Tesla hat die behördliche Genehmigung erhalten, seine autonomen Fahrzeuge im US-Bundesstaat Arizona zu testen. Dies ist der vierte Bundesstaat, in dem das Unternehmen seine Robotaxi-Technologie auf öffentlichen Straßen erproben darf. Die Expansion ist Teil von Teslas umfassenderer Strategie, einen fahrerlosen Fahrdienst in den gesamten Vereinigten Staaten zu etablieren.
Neben der geografischen Ausweitung arbeitet das Unternehmen auch an der Verbesserung der Zugänglichkeit seiner Dienste und deutet die Entwicklung neuer Fahrzeugmodelle an, darunter einen SUV im Cybertruck-Design und eine kompaktere Version des Pickups. Gleichzeitig reagiert CEO Elon Musk auf technische Herausforderungen bei bestehenden Fahrzeugen.
Wichtige Erkenntnisse
- Tesla hat die Genehmigung für Tests autonomer Fahrzeuge in Arizona erhalten, dem vierten US-Bundesstaat nach Texas, Kalifornien und Nevada.
- Das Unternehmen entwickelt ein rollstuhlgerechtes Fahrzeug (WAV), wahrscheinlich den „Robovan“, um die Barrierefreiheit des Robotaxi-Dienstes zu gewährleisten.
- Teslas Chefdesigner deutete an, dass ein „Cyber-SUV“ und ein kleinerer Cybertruck für internationale Märkte in Betracht gezogen werden.
- Elon Musk hat bestätigt, dass die Behebung von Kondensationsproblemen in der Frontkamera für das Autonome Fahren eine hohe Priorität hat.
Tesla erhält grünes Licht für Robotaxi-Tests in Arizona
Tesla hat einen wichtigen Schritt bei der landesweiten Einführung seines Robotaxi-Dienstes gemacht. Am 20. September 2025 bestätigte das Verkehrsministerium von Arizona (Arizona Department of Transportation), dass das Unternehmen die erforderlichen Voraussetzungen erfüllt hat, um mit den Tests autonomer Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen zu beginnen.
Arizona ist damit der vierte Bundesstaat, in dem Tesla eine Form der behördlichen Genehmigung für seinen autonomen Fahrdienst besitzt. Zuvor hatte das Unternehmen bereits Lizenzen für Texas, Kalifornien und Nevada erhalten. Die Expansion nach Arizona erfolgte nur zwei Wochen nach der Genehmigung in Nevada, was auf eine Beschleunigung des regulatorischen Prozesses hindeutet.
Hintergrund: Teslas Robotaxi-Strategie
Tesla startete seinen ersten fahrerlosen Fahrdienst Ende Juni in Austin, Texas. Das Ziel des Unternehmens ist es, eine Flotte von autonomen Fahrzeugen zu betreiben, die über eine App ähnlich wie bei Uber oder Lyft gerufen werden können. CEO Elon Musk erklärte Anfang des Jahres, dass Tesla beabsichtigt, den Dienst schrittweise auf alle 50 Bundesstaaten auszuweiten und letztendlich etwa die Hälfte der US-Bevölkerung zu erreichen.
Die Rolle der Sicherheitsfahrer
Ein zentrales Thema bei den aktuellen Tests ist die Anwesenheit von menschlichem Personal in den Fahrzeugen. Tesla setzt sogenannte „Safety Monitors“ oder „Safety Drivers“ ein, um die Fahrten zu überwachen. Die genaue Position dieser Person variiert je nach Bundesstaat und Fahrsituation.
In Austin, Texas, sitzt der Sicherheitsmonitor normalerweise auf dem Beifahrersitz, wechselt aber auf den Fahrersitz, wenn das Fahrzeug auf eine Autobahn fährt. In Kalifornien befindet sich der Überwacher stets auf dem Fahrersitz. Für Arizona deuten erste Informationen darauf hin, dass ebenfalls „Safety Drivers“ eingesetzt werden, was auf eine Positionierung hinter dem Lenkrad schließen lässt.
Ein offizielles Dokument besagt jedoch: „Nur ein geschulter Mitarbeiter, Auftragnehmer oder eine andere vom Unternehmen autorisierte Person darf die Fahrzeuge bedienen oder überwachen.“ Diese Formulierung lässt die Möglichkeit offen, dass die Position des Monitors flexibel gehandhabt wird, ähnlich wie in Texas. Eine endgültige Bestätigung hierzu steht noch aus.
Barrierefreiheit im Fokus: Pläne für den Robovan
Parallel zur geografischen Expansion arbeitet Tesla daran, seinen zukünftigen Robotaxi-Dienst für alle Menschen zugänglich zu machen. Neue Hinweise in der Robotaxi-App deuten auf die Entwicklung spezieller „barrierefreier Fahrten“ für Menschen mit Behinderungen hin.
Obwohl die Funktion in der App noch nicht aktiv ist und Nutzer vorerst an alternative Dienste verweist, signalisiert sie Teslas Engagement in diesem Bereich. Das Unternehmen hat bestätigt, an einem eigenen rollstuhlgerechten Fahrzeug (Wheelchair-Accessible Vehicle, WAV) zu arbeiten.
Auf die Frage, ob Barrierefreiheit ein Schwerpunkt sei, antwortete CEO Elon Musk auf der Plattform X mit einem klaren „Absolut“.
Es wird allgemein angenommen, dass es sich bei diesem Fahrzeug um den sogenannten „Robovan“ handelt, ein futuristisches, kastenähnliches Fahrzeug, das Tesla erstmals im Oktober des Vorjahres bei einer Veranstaltung vorgestellt hat. Der Robovan ist speziell für den autonomen Personentransport konzipiert und bietet einen geräumigen Innenraum, der sich ideal für den Umbau zu einem barrierefreien Fahrzeug eignet.
Autonomie als Chance
Autonome Fahrdienste wie Teslas Robotaxi haben das Potenzial, die Mobilität für Menschen, die keinen Führerschein besitzen oder aufgrund körperlicher Einschränkungen nicht selbst fahren können, grundlegend zu verändern. Während bestehende Fahrdienste wie Uber und Lyft bereits eine Verbesserung darstellen, kann es insbesondere in ländlichen Gebieten aufgrund von Fahrermangel zu Engpässen kommen. Ein autonomer Dienst könnte hier eine zuverlässige Alternative bieten.
Neue Modelle am Horizont? Hinweise auf Cyber-SUV und Kompakt-Cybertruck
Seit der Einführung des Cybertrucks wünschen sich viele Tesla-Fans weitere Modelle, die auf dessen markantem Design basieren. Insbesondere ein vollwertiger SUV und eine kleinere Version des Pickups stehen hoch im Kurs. Jüngste Äußerungen von Teslas Chefdesigner Franz von Holzhausen haben diese Spekulationen neu entfacht.
In einem Interview mit Bloomberg antwortete von Holzhausen auf die Frage nach einem Cyber-SUV und einem kleineren Cybertruck ausweichend, aber vielversprechend:
„Das sind definitiv Dinge, die wir in Betracht gezogen haben. Abwarten und sehen ist wahrscheinlich die beste Art, wie ich das beantworten kann. Wir arbeiten an so vielen innovativen und unterhaltsamen Dingen.“
Ein SUV für die Familie, ein Pickup für die Welt
Ein großer SUV im Stil des Cybertrucks würde eine Lücke in Teslas Produktpalette schließen und mit beliebten Modellen wie dem Chevrolet Tahoe oder Ford Expedition konkurrieren. Ein kürzlich veröffentlichtes Werbevideo von Tesla schien sogar kurz eine Designstudie eines solchen Fahrzeugs im Hintergrund zu zeigen.
Eine kleinere Version des Cybertrucks wäre vor allem für internationale Märkte wie Europa und Asien relevant. Die aktuelle Größe des Pickups und seine scharfen Kanten haben in einigen Ländern regulatorische Bedenken hervorgerufen. Eine kompaktere Variante könnte diese Hürden umgehen und den Cybertruck einem globalen Publikum zugänglich machen. Elon Musk hatte bereits 2019, kurz nach der Enthüllung, die Möglichkeit einer kleineren Version erwähnt.
Musk reagiert auf Hardware-Problem: Kondenswasser in Kameras
Neben der Entwicklung zukünftiger Produkte konzentriert sich Tesla auch auf die Verbesserung seiner bestehenden Flotte. Ein häufig von Fahrern gemeldetes Problem betrifft die Hauptkamera für das „Full Self-Driving“ (FSD) System, die sich oben an der Windschutzscheibe befindet.
Viele Besitzer berichten von Warnmeldungen, dass FSD nicht verfügbar sei, weil die Sicht der Kamera blockiert ist. Die Ursache ist oft eine Ansammlung von Kondenswasser im Kameragehäuse, was zu einer verschwommenen Sicht führt. Obwohl das Problem meist durch eine einfache Reinigung behoben werden kann, ist dies für die Nutzer umständlich.
Elon Musk hat nun auf X bestätigt, dass das Unternehmen an einer Lösung arbeitet. Als Reaktion auf einen Nutzer, der das Problem beschrieb, erklärte Musk, dies sei ein „Hauptfokusbereich“ für das Unternehmen.
Es ist unklar, ob die Lösung eine Hardware-Änderung erfordern wird, die bei einem Servicetermin durchgeführt werden muss, oder ob Tesla eine Möglichkeit findet, das Problem durch ein Software-Update zu beheben. Die Behebung dieses Problems ist entscheidend, da die Zuverlässigkeit der Kameras die Grundlage für Teslas Vision-basiertes System für autonomes Fahren bildet.