Ein seriennaher Prototyp des neuen Elektro-Sportcoupés Denza Z wurde bei intensiven Testfahrten auf der Nürburgring-Nordschleife gesichtet. Das Fahrzeug der BYD-Tochtermarke zeigte dabei eine beeindruckende Performance und lässt auf einen ernstzunehmenden Konkurrenten für etablierte europäische Hersteller schließen.
Die Beobachtungen in Deutschland deuten darauf hin, dass BYD mit seiner Luxusmarke Denza den europäischen Markt fest im Blick hat. Das Fahrzeug, das erstmals als Konzept auf der Auto Shanghai 2025 vorgestellt wurde, scheint nur minimale Änderungen für die Serienproduktion erfahren zu haben.
Wichtige Fakten
- Ein Prototyp des Denza Z wurde bei Hochgeschwindigkeitstests auf dem Nürburgring beobachtet.
- Das Fahrzeug verfügt über einen Allradantrieb mit drei Elektromotoren und fortschrittlicher Fahrwerkstechnologie.
- Die Leistung könnte sich auf dem Niveau des Denza Z9 GT mit 952 PS bewegen.
- Eine Markteinführung in Europa wird erwartet, mit einem potenziell sehr wettbewerbsfähigen Preis.
Aggressive Tests auf der Nordschleife
Auf der anspruchsvollen Nürburgring-Nordschleife wurde der Denza Z Prototyp an seine Grenzen gebracht. Aufnahmen zeigen das Elektro-Coupé mit qualmenden Reifen in den Kurven, ein klares Indiz für Leistungstests im Grenzbereich. Solche Erprobungsfahrten auf der berühmten deutschen Rennstrecke sind ein üblicher Schritt für Hersteller, die die Fahrdynamik und Haltbarkeit ihrer sportlichen Modelle optimieren wollen.
Das Testfahrzeug war mit Hochleistungsreifen der Marke Giti ausgestattet. Die Dimensionen sind beachtlich: 275/35 R21 an der Vorderachse und 325/30 R21 an der Hinterachse. Diese Reifengrößen unterstreichen den Fokus auf maximale Haftung und sportliches Fahrverhalten, insbesondere auf trockener Fahrbahn.
Vom Konzept zur Realität
Das Design des gesichteten Prototyps bleibt dem auf der Auto Shanghai 2025 vorgestellten Z-Konzeptfahrzeug bemerkenswert treu. Dies deutet darauf hin, dass das Konzept von Anfang an mit Blick auf die Serienfertigung entwickelt wurde. Viele charakteristische Merkmale wurden beibehalten.
Zu den Details, die es in die Serienversion geschafft haben, gehören:
- Die markante Lichtsignatur an Front und Heck.
- Das Design des Heckflügels und der Lufteinlässe.
- Die Form der Spiegelkappen.
- Die versenkbaren Türgriffe für eine verbesserte Aerodynamik.
Selbst das Armaturenbrett scheint weitgehend vom Konzept übernommen worden zu sein, was auf einen modernen und technologisch fortschrittlichen Innenraum hindeutet.
Wer ist Denza?
Denza wurde ursprünglich als Joint Venture zwischen dem chinesischen Hersteller BYD und der damaligen Daimler AG gegründet. Im Jahr 2024 übernahm BYD die verbleibenden 10 Prozent von Mercedes-Benz und machte Denza zu einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft. Die Marke ist als Luxus- und Premiumangebot innerhalb des BYD-Konzerns positioniert.
Hochmoderne Technologie an Bord
Der Denza Z ist nicht nur optisch, sondern auch technologisch ein ambitioniertes Projekt. Das Fahrzeug ist mit einer Reihe fortschrittlicher Systeme ausgestattet, die für überlegene Fahreigenschaften sorgen sollen. Dazu gehört ein Steer-by-Wire-System, das ohne mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Rädern auskommt und von einer künstlichen Intelligenz gesteuert wird.
Fahrwerk und Antrieb
Für die Dämpfung kommen magnetorheologische Dämpfer zum Einsatz, die sich in Millisekunden an die Fahrbahnbeschaffenheit anpassen können. Unterstützt wird dies durch das DiSus-M-Karosseriekontrollsystem, das auch im Technologieträger Yangwang U7 von BYD verwendet wird. Ein „Road Pre-Scan“-Feature analysiert die Straße vor dem Fahrzeug und bereitet das Fahrwerk proaktiv auf Unebenheiten vor.
Der Antrieb des Denza Z besteht aus drei Elektromotoren. Während ein Motor die Vorderachse antreibt, sind an der Hinterachse zwei separate Motoren verbaut. Diese Konfiguration, von BYD als e3-Technologie bezeichnet, ermöglicht eine präzise Drehmomentverteilung (Torque Vectoring) zwischen den beiden Hinterrädern. Dies verbessert die Kontrolle und Agilität in Kurven. Eine unabhängige Hinterradlenkung trägt ebenfalls zur Fahrdynamik bei.
Leistung auf Supersportwagen-Niveau
Obwohl die finalen Leistungsdaten noch nicht bestätigt sind, wird erwartet, dass der Denza Z eine ähnliche Leistung wie die Limousine Denza Z9 GT aufweisen wird. Diese leistet beeindruckende 952 PS aus ihrem Drei-Motoren-Setup.
BYDs Angriff auf den Performance-Markt
Die Entwicklung des Denza Z ist Teil einer größeren Strategie von BYD, sich im Segment der Hochleistungsfahrzeuge zu etablieren. Ein weiteres Beispiel für diese Ambitionen ist der Supersportwagen Yangwang U9 Xtreme, der mit vier Elektromotoren eine Gesamtleistung von 2.977 PS erreicht.
Der Yangwang U9 hat bereits seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt, indem er auf der Teststrecke in Papenburg eine Höchstgeschwindigkeit von 496,22 km/h erreichte und die Nürburgring-Nordschleife in beeindruckenden 6 Minuten und 59 Sekunden umrundete.
Diese Erfolge zeigen, dass BYD über das technologische Know-how verfügt, um Fahrzeuge zu bauen, die mit den schnellsten der Welt konkurrieren können. Der Denza Z soll diese Technologie nun in einem zugänglicheren Preissegment verfügbar machen.
Preis und Marktstart
Der vielleicht überraschendste Aspekt des Denza Z könnte sein Preis werden. Schätzungen aus China gehen von einem Einstiegspreis von etwas über 300.000 Yuan aus. Das entspricht aktuell etwa 42.000 US-Dollar. Sollte das Fahrzeug zu einem ähnlichen Preis nach Europa kommen, wäre es deutlich günstiger als Konkurrenzmodelle wie das BMW 2er Coupé oder andere heckgetriebene Sportwagen.
Mit seiner Kombination aus hoher Leistung, fortschrittlicher Technologie und einem potenziell aggressiven Preis könnte der Denza Z den europäischen Markt für Elektro-Sportwagen erheblich aufmischen. Die Tests auf dem Nürburgring sind ein klares Signal, dass die Markteinführung näher rückt.




