Lucid Motors, der kalifornische Hersteller von Elektrofahrzeugen, hat angekündigt, alle jüngsten Gebühren am Ende von Leasingverträgen zu überprüfen. Dies geschieht nach einer Welle von Beschwerden US-amerikanischer Kunden über unerwartet hohe Abschlussrechnungen. Das Unternehmen räumte ein, dass seine Kommunikations-, Inspektions- und Abrechnungsprozesse in einigen Fällen nicht den eigenen Standards für Transparenz und Fairness entsprochen haben.
Wichtige Erkenntnisse
- Lucid Motors prüft alle Leasing-Endabrechnungen nach Kundenprotesten.
- Das Unternehmen entschuldigt sich für mangelnde Transparenz und Fairness.
- Bank of America ist als Finanzpartner an der Überprüfung beteiligt.
- Kunden berichteten über hohe Gebühren für Verschleiß und fehlende Kabel.
- Lucid arbeitet an der Verbesserung der Inspektions- und Abrechnungsprozesse.
Kunden beklagen hohe Abschlusskosten
Die Entscheidung von Lucid Motors folgt auf eine zunehmende Kritik von Leasingkunden in den USA. Diese hatten ihre Erfahrungen in Online-Foren und auf Reddit geteilt. Dort schilderten sie, wie sie mit überraschend hohen Rechnungen konfrontiert wurden, nachdem sie ihre Fahrzeuge zurückgegeben hatten.
Ein Kunde berichtete von einer Abschlussrechnung über 4.484 US-Dollar. Diese Summe umfasste geschätzte Grundsteuern, Gebühren für übermäßigen Verschleiß und eine Kündigungsgebühr. Der Kunde zeigte sich schockiert und verwirrt über die Höhe der Forderung.
Faktencheck: Leasing-Gebühren
- Ein Kunde erhielt eine Rechnung über 4.484 US-Dollar.
- Darunter waren 1.688 US-Dollar für geschätzte Grundsteuer.
- Zusätzlich fielen 2.400 US-Dollar für übermäßigen Verschleiß an.
- Eine Kündigungsgebühr von 450 US-Dollar und 306 US-Dollar Umsatzsteuer waren ebenfalls enthalten.
Probleme bei der Fahrzeugrückgabe
Viele Kunden berichteten von Verzögerungen zwischen der Fahrzeugrückgabe und der tatsächlichen Inspektion. Diese Verzögerungen konnten mehrere Wochen betragen. Anschließend erhielten sie oft hohe Rechnungen für „übermäßigen Verschleiß“, die sich auf mehrere tausend Dollar beliefen.
Ein Beispiel: Ein Besitzer wurde mit 1.825 US-Dollar für kleinere Windschutzscheiben-Chips und eine Sonnenblende belastet. Andere Kunden nannten Rechnungen von 3.000 US-Dollar für Felgenkratzer oder sogar 5.750 US-Dollar für Schäden, die erst Monate nach der Rückgabe des Fahrzeugs festgestellt wurden.
"Wir entschuldigen uns aufrichtig für jeglichen Frust oder Unannehmlichkeiten, die entstanden sind. In einigen Fällen entsprachen unsere Kommunikations-, Inspektions- und Abrechnungsprozesse nicht den Standards an Transparenz und Fairness, die wir uns selbst auferlegen."
Lucid Motors in einer Stellungnahme
Hintergrund der Leasing-Abwicklung
Das Leasingprogramm von Lucid läuft über Lucid Financial Services. Die Finanzierung wird von der Bank of America bereitgestellt. Diese Bank beauftragt auch Drittunternehmen mit der Fahrzeuginspektion. Diese Struktur kann zu Kommunikationslücken führen, die sich auf die Kunden auswirken.
Fehlende Transparenz und Kommunikationsprobleme
Lucid Motors räumte ein, dass "einige Kunden Bedenken oder Verwirrung während des Leasing-Rückgabeprozesses erlebt haben." Das Unternehmen entschuldigte sich ausdrücklich für "jeglichen Frust oder Unannehmlichkeiten, die entstanden sind."
Die Kritik konzentriert sich auf die mangelnde Klarheit bei der Vorinspektion, der endgültigen Abrechnung und dem gesamten Rückgabeerlebnis. Ein Kunde berichtete, dass ihm ein Ladekabel in Rechnung gestellt wurde, obwohl ein Verkäufer ihm zuvor zugesichert hatte, er dürfe es behalten.
Konkrete Beispiele für Verwirrung
- Ein Kunde wurde für ein "fehlendes Kabel" mit 650 US-Dollar belastet, obwohl ihm gesagt wurde, er könne es behalten.
- Ein anderer Fall betraf 1.230 US-Dollar für "übermäßigen Verschleiß" und 585 US-Dollar für eine "kleine Delle".
- Diese Beispiele zeigen die Diskrepanz zwischen Kundeninformationen und der tatsächlichen Abrechnung.
Lucid Motors verspricht Besserung
Als Reaktion auf die Beschwerden hat Lucid Motors eine umfassende Überprüfung aller jüngsten Leasing-Endabrechnungen eingeleitet. Ziel ist es, sicherzustellen, dass diese "genau, angemessen und im Einklang mit unseren veröffentlichten Richtlinien" sind. Das Unternehmen arbeitet eng mit seinen Finanz- und Inspektionspartnern zusammen, um die Klarheit in allen Phasen des Rückgabeprozesses zu verbessern.
Kunden, die glauben, dass eine Gebühr ungenau sein könnte, werden ermutigt, sich direkt an Lucid Financial Services zu wenden. Sowohl Lucid Motors als auch ihr Finanzpartner werden jeden Einspruch prüfen, um Fairness und Genauigkeit zu gewährleisten, bis alle Probleme gelöst sind.
Maßnahmen von Lucid Motors
- Aktive Überprüfung: Alle aktuellen Leasing-Endabrechnungen werden geprüft.
- Partner-Kooperation: Enge Zusammenarbeit mit Finanz- und Inspektionspartnern.
- Prozessoptimierung: Verbesserung der Klarheit in Vorinspektionsberichten und Abrechnungen.
- Kundenkontakt: Kunden sollen sich bei Ungenauigkeiten direkt an Lucid Financial Services wenden.
Zukünftige Schritte und Auswirkungen
Ein Verkäufer teilte einem potenziellen Kunden bereits mit, dass das Management das Problem als "laufendes Problem" behandle. Interne Diskussionen über dieses Thema fanden demnach bereits in "wochenlangen Meetings in Arizona" statt. Dies deutet darauf hin, dass Lucid die Angelegenheit ernst nimmt und umfassende Änderungen plant.
Die Transparenz und Fairness bei Leasingrückgaben sind entscheidend für das Vertrauen der Kunden in eine junge Marke wie Lucid Motors. Die angekündigten Maßnahmen könnten dazu beitragen, das Image des Unternehmens zu verbessern und zukünftige Missverständnisse zu vermeiden.
Es bleibt abzuwarten, wie schnell und effektiv Lucid Motors diese Probleme beheben kann. Die Bereitschaft, die eigenen Prozesse kritisch zu hinterfragen und anzupassen, ist ein positives Signal für die Kundenbasis.




