Malaysia betritt mit dem Perodua QV-E offiziell den Markt für Elektromobilität. Das subkompakte Crossover-Modell, das vollständig im Land entwickelt wurde, wird zu einem Einstiegspreis von etwa 19.400 US-Dollar angeboten. Eine Besonderheit ist das Batterie-Abonnementmodell, bei dem die 52,5-kWh-Batterie separat für neun Jahre gemietet werden muss.
Wichtige Punkte
- Der Perodua QV-E ist Malaysias erstes eigenentwickeltes Elektrofahrzeug.
- Der Kaufpreis beträgt rund 19.400 US-Dollar, die Batterie wird separat gemietet.
- Das Batterieleasing kostet monatlich etwa 67 US-Dollar über neun Jahre.
- Das Fahrzeug bietet eine Reichweite von bis zu 445 km (NEDC) und 201 PS Leistung.
- Die Produktion beginnt mit 500 Einheiten pro Monat und soll bis 2026 auf 3.000 steigen.
Einheimische Entwicklung für den malaysischen Markt
Perodua, ein führender malaysischer Automobilhersteller, hat mit dem QV-E einen wichtigen Schritt in Richtung Elektrifizierung gemacht. Das Unternehmen hat stark in die Entwicklung eines originellen Modells investiert, im Gegensatz zu Wettbewerbern, die auf umbenannte Versionen bestehender Modelle setzen. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten begannen 2023 und beliefen sich auf etwa 194 Millionen US-Dollar.
Dieser Aufwand unterstreicht das Engagement Malaysias, eine eigene Präsenz im wachsenden EV-Sektor zu etablieren. Der Entwicklungsprozess umfasste mehrere Phasen, beginnend mit einem Modell des EMO-Konzepts (Electric Motion Online) im Mai 2023. Darauf folgten ein EMO-I Hatchback-Mule und das EMO-II Crossover-Konzept im Dezember 2024. Bis Mai 2025 entstand schließlich ein fahrbereiter Prototyp, der die Grundlage für das Serienmodell QV-E bildete.
Faktencheck
- Entwicklungskosten: Rund 194 Millionen US-Dollar wurden in Forschung und Entwicklung investiert.
- Produktionsstart: 500 Einheiten pro Monat, Steigerung auf 3.000 bis Q3 2026.
- Lokale Teile: Ziel ist 50% bis Anfang 2026, 70% bis 2030.
Das innovative Batterie-as-a-Service Modell
Der Perodua QV-E wird zu einem Preis von 80.000 Ringgit, umgerechnet etwa 19.400 US-Dollar, angeboten. Dieser Preis beinhaltet jedoch nicht die Batterie. Käufer müssen einen separaten monatlichen Betrag von 275 Ringgit (ca. 67 US-Dollar) für die Batterie über einen Zeitraum von neun Jahren entrichten. Dieses Modell, bekannt als Battery-as-a-Service (BaaS), zielt darauf ab, die anfänglichen Anschaffungskosten des Fahrzeugs zu senken.
Zainal Abidin Ahmad, CEO von Perodua, erklärt: "Das BaaS-Modell gewährleistet eine lebenslange Garantie auf die Batterie für die Sicherheit unserer Kunden." Er sieht darin einen Weg, die oft mit Elektrofahrzeugen verbundenen Besitzängste zu reduzieren.
Die Batterie, eine Lithium-Eisenphosphat-Einheit von CATL aus China, hat eine Kapazität von 52,5 kWh. Sie ermöglicht eine Reichweite von bis zu 445 km nach dem NEDC-Zyklus. Das BaaS-Modell könnte ein wichtiger Faktor für die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen in Malaysia sein, da es die Investition in die teuerste Komponente eines E-Autos aufteilt.
Design und Ausstattung des Perodua QV-E
Der QV-E präsentiert sich als subkompaktes Crossover-Modell mit einer Länge von 4.170 mm und einem Radstand von 2.680 mm. Das Design kombiniert kompakte Abmessungen mit einer sportlich anmutenden Haltung. Die Frontpartie zeichnet sich durch scharfe, geteilte LED-Scheinwerfer und muskulöse Kotflügel aus. Die Silhouette erinnert an den Toyota C-HR der vorherigen Generation und den aktuellen Nissan Juke, besonders im Bereich der Fensterlinie.
Die Türgriffe sind vorne bündig in die Karosserie integriert, während die hinteren Griffe an den C-Säulen versteckt sind. Am Heck fällt die abfallende Dachlinie auf, die in eine durchgehende Lichtleiste und einen integrierten Diffusor mündet. Das Fahrzeug rollt auf 18-Zoll-Leichtmetallrädern und ist vorerst in den Farben Ice Blue und Caviar Gray erhältlich.
Hintergrundinformationen
Die malaysische Regierung fördert die Elektromobilität aktiv. Ziel ist, dass Elektrofahrzeuge bis zum Ende des Jahrzehnts 15 Prozent der Neuwagenverkäufe ausmachen. Dies schafft ein günstiges Umfeld für die Einführung von Modellen wie dem Perodua QV-E.
Interieur und Leistungsdaten
Im Innenraum setzt der QV-E auf Funktionalität. Das Armaturenbrett verfügt über zwei 10,25-Zoll-Bildschirme, einen für das Infotainment-System und einen als Instrumentenanzeige. Eine schwebende Mittelkonsole, Ambientebeleuchtung und Aluminium-Look-Zierelemente sollen das Ambiente aufwerten, wirken aber eher kostenbewusst als bahnbrechend. Für die Sicherheit sorgen sechs Airbags und ein umfassendes ADAS-Paket (Advanced Driver-Assistance Systems).
Das Fahrzeug basiert auf einer modularen Plattform, die mit Unterstützung von Magna Steyr entwickelt wurde. Angetrieben wird der QV-E von einem einzelnen Elektromotor, der die Vorderräder antreibt. Dieser Motor leistet 201 PS (150 kW) und 285 Nm Drehmoment. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erfolgt in 7,5 Sekunden. Diese Leistungsdaten machen den QV-E zu einem agilen Begleiter im Stadtverkehr und auf längeren Strecken.
Die lokale Produktion in Malaysia ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Perodua plant, die lokale Teilefertigung bis Anfang 2026 auf 50 Prozent und bis 2030 auf 70 Prozent zu steigern. Dies wird nicht nur die Wertschöpfung im Land erhöhen, sondern auch die Lieferketten robuster machen.




