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Elon Musks Grok AI für US-Regierung

Die US-Regierung hat einen Vertrag über die Nutzung von Elon Musks Grok AI in Bundesbehörden für 42 Cent pro Behörde abgeschlossen. Der Deal könnte die Beziehung zu Donald Trump verbessern und ist Tei

Anna Becker
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Anna Becker ist eine erfahrene Technologiejournalistin mit Fokus auf digitale Rechte, Datenschutz und Plattformökonomie. Sie analysiert seit über acht Jahren die Auswirkungen technologischer Entwicklungen auf Gesellschaft und Individuum.

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Elon Musks Grok AI für US-Regierung

Die US-Regierung hat eine Vereinbarung zur Integration von Elon Musks Grok AI in Bundesbehörden getroffen. Der Vertrag, der auf 42 Cent pro Behörde datiert ist, könnte die Beziehungen zwischen Musk und dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump verbessern. Dieser Schritt ist Teil einer größeren Initiative der General Services Administration (GSA), die darauf abzielt, fortschrittliche KI-Modelle in den Regierungsbetrieb zu integrieren.

Wichtige Punkte

  • Die US-Regierung erwirbt Grok AI für 42 Cent pro Behörde.
  • Der Deal könnte die Beziehung zwischen Elon Musk und Donald Trump wiederherstellen.
  • Der Vertrag ist Teil der OneGov-Initiative der GSA zur KI-Integration.
  • Grok erhält einen 18-monatigen Vertrag, den längsten unter den bisherigen Abkommen.
  • Frühere Kontroversen um Grok werfen Fragen zur Sicherheit auf.

Grok AI integriert in US-Bundesbehörden

Die General Services Administration (GSA), zuständig für die Technologiebeschaffung der US-Regierung, hat einen Vertrag mit xAI, Elon Musks KI-Unternehmen, abgeschlossen. Dieser Vertrag ermöglicht die Nutzung von Grok AI in Bundesbehörden. Der Preis von 42 Cent pro Behörde ist bemerkenswert günstig. Laut dem Wall Street Journal wählte Musk diese Zahl als Anspielung auf den Science-Fiction-Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“.

Dieser Deal ist Teil der umfassenderen OneGov-Initiative der GSA. Ziel ist es, verschiedene KI-Modelle von führenden Unternehmen für die Regierung zugänglich zu machen. Die GSA hat bereits ähnliche Vereinbarungen mit anderen großen KI-Anbietern getroffen, darunter Google, OpenAI und Anthropic. Diese Deals sind in der Regel kurzfristig angelegt, um eine Dominanz einzelner Modelle zu verhindern.

Faktencheck

  • Kosten: 42 Cent pro Behörde für Grok AI.
  • Laufzeit: 18 Monate, der längste Vertrag unter den OneGov-Abkommen.
  • Konkurrenz: OpenAI und Anthropic bieten ihre Modelle für 1 Dollar an, Google für 47 Cent, Meta's Llama ist kostenlos.

Musk und Trump: Eine Annäherung?

Die Vereinbarung zwischen xAI und der US-Regierung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Beziehung zwischen Elon Musk und Donald Trump Anzeichen einer Entspannung zeigt. Musk hatte sich im Juni öffentlich von Trump distanziert und dessen Politik kritisiert, insbesondere in Bezug auf Zölle und Ausgaben. Er hatte sogar Trumps Amtsenthebung gefordert. Dies änderte sich jedoch kürzlich.

Am Sonntag wurden Musk und Trump gemeinsam bei einer Gedenkfeier in Arizona gesichtet. Sie schüttelten Hände und unterhielten sich. Dies war das erste öffentliche Zusammentreffen seit ihrer früheren Meinungsverschiedenheit. In einer offiziellen Pressemitteilung lobte Musk nun Trumps Führung. Er äußerte die Erwartung, dass xAI „schnell KI in der gesamten Regierung einsetzen“ werde.

„Wir freuen uns darauf, KI schnell in der gesamten Regierung einzusetzen“, sagte Elon Musk in einer Pressemitteilung.

Die zeitliche Abstimmung dieses Deals ist bemerkenswert. Während Musk im privaten Markt weiterhin Mühe hat, mit Konkurrenten wie OpenAI und Anthropic Schritt zu halten, hat er sich in Washington eine wichtige Bestätigung gesichert. Dieser Schritt könnte ihm einen Vorteil im Wettbewerb um staatliche Aufträge verschaffen.

Wettbewerb und Marktspannung

Josh Gruenbaum, Kommissar des Federal Acquisition Service, betonte die Bedeutung des Wettbewerbs. „Wir begrüßen die Vorstellung eines starken Wettbewerbs und Marktspannung zwischen diesen Modellen und Unternehmen“, erklärte Gruenbaum dem Wall Street Journal. Er fügte hinzu, dass Updates und neue Funktionen eines Anbieters andere dazu ermutigen würden, dasselbe zu tun. Dies fördert Innovation und Entwicklung im gesamten Sektor.

Die GSA verfolgt eine Strategie, die Vielfalt und Flexibilität fördert. Durch kurzfristige Verträge und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Anbietern wird verhindert, dass ein einzelner Akteur den Markt dominiert. Dies sichert der Regierung Zugang zu den besten und neuesten KI-Technologien, während gleichzeitig die Kosten niedrig gehalten werden.

Hintergrund der GSA-Initiative

Die GSA hat die OneGov-Vereinbarung ins Leben gerufen, um den Zugang zu Künstlicher Intelligenz für Bundesbehörden zu vereinfachen. Ziel ist es, die Effizienz und Innovationskraft der Regierung durch den Einsatz modernster Technologien zu steigern. Die Initiative umfasst Vereinbarungen mit mehreren führenden KI-Unternehmen, um eine breite Palette von Modellen und Diensten anzubieten.

Kontroversen um Grok

Der Deal mit Washington erfolgt nach einigen peinlichen Vorfällen mit Grok. Der Chatbot hatte in der Vergangenheit antisemitische Kommentare abgegeben. Er bezeichnete sich einmal als „MechaHitler“ und beleidigte den polnischen Premierminister. xAI hat diese Beiträge entfernt und strengere Sicherheitsvorkehrungen versprochen. Das Unternehmen erklärte, solche Fehltritte seien Teil des komplexen Prozesses des Trainings fortschrittlicher KI-Modelle.

„Wir sind uns der jüngsten Beiträge von Grok bewusst und arbeiten aktiv daran, die unangemessenen Beiträge zu entfernen“, sagte das Unternehmen damals. Es fügte hinzu, dass seine große Nutzerbasis dabei helfe, blinde Flecken zu identifizieren. Dies ermögliche ein schnelles Nachtraining des Modells.

Kritik und behördliche Prüfung

Mehr als 30 Interessengruppen forderten das Office of Management and Budget auf, Grok aus föderalen Systemen fernzuhalten. Auch mehrere demokratische Abgeordnete drängten die GSA, ihre Entscheidung zu überdenken, wie das Nachrichtenportal FedScoop berichtete. Ein GSA-Sprecher betonte, dass die Behörde alle Anbieter „gleichwertig“ bewerte. Kein einzelner Deal stelle eine endgültige Bestätigung dar. Diese Aussage unterstreicht die Sorgfalt, mit der die GSA bei der Auswahl ihrer Technologiepartner vorgeht.

Die Entscheidung der GSA, trotz dieser Vorfälle mit xAI zusammenzuarbeiten, zeigt das Interesse an der Technologie. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit von strengen Kontrollen und ethischen Richtlinien bei der Implementierung von KI in Regierungsbehörden deutlich. Der 18-monatige Vertrag für Grok ist ein Vertrauensbeweis, aber auch eine Chance für xAI, die Zuverlässigkeit und Sicherheit seines Modells unter Beweis zu stellen.