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Orange: Kreisel-Sicherheit wird neu bewertet

Der Stadtrat von Orange hat umfassende Sicherheitsupgrades für den historischen Verkehrskreisel in Old Towne Orange vorerst gestoppt. Stattdessen werden reflektierende Fahrbahnmarkierungen als Übergan

Lukas Brandt
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Lukas Brandt

Lukas Brandt ist ein Journalist mit Spezialisierung auf kommunale Politik, öffentliche Sicherheit und Stadtentwicklung. Er berichtet über die Maßnahmen, die Städte ergreifen, um die Lebensqualität und Sicherheit ihrer Bürger zu verbessern.

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Orange: Kreisel-Sicherheit wird neu bewertet

Der Stadtrat von Orange hat die Entscheidung über umfassende Sicherheitsmaßnahmen für den historischen Verkehrskreisel in Old Towne Orange vorerst verschoben. Stattdessen sollen weitere Daten gesammelt und die Vorschläge überarbeitet werden. Als vorläufige Maßnahme werden reflektierende Fahrbahnmarkierungen an den Bordsteinen angebracht.

Wichtige Punkte

  • Stadtrat verschiebt Entscheidung über umfangreiche Sicherheitsupgrades.
  • Temporäre Maßnahme: Reflektierende Fahrbahnmarkierungen werden installiert.
  • Seit 2018 gab es mindestens 44 Unfälle, bei denen Fahrzeuge in den Park fuhren.
  • Kosten für ursprünglich vorgeschlagene Maßnahmen (Poller, Mittelinseln) auf 900.000 US-Dollar geschätzt.
  • Diskussionen über Lärmbelästigung durch Rüttelstreifen und die Sicherheit von Pollern.

Datenlage und Überarbeitung der Vorschläge

Die Entscheidung des Stadtrats erfolgte nach einer ausführlichen Debatte. Diese konzentrierte sich darauf, wie Fahrzeuge, oft von Fahrern unter Alkoholeinfluss, daran gehindert werden können, in den zentralen Park zu fahren. Seit 2018 wurden mindestens 44 Unfälle registriert, bei denen Fahrzeuge in den Parkbereich eindrangen. Der jüngste Vorfall ereignete sich im August, als ein mutmaßlicher Trunkenfahrer den Kreisel durchfuhr, eine Bank traf und den erst kürzlich reparierten Brunnen beschädigte.

Stadtmanager Jarad Hildenbrand betonte, es gäbe keine „perfekte oder einfache Lösung“ für die wiederkehrenden Unfälle. Die Stadtverwaltung wird nun weitere Unfalldaten sammeln, die Fahrwege der Unfallfahrzeuge kartieren und die zuvor empfohlenen Maßnahmen neu bewerten. Dazu gehören zusätzliche, crashsichere Poller und erhöhte Mittelinseln. Diese Neubewertung soll „mit dem Fokus auf Fußgängersicherheit“ erfolgen, bevor aktualisierte Empfehlungen an die Verkehrskommission und dann an den Stadtrat zurückgesendet werden.

Faktencheck

  • 44 Unfälle seit 2018: So oft sind Fahrzeuge in den Parkbereich des Kreisels gefahren.
  • Kosten: Die geschätzten Kosten für die ursprünglich vorgeschlagenen Poller und Mittelinseln belaufen sich auf 900.000 US-Dollar.
  • Jüngster Unfall: Im August fuhr ein mutmaßlicher Trunkenfahrer durch den Kreisel und beschädigte den Brunnen.

Diskussion über Sofortmaßnahmen und Lärmschutz

Bürgermeister Dan Slater schlug zunächst vor, die Analyse durch die Verwaltung durchzuführen und gleichzeitig Rüttelstreifen in den 200er Blöcken der West und East Chapman Avenue, die zum Kreisel führen, sowie reflektierende Fahrbahnmarkierungen an den Bordsteinen zu installieren. Diese Idee wurde von Stadtrat Denis Bilodeau unterstützt.

„Es würde Autofahrern signalisieren, dass sie langsamer fahren müssen“, sagte Slater. Er fügte hinzu, es würde „der Öffentlichkeit vielleicht zeigen, dass wir in der Zwischenzeit zumindest etwas tun, um den Verkehr zu verlangsamen.“

Die Mehrheit des Stadtrats lehnte die Rüttelstreifen jedoch wegen Bedenken hinsichtlich der Lärmbelästigung ab. Die Anwohner hatten in der Vergangenheit bereits Beschwerden über den Verkehrslärm geäußert, und die Einführung zusätzlicher Lärmquellen wurde als problematisch angesehen.

Die Rolle von Pollern und alternativen Lösungen

Ein Großteil der Debatte konzentrierte sich am Dienstag auf die Installation von Dutzenden neuer Poller. Die Stadtverwaltung hatte 44 weitere Poller vorgeschlagen, um eine nahezu vollständige Abdeckung des Platzes zu gewährleisten. Sechzehn Poller wurden bereits im vergangenen Jahr entlang der Fußgängerwege installiert. Die geschätzten Kosten für die zusätzlichen Poller beliefen sich auf 500.000 US-Dollar.

Stadträtin Arianna Barrios forderte einen datengestützteren Ansatz, bevor eine so große Installation genehmigt wird. Sie argumentierte, dass eine genauere Analyse der Unfalltrajektorien zeigen könnte, dass nur wenige zusätzliche Poller in gezielten Bereichen notwendig wären, anstatt Dutzende.

„Wenn wir vielleicht zurückkommen und dies mit etwas mehr Wissenschaft und etwas mehr Verständnis dafür betrachten könnten, wie diese Einbrüche passieren, gibt es vielleicht einen besseren Weg“, sagte Barrios, „und zu deutlich geringeren Kosten.“

Ihre Analyse der Unfalltrajektorien deutet darauf hin, dass die meisten Fahrzeuge knapp hinter den bestehenden Pollern in den Bereich eindringen.

Hintergrundinformationen

Der Verkehrskreisel in Old Towne Orange ist ein zentraler Punkt der Stadt und umgibt den Orange Plaza Park. Dieser Bereich ist nicht nur ein Verkehrsknotenpunkt, sondern auch ein Ort für öffentliche Veranstaltungen und ein beliebter Treffpunkt für Anwohner und Besucher. Die historische Bedeutung und die Nutzung als Veranstaltungsort erschweren die Implementierung von physischen Barrieren erheblich.

Bedenken bezüglich der Wirksamkeit und Auswirkungen

Stadträtin Kathy Tavoularis zeigte sich skeptisch, ob irgendeine Barriere Fahrer aufhalten könnte, die mit hoher Geschwindigkeit in den Kreisel rasen. Sie plädierte stattdessen dafür, den Platz über Nacht zu schließen, was die Stadtverwaltung jedoch als logistisch und finanziell schwierig bezeichnete.

„Wir können das Verhalten nicht ändern“, sagte Tavoularis. „Ich sehe nicht, wie die anderen Optionen potenzielle betrunkene oder berauschte Fahrer davon abhalten werden, mit 80 Meilen pro Stunde die Chapman oder Glassell herunterzufahren.“

Stadtrat Jon Dumitru äußerte Bedenken, dass erhöhte Mittelinseln Autos bei hohen Geschwindigkeiten zum Überschlagen bringen könnten. Bilodeau wies darauf hin, dass Poller selbst bei Kollisionen tödlich sein können.

„Wir sprechen über Menschenleben, und Poller töten Menschen. Ich denke, wir müssen das bedenken“, mahnte Bilodeau.

Bürgermeister Slater bemerkte auch, dass die Mittelinseln Probleme für öffentliche Veranstaltungen auf dem Platz verursachen könnten. In einem Schreiben an den Stadtrat erklärte das Orange International Street Fair Committee, dass die Inseln den Veranstaltungsraum reduzieren würden. Dies würde die Streichung mehrerer Stände auf der Messe und einen Einnahmeverlust von rund 45.000 US-Dollar bedeuten. Die Kanten der Inseln würden zudem neue Stolperfallen schaffen, so der Ausschuss.

Fazit und nächste Schritte

Die Entscheidung des Stadtrats unterstreicht die Komplexität der Sicherheitsherausforderungen am Verkehrskreisel. Es besteht der Wunsch, die Sicherheit zu verbessern, aber gleichzeitig müssen die Auswirkungen auf die Stadtlandschaft, die Funktionalität für Veranstaltungen und die potenziellen Risiken neuer Barrieren sorgfältig abgewogen werden. Die vorläufige Installation von reflektierenden Markierungen dient als Übergangslösung, während die Verwaltung detailliertere Daten sammelt und überarbeitete Vorschläge vorlegt. Dies soll sicherstellen, dass zukünftige Maßnahmen sowohl wirksam als auch verantwortungsvoll sind.