Tesla hat eine Reihe von wichtigen Neuerungen für den europäischen Markt angekündigt. Dazu gehören die Einführung einer preisgünstigeren Variante des Model Y, die in Berlin produziert wird, sowie ein umfassendes Software-Update, das die Navigation, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit verbessert. Gleichzeitig wird mit der neuesten FSD-Version ein bekanntes Symbol im Display der Fahrzeuge verändert.
Wichtige Informationen
- Ein neues Model Y Standard mit 534 km Reichweite startet in Europa, produziert in der Gigafactory Berlin.
- Das Software-Update 2025.38 führt 3D-Karten, verbesserte Dashcam-Funktionen und Profilsperren ein.
- Tesla ersetzt das bekannte Autopilot-Symbol durch einen Text-Hinweis in der FSD-Software.
- Das neue Basismodell des Model Y in Europa enthält serienmäßig den Basis-Autopiloten.
Neues Model Y Standard für den europäischen Markt
Kurz nach der Einführung in den USA bringt Tesla das neue, erschwinglichere Model Y Standard nun auch nach Europa. Das Fahrzeug kann in ausgewählten europäischen Ländern bestellt werden, die ersten Auslieferungen sind für November geplant. Die Produktion für den europäischen Markt erfolgt in der Gigafactory Berlin.
Für Europa gibt Tesla eine Reichweite von 534 Kilometern nach dem WLTP-Standard an. Zum Vergleich: Die US-Version wird mit etwa 516 Kilometern nach dem EPA-Zyklus bewertet. WLTP-Werte fallen in der Regel etwas höher aus als die der amerikanischen EPA-Norm.
Aggressive Preisgestaltung und Ausstattung
Ein zentraler Punkt der Markteinführung in Europa ist ein attraktives Leasingprogramm. In einigen Ländern wird das Model Y Standard für Raten ab 299 Euro pro Monat vor Abzug von Förderungen angeboten. Dieser Preis positioniert das Fahrzeug als direkten Konkurrenten zu vielen herkömmlichen Verbrennerfahrzeugen.
Zur Serienausstattung gehören wesentliche Tesla-Merkmale wie der 15,4-Zoll-Touchscreen mit Tesla Theater, beheizbare Vordersitze und ein beheizbares Lenkrad. Auch Sicherheits- und Komfortfunktionen wie der Wächter-Modus und der Hunde-Modus sind standardmäßig enthalten.
Wichtiger Unterschied zu den USA
Ein entscheidender Vorteil für europäische Kunden ist, dass das Model Y Standard hierzulande mit dem Basis-Autopiloten ausgestattet ist. In den USA ist standardmäßig nur der abstandsgeregelte Tempomat enthalten. Da die erweiterte „Full Self-Driving“-Software (FSD) in Europa nicht verfügbar ist, bleibt der Basis-Autopilot als wertvolles Merkmal erhalten.
Trotz der umfangreichen Ausstattung wurden, ähnlich wie beim US-Modell, einige Komponenten reduziert, um den niedrigeren Preis zu ermöglichen. Mit der lokalen Produktion in Berlin will Tesla seine Position im hart umkämpfen europäischen Markt gegenüber Herstellern aus Europa und China stärken.
Umfassendes Software-Update 2025.38
Parallel zur neuen Modellvariante rollt Tesla das Software-Update 2025.38 aus, das oft als „Herbst-Update“ bezeichnet wird. Es enthält zahlreiche visuelle und funktionale Verbesserungen für die gesamte Fahrzeugflotte.
Navigation und Visualisierung
Eine der auffälligsten Neuerungen ist die Einführung von 3D-Gebäuden in der Navigationsansicht. Nutzer mit Premium-Konnektivität können über ein neues Würfel-Symbol auf der Karte eine dreidimensionale Darstellung von Stadtlandschaften aktivieren.
Eine weitere visuelle Aufwertung betrifft den Ladevorgang bei Model 3 und Model Y. Während des Ladens zeigt der Bildschirm nun ein detailliertes 3D-Modell der Ladesäule hinter dem Fahrzeug an. Das System unterscheidet dabei zwischen Superchargern, Wall Connectors und Ladestationen von Drittanbietern.
Verbesserungen bei der Dashcam
Die integrierte Dashcam erhält zwei nützliche Funktionen. Erstens wird im Titel jeder Aufzeichnung nun der Straßenname angezeigt, was die Suche nach bestimmten Ereignissen erleichtert. Zweitens wurde die Qualität des Video-Streamings von der Dashcam auf die Tesla-App verbessert. Die Bitrate passt sich nun dynamisch an die Verbindungsqualität des Fahrzeugs an.
Mehr Sicherheit und Komfort
Mit dem Update wird eine Funktion zur Sperrung von Fahrerprofilen eingeführt. Ein Profil kann nun direkt mit einem bestimmten Handyschlüssel verknüpft werden. Ohne diesen Schlüssel in der Nähe kann das Profil nicht ausgewählt werden. Das schützt persönliche Daten wie Heim- und Arbeitsadressen, insbesondere wenn das Fahrzeug von mehreren Personen genutzt wird.
Weitere Anpassungen betreffen die linke Scroll-Taste am Lenkrad, die nun zusätzliche Schnellzugriffsfunktionen steuern kann, wie das Stummschalten der Navigation oder die Aktivierung des Biowaffen-Schutzmodus. Auch die Anmeldung bei Streaming-Diensten wurde vereinfacht: Statt der manuellen Eingabe von Passwörtern kann der Login nun über eine Benachrichtigung in der Tesla-App auf dem Smartphone erfolgen.
Änderung beim Autopilot-Symbol
Mit der Einführung der neuen FSD-Software-Version 14 nimmt Tesla eine subtile, aber symbolische Änderung an der Benutzeroberfläche vor. Das seit 2015 bekannte blaue Lenkrad-Symbol, das die Aktivierung des Autopiloten anzeigt, wird entfernt.
Hätten wir es weiter verwendet, wäre es wie das Disketten-Symbol für die Speicherfunktion.
Ashok Elluswamy, Vice President of AI bei Tesla
Anstelle des Symbols erscheint nun der blaue Schriftzug „Self-Driving“ auf dem Display. Laut Ashok Elluswamy, Teslas KI-Chef, sei das Lenkrad-Symbol veraltet. Er verglich es mit dem Disketten-Symbol für die Speicherfunktion, das von jüngeren Generationen möglicherweise nicht mehr verstanden wird.
Diese Änderung stößt jedoch auch auf Kritik. Ein textbasierter Hinweis ist nicht sprachunabhängig und könnte für Fahrer in fremdsprachigen Ländern weniger intuitiv sein als ein universelles Symbol. Es bleibt abzuwarten, ob Tesla in Zukunft eine Kombination aus Symbol und Text einführen wird, um die Verständlichkeit zu verbessern.
Strategische Ausrichtung
Die gleichzeitige Einführung des günstigeren Model Y in Nordamerika und Europa unterstreicht Teslas globale Strategie, das Volumen zu steigern und sein beliebtestes Modell einer breiteren Käuferschicht zugänglich zu machen. Die Software-Updates wiederum dienen dazu, den technologischen Vorsprung zu halten und die Kundenzufriedenheit durch kontinuierliche Verbesserungen zu erhöhen.
Die Änderungen am Autopilot-Symbol deuten auf eine langfristige Vision hin, in der die manuelle Steuerung eines Fahrzeugs an Bedeutung verliert. Zusammen zeigen diese Schritte, wie Tesla seine Marktposition durch eine Kombination aus Hardware-Anpassungen und Software-Innovationen festigt.




