Tesla hat einen freiwilligen Rückruf für 6.197 Cybertrucks eingeleitet. Betroffen sind Fahrzeuge, die mit der Off-Road-Lichtleiste der Foundation-Series Cyberbeast ausgestattet sind. Der Grund für den Rückruf ist ein falsch aufgetragener Primer während der Installation, der dazu führen kann, dass sich die Lichtleiste während der Fahrt löst und abfällt. Dies stellt ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar.
Bislang wurden keine Unfälle, Verletzungen oder Todesfälle im Zusammenhang mit diesem Problem gemeldet. Tesla wird alle betroffenen Fahrzeuge ab Dezember 2025 kostenlos reparieren. Die betroffenen Kunden werden direkt kontaktiert.
Wichtige Punkte
- Rückruf betrifft 6.197 Cybertrucks mit Off-Road-Lichtleiste.
- Falscher Primer führt zu Ablösung der Lichtleiste.
- Keine Unfälle oder Verletzungen gemeldet.
- Kostenlose Reparatur durch Tesla ab Dezember 2025.
- FSD V14.1.5 nun auch für Cybertruck verfügbar.
Details zum Rückruf der Lichtleiste
Der Rückruf konzentriert sich auf die Off-Road-Lichtleiste, die exklusiv für die Foundation-Series Cyberbeast Modelle angeboten wird. Nach Angaben von Tesla wurde bei der Installation in einigen Servicezentren versehentlich ein falscher Primer verwendet. Anstelle des vorgeschriebenen BetaPrime wurde BetaSeal Primer aufgetragen.
Chemische Kompatibilitätstests, die Tesla Engineering im Oktober 2025 durchführte, bestätigten, dass dieser Fehler die Haftfestigkeit erheblich reduziert. Unter thermischer Belastung und Vibration kann dies zu einer fortschreitenden Delamination der Lichtleiste führen.
Faktencheck
- Anzahl der betroffenen Fahrzeuge: 6.197 Cybertrucks.
- Ursache: Falscher Primer (BetaSeal statt BetaPrime) bei der Installation.
- Problem: Reduzierte Haftfestigkeit führt zur Ablösung der Lichtleiste.
- Gefahr: Potenzielle Straßenverkehrsgefährdung durch herabfallende Teile.
Entwicklung des Problems
Bereits Anfang 2025, kurz nach Beginn der Installationen, erhielt Tesla erste Berichte über sich lösende oder lockere Lichtleisten. Im Mai 2025 aktualisierte das Unternehmen das Servicehandbuch, um das korrekte Primer-Verfahren zu spezifizieren.
Trotz dieser Maßnahme gingen weiterhin Beschwerden ein. Nach über 619 Garantieansprüchen, was etwa 10% der aktuell installierten Lichtleisten entspricht, entschied sich Tesla für einen vollständigen Rückruf. Diese proaktive Maßnahme unterstreicht das Engagement des Unternehmens für die Sicherheit seiner Kunden.
Die geplante Reparatur
Tesla Service wird bei allen betroffenen Fahrzeugen eine Inspektion der Lichtleiste durchführen und eine von zwei Lösungen anwenden. Die Reparatur ist für die Kunden kostenlos.
Wenn die Lichtleiste locker ist oder sich bereits ablöst, wird sie entfernt. Die Oberflächen werden gründlich gereinigt und der korrekte Primer aufgetragen. Zusätzlich wird ein spezielles 3M Very-High Bond (VHB) Klebeband verwendet und die Lichtleiste mit einer zusätzlichen Strukturhalterung wieder montiert.
Ist die Lichtleiste fest und sicher, wird lediglich die strukturelle Halterung installiert. Diese Halterung wird an den Dachschienen befestigt und soll die Lichtleiste zusätzlich sichern. Die Halterung soll voraussichtlich Mitte bis Ende Dezember verfügbar sein.
Hintergrundinformationen
Rückrufe sind in der Automobilindustrie gängige Praxis, um Sicherheitsmängel zu beheben. Unternehmen wie Tesla sind gesetzlich verpflichtet, potenzielle Gefahren für ihre Kunden zu beseitigen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Produktqualität und das Vertrauen der Verbraucher zu erhalten.
Empfehlungen für Cybertruck-Besitzer
Besitzer eines Cybertrucks mit Off-Road-Lichtleiste sollten diese auf Anzeichen von Ablösung oder Lockerheit prüfen. Wenn die Lichtleiste an den Rändern anhebt oder sich löst, ist es ratsam, sofort den Tesla Service zu kontaktieren.
Ist die Lichtleiste fest angebracht, müssen Besitzer auf die Verfügbarkeit der strukturellen Halterung warten. Sobald diese verfügbar ist, können sie die Installation über ihr lokales Servicezentrum anfragen. Tesla wird die Kunden über den genauen Zeitplan informieren.
FSD V14.1.5 erreicht den Cybertruck
In einer weiteren wichtigen Entwicklung hat Tesla gestern mit dem Rollout von FSD (Full Self-Driving) V14.1.5 begonnen. Dieses Update mit der Versionsnummer 2025.38.8.5 wird zunächst an Mitarbeiter und Early-Access-Nutzer verteilt. Es ist das erste Mal, dass der Cybertruck FSD v14 erhält.
Dieses Update bringt den Cybertruck in Bezug auf FSD-Funktionen nahezu auf Augenhöhe mit den anderen Tesla-Modellen. Der Cybertruck, der in dieser Hinsicht lange Zeit hinterherhinkte, erhält nun zahlreiche neue Fähigkeiten.
Neue Funktionen im Detail
- FSD aus Parken starten: Eine der am meisten erwarteten Funktionen ist die Möglichkeit, FSD direkt aus der Parkposition zu starten. Ein blaues „Start Self-Driving“-Symbol erscheint in der Benutzeroberfläche des Cybertrucks. Nach dem Tippen schaltet FSD automatisch in den Vorwärts- oder Rückwärtsgang.
- Rückwärtsfahren: Der Cybertruck kann nun rückwärtsfahren, ähnlich wie andere Tesla HW4-Modelle. In Kombination mit dem Starten aus der Parkposition bedeutet dies, dass der Truck aus Parklücken zurücksetzen oder zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang wechseln kann, um aus engen Situationen herauszukommen.
- Autopark (Einparken vorwärts): Obwohl Autopark bereits im Cybertruck verfügbar war, beinhaltet dieses FSD v14-Update neue Ankunftsoptionen, die es dem Cybertruck ermöglichen, automatisch vorwärts in eine Parklücke einzuparken, wenn er am Ziel ankommt.
- Verbesserter AutoShift: Der Cybertruck erhält nun volle AutoShift-Unterstützung. Das bedeutet, dass die Fahrtrichtung bei einem 3-Punkte-Wendemanöver oder ähnlichen Manövern automatisch wechselt, wenn man kurz anhält.
„Die Integration von FSD V14.1.5 in den Cybertruck ist ein großer Schritt, um die versprochenen autonomen Fahrfunktionen für dieses einzigartige Fahrzeug bereitzustellen. Viele Besitzer haben lange darauf gewartet.“
Umfassende FSD V14-Funktionen
Teslas Führungsteam hatte versprochen, dass die Kernkomponenten von FSD V14 den Cybertruck erreichen würden, und dieses Versprechen wird weitgehend eingehalten. Die neuen Komponenten, die FSD V14 so besonders machen, sind nun endlich im Cybertruck verfügbar. Dazu gehören:
- Optionen zum Parken am Zielort
- Verbesserter Umgang mit Einsatzfahrzeugen
- Dynamische Navigation und Routenführung bei blockierten Straßen und Umleitungen
- Geschwindigkeitsprofile wie Mad Max und Sloth Mode
- Verbesserter Umgang mit Toren
- Verbesserte Abstandshaltung bei Straßenverunreinigungen
- Verbesserter Umgang mit ungeschützten Linksabbiegern, Spurwechseln, Einscheren und Schulbussen
- Fehlerbehebung und erhöhte Zuverlässigkeit
- Benachrichtigung bei Kameraverschmutzung
Die Release Notes für den Cybertruck sind weitgehend identisch mit denen anderer HW4-Fahrzeuge, mit Ausnahme der Robotaxi-Kamerareinigung, die derzeit exklusiv für das neue Model Y ist. Der Abschnitt über bevorstehende Verbesserungen ist ebenfalls derselbe und umfasst die allgemeine Fahrruhe und das Bewusstsein des Systems sowie Updates zur Parkplatzauswahl und zum Parken.
Fehlende Funktionen und Ausblick
Trotz der umfangreichen Aktualisierungen fehlen dem Cybertruck immer noch zwei wichtige Funktionen: der „Actually Smart Summon“ und der „Summon“ (einfaches Herbeirufen). Die Implementierung des „Actually Smart Summon“, der das Fahrzeug autonom zu einem bestimmten Ort fahren lässt, scheint aufgrund der Größe und der Allradlenkung des Cybertrucks eine Herausforderung darzustellen.
Auch die grundlegende „Summon“-Funktion, die das Vorwärts- und Rückwärtsbewegen des Fahrzeugs auf Knopfdruck ermöglicht, fehlt noch. Dies könnte daran liegen, dass der Cybertruck derzeit keine Autosteer-Funktion besitzt, auf die der ältere Software-Stack des Basic Summon angewiesen ist.
Da V14.1.5 gerade erst an Mitarbeiter und Early-Access-Nutzer ausgerollt wurde, ist zu erwarten, dass Tesla das Update in den nächsten Wochen an alle Cybertruck-Besitzer mit FSD verteilen wird, sofern die Tests weiterhin positiv verlaufen.




