 27. August 2025.
- Grund ist die Nichteinhaltung des strikten One-Design-Prinzips.
- PSA nutzte eigene Formen, die geringfügig von den ILCA-Standardformen abweichen.
- Es gab monatelange Versuche der ILCA, eine Einigung mit PSA zu erzielen.
- Das Ziel der ILCA ist eine einheitliche Produktion von Booten weltweit.
Das Prinzip des strikten One-Designs
Das strikte One-Design-Prinzip ist der Kern des Erfolgs der ILCA-Klasse. Es garantiert, dass alle Boote identisch sind. Dadurch entscheidet die Fähigkeit des Seglers über den Sieg, nicht die Ausrüstung. Diese Regel ist in der ILCA-Grundregel verankert. Sie hat die ILCA zur größten und beständigsten Jollenklasse für Jugendliche und Erwachsene weltweit gemacht.
Die Einhaltung dieses Prinzips ist für die Fairness des Wettbewerbs entscheidend. Abweichungen in der Bootskonstruktion könnten zu ungleichen Startbedingungen führen. Die ILCA sieht es als ihre Hauptaufgabe, diese Gleichheit zu gewährleisten.
Hintergrund der Entscheidung
Die Entscheidung, die Zulassung von PSA zu entziehen, erfolgte nach monatelangen Bemühungen der ILCA. Ziel war es, PSA zur Erfüllung ihrer vertraglichen Verpflichtungen zu bewegen. Diese Verpflichtungen beinhalteten die Produktion von Booten aus Formen, die vom gleichen ILCA-Master-Mould abgeleitet sind und dieselben Werkzeuge verwenden.
Dies war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Ziel der ILCA, ein „Off the Shelf, Equal Performance, One Design Sailboat“ (OSEPODS) zu schaffen. Ein OSEPODS-Boot soll überall auf der Welt exakt gleich sein und sofort einsatzbereit.
Faktencheck
- 2005: Der ILCA-Master-Mould wurde als definitive Referenzform für alle Rümpfe festgelegt.
- Herkunft: Die Abstammung dieses Master-Moulds lässt sich bis zur ursprünglichen Form von Ian Bruce zurückverfolgen.
- Aktuelle Situation: Alle aktuellen ILCA-Bootsbauer, außer PSA, nutzen Formen, die von diesem Master-Mould stammen.
Unterschiede in der Produktion bei PSA
Als traditioneller Bootsbauer produzierte PSA weiterhin Boote auf Basis eigener Master-Moulds und Werkzeuge. Sie hatten den ILCA-Standard nicht übernommen. Ihre Formen und Werkzeuge führten zu geringfügigen Unterschieden im Vergleich zu den Booten anderer ILCA-Bootsbauer. Dazu gehört auch Performance Sailcraft Japan, ein weiterer traditioneller Hersteller, der die ILCA-Formen und -Werkzeuge bereits implementiert hat.
PSA hat diese Unterschiede zwischen ihren Booten und denen anderer Hersteller selbst anerkannt. Es gibt jedoch keine Beweise dafür, dass PSA-Boote eine andere Leistung erbringen. Trotzdem ist die Tatsache, dass sie nicht identisch sind, nicht mit dem strikten One-Design-Prinzip der ILCA vereinbar.
„Diese Entscheidung dient nicht dazu, Bootsbauer auszuschließen; es geht darum, die Werte zu schützen, die unsere Klasse definieren, und sicherzustellen, dass ILCA-Segler weiterhin faire, wettbewerbsfähige One-Design-Rennen auf der ganzen Welt genießen.“
Vertragliche Verpflichtungen und deren Nichteinhaltung
Im Jahr 2024 erwarb die ILCA bestimmte Rechte von PSA. Der Vertrag sah vor, dass PSA auf die gleichen Formen, Werkzeuge und Bootsbauer-Vereinbarungen wie alle anderen zugelassenen Hersteller umstellen sollte. Dies hätte die ILCA ihrem OSEPODS-Ziel nähergebracht.
Leider erfüllte PSA unter neuer Eigentümerschaft diese Verpflichtungen nicht. Diese Nichteinhaltung ließ der ILCA keine andere Wahl, als die Zulassung von PSA als Bootsbauer zu entziehen. Dies war notwendig, um das One-Design-Prinzip zu wahren und die Fairness und Integrität der Klasse zu schützen.
Hintergrundinformationen
Die ILCA legt großen Wert auf die Standardisierung. Dies soll sicherstellen, dass alle Teilnehmer dieselben Chancen haben. Jeder Segler soll sich auf sein Können verlassen können, nicht auf minimale Vorteile durch die Ausrüstung. Die Organisation arbeitet kontinuierlich daran, ihre Standards weltweit durchzusetzen und zu überwachen.
Ausblick und Engagement der ILCA
Die ILCA bleibt ihrem Ziel verpflichtet, dass jeder Segler überall Boote segelt, die in Konstruktion und Leistung gleich sind. Die Organisation betont, dass es bei dieser Entscheidung nicht darum geht, Bootsbauer auszuschließen. Es geht vielmehr darum, die Werte zu schützen, die die Klasse definieren. So soll sichergestellt werden, dass ILCA-Segler weiterhin faire und wettbewerbsfähige One-Design-Rennen weltweit genießen können.
Die ILCA ist bestrebt, eine einheitliche Qualität und Gleichheit über alle Hersteller hinweg zu gewährleisten. Nur so kann der Geist des One-Design-Segelns langfristig erhalten bleiben. Dies trägt zur Attraktivität und zum Wachstum des Sports bei.