Ein Kia Telluride ist auf dem berüchtigten Black Bear Pass in Colorado stecken geblieben. Der Vorfall, der sich auf einer Einbahnstraße ereignete, führte zur Sperrung des Passes. Der Fahrer aus South Carolina ignorierte Warnungen und fuhr einen Weg, der für Fahrzeuge wie den Telluride ungeeignet ist. Das Fahrzeug blockiert nun die Zufahrt nach Telluride und erfordert einen aufwendigen Abschleppvorgang.
Wichtige Erkenntnisse
- Ein Kia Telluride blieb auf dem Black Bear Pass stecken, einer anspruchsvollen Offroad-Strecke.
- Der Fahrer missachtete Warnungen und befuhr die Einbahnstraße in falscher Richtung.
- Das Fahrzeug hat eine geringe Bodenfreiheit und ist nicht für extremes Gelände ausgelegt.
- Der Vorfall führte zur vorübergehenden Sperrung des Passes.
- Ein aufwendiger Abschleppvorgang ist notwendig, dessen Zeitpunkt unklar ist.
Black Bear Pass: Eine Herausforderung für Offroad-Fahrzeuge
Der Black Bear Pass ist bekannt für seine Schwierigkeit. Er beginnt am Gipfel des Red Mountain Pass und führt hinunter nach Telluride. Ein altes Schild auf dem Pass lautete einst: „Man muss nicht verrückt sein, um diese Straße zu fahren – aber es hilft.“ Dies deutet auf die extremen Bedingungen hin, die selbst erfahrene Offroad-Fahrer herausfordern können. Die Strecke ist steil, felsig und weist enge Serpentinen auf.
Die Straße ist eine Einbahnstraße, die nur in eine Richtung befahren werden darf. Dies ist eine wichtige Sicherheitsmaßnahme, um gefährliche Begegnungen auf den schmalen Abschnitten zu vermeiden. Die Missachtung dieser Regel kann gravierende Folgen haben, wie der aktuelle Fall zeigt.
Faktencheck Black Bear Pass
- Länge: ca. 16 Kilometer
- Höchster Punkt: Über 3.800 Meter über dem Meeresspiegel
- Schwierigkeitsgrad: Extrem, nur für erfahrene Offroad-Fahrer mit geeigneten Fahrzeugen
- Besonderheit: Einbahnstraße, nur bergab von Red Mountain Pass nach Telluride
Der Vorfall mit dem Kia Telluride
Laut dem Sheriff von San Miguel County fuhr ein Mann aus South Carolina seinen Kia Telluride auf dem Black Bear Pass bergauf, entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung und trotz lokaler Warnungen. Der Fahrer blieb mit seinem Fahrzeug auf den Felsen hängen. Das Fahrzeug war so verkeilt, dass ein Reifen in der Luft hing und das Fahrzeug in einer prekären Position verharrte. Dies geschah offenbar auf einem der vermeintlich einfacheren Abschnitte der Strecke.
„Ein Mann aus South Carolina fuhr seinen Kia Telluride auf der Einbahnstraße des Black Bear Pass hinauf, obwohl er von Anwesenden davor gewarnt wurde“, so der Sheriff von San Miguel County.
Der Kia Telluride ist ein dreireihiges Crossover-SUV. Seine Konstruktion ist primär für den Straßenverkehr und leichte Offroad-Fahrten ausgelegt, nicht für extreme Geländebedingungen. Fahrzeuge wie der Telluride verfügen über eine vergleichsweise geringe Bodenfreiheit und offene Differenziale, was sie für solche Routen ungeeignet macht. Dies wird durch die technischen Daten des Fahrzeugs unterstrichen.
Technische Einschränkungen des Kia Telluride
Ein Kia Telluride ist für den Black Bear Pass denkbar ungeeignet. Hier sind einige Gründe:
- Bodenfreiheit: Der Telluride bietet lediglich 20,3 cm (8 Zoll) Bodenfreiheit. Ein Basis-Jeep Wrangler 4-Türer hat zum Vergleich 24,6 cm (9,7 Zoll).
- Radstand: Mit einem langen Radstand von 290 cm (114,2 Zoll) ist der Telluride anfälliger für das Aufsetzen auf Unebenheiten.
- Offene Differenziale: Diese bieten im Gelände weniger Traktion als Sperrdifferenziale.
- Straßenreifen: Die serienmäßigen Reifen sind für den Einsatz auf befestigten Straßen optimiert und bieten im felsigen Gelände unzureichenden Grip.
- Flacher Frontspoiler: Der tiefliegende Frontspoiler erhöht das Risiko, an Hindernissen hängen zu bleiben und beschädigt zu werden.
Die Böschungswinkel des Telluride sind ebenfalls limitiert. Der vordere Böschungswinkel beträgt nur 18 Grad, der hintere 23,2 Grad. Ein Basis-Wrangler 4-Türer bietet hier Werte von über 41 Grad vorne und 36 Grad hinten. Diese Unterschiede sind im extremen Gelände entscheidend.
Hintergrundinformationen zu Geländefahrzeugen
Geländefahrzeuge wie der Jeep Wrangler sind speziell für den Einsatz abseits befestigter Straßen konzipiert. Sie verfügen über Merkmale wie hohe Bodenfreiheit, kurze Überhänge (für gute Böschungswinkel), robuste Federungen, Untersetzung und oft Sperrdifferenziale. Diese Eigenschaften ermöglichen es ihnen, steile Anstiege, Felsbrocken und tiefe Furchen zu überwinden, ohne stecken zu bleiben oder Schaden zu nehmen. Crossover-SUVs hingegen sind für Komfort auf der Straße und leichte Offroad-Ausflüge optimiert.
Folgen des Vorfalls und Straßensperrung
Der Telluride steckt nun auf einer kritischen Stelle fest. Angesichts des steilen Abhangs zur linken Seite hatte der Fahrer Glück, dass das Fahrzeug lediglich auf Felsen aufsaß und nicht tiefer abstürzte. Das Fahrzeug muss nun abgeschleppt werden. Der Sheriff erklärte, dass der Zeitpunkt des Abschleppvorgangs noch unbekannt sei.
Die Straße ist derzeit gesperrt, da das steckengebliebene Fahrzeug die Durchfahrt unmöglich macht und das Umfahren unsicher wäre. Dies bedeutet, dass ein Fahrzeug namens Telluride nun eine Straße nach Telluride blockiert. Dies ist ein erhebliches Problem für alle, die den Pass nutzen möchten.
Der Vorfall verdeutlicht die Notwendigkeit, Warnungen und Beschilderungen auf solchen Wegen ernst zu nehmen. Wenn eine Straße ausdrücklich nur für Fahrzeuge mit kurzem Radstand und Allradantrieb empfohlen wird, sollte dies beachtet werden. Für Fahrten nach Telluride ist die Nutzung des Highway 145 eine deutlich sicherere und einfachere Alternative.
Mietwagen und fehlende Erfahrung
Oftmals handelt es sich bei solchen Vorfällen um Mietfahrzeuge. Rote „FLT“-Kennzeichen ohne Firmenlogo weisen in Colorado häufig auf Mietwagen hin. Viele Mietwagenfahrer unterschätzen die Schwierigkeit von Offroad-Strecken in der Region und verfügen nicht über die notwendige Erfahrung oder das passende Fahrzeug. Dies führt regelmäßig zu festgefahrenen oder beschädigten Fahrzeugen.
Experten weisen darauf hin, dass nicht immer das Fahrzeug schuld ist, sondern oft die Fahrkünste des Fahrers. Selbst sehr geländetaugliche Jeeps oder 4Runner können bei falscher Linienwahl oder schlechten Entscheidungen beschädigt werden. Im Fall des Telluride kam jedoch zusätzlich die mangelnde Eignung des Fahrzeugs für den Black Bear Pass hinzu.
Die Fahrertür des Telluride wurde offen gelassen, was Spekulationen über den Zustand des Fahrers und seine Verzweiflung aufkommen ließ. Es bleibt abzuwarten, wann und wie das Fahrzeug geborgen werden kann und welche Konsequenzen der Fahrer zu tragen hat.