Tesla hat einen Rückruf für 6.197 Cybertrucks der „Foundation Series“ eingeleitet. Grund dafür ist eine optionale LED-Lichtleiste, die sich aufgrund einer fehlerhaften Verklebung vom Fahrzeug lösen und eine Gefahr im Straßenverkehr darstellen könnte.
Die betroffenen Fahrzeuge stammen aus den ersten Auslieferungen, die Ende 2023 an Kunden übergeben wurden. Berichten zufolge gab es bereits mehrere Garantiefälle, bei denen sich die Zubehörteile gelöst haben. Tesla hat eine Lösung angekündigt, die eine sicherere, mechanische Befestigung vorsieht.
Wichtige Fakten
- Betroffene Fahrzeuge: 6.197 Tesla Cybertrucks der „Foundation Series“.
- Problem: Eine optional erhältliche LED-Lichtleiste kann sich vom Fahrzeug lösen.
- Ursache: Fehler bei der Verklebung während der Montage im Service-Center.
- Lösung: Tesla wird die Befestigung kostenlos durch mechanische Halterungen nachbessern.
- Sicherheit: Bisher sind keine Unfälle oder Verletzungen im Zusammenhang mit dem Defekt bekannt.
Details zum Rückruf des Cybertrucks
Der amerikanische Elektroautohersteller Tesla hat einen Rückruf für eine bedeutende Anzahl seines neuesten Modells, des Cybertrucks, gestartet. Exakt 6.197 Fahrzeuge der exklusiven „Foundation Series“ müssen zur Überprüfung in die Werkstatt. Diese Serie umfasst die ersten an Kunden ausgelieferten Einheiten seit dem Marktstart Ende 2023.
Das Problem betrifft ein spezifisches Zubehörteil: eine breite LED-Lichtleiste, die über der Windschutzscheibe montiert wird. Dieses als „Offroad-Lichtleiste“ vermarktete Extra wurde bei der Installation ausschließlich mit einem Klebstoff befestigt.
Fehlerhafte Verklebung als Ursache
Seit Februar dieses Jahres mehrten sich Berichte von Besitzern, deren Lichtleisten sich während der Fahrt lösten. Tesla hat bestätigt, dass die Ursache in einer unsachgemäßen Anwendung des Klebstoffs durch Servicetechniker liegt. Offenbar wurden die internen Montageanweisungen nicht korrekt befolgt, was zu einer unzureichenden Haftung führte.
Statistiken zum Vorfall
Bis heute hat Tesla 619 Garantiefälle und einen externen Bericht registriert, die direkt mit der sich lösenden Lichtleiste in Verbindung stehen. Das Unternehmen betont jedoch, dass es keine Kenntnis von Kollisionen, Verletzungen oder gar Todesfällen gibt, die auf diesen Mangel zurückzuführen sind.
Die Entscheidung, ein so großes und dem Fahrtwind ausgesetztes Bauteil nur mit Klebstoff zu befestigen, wirft Fragen bezüglich der ursprünglichen Design- und Montageprozesse auf. Eine rein geklebte Verbindung ist bei Exterieur-Anbauteilen dieser Größe eher unüblich, da mechanische Befestigungen eine höhere Sicherheit gegen Vibrationen und Witterungseinflüsse bieten.
Teslas Lösung: Mechanische Befestigung statt Klebstoff
Als Reaktion auf die Mängel hat Tesla einen klaren Plan für die Behebung des Problems vorgelegt. Alle betroffenen Cybertruck-Besitzer werden kontaktiert und gebeten, einen Servicetermin zu vereinbaren. Die Überprüfung und Nachbesserung erfolgen für die Kunden kostenlos.
Der Reparaturprozess sieht zwei mögliche Szenarien vor:
- Austausch bei Beschädigung: Wenn die Lichtleiste bereits lose ist oder Anzeichen einer Ablösung zeigt, wird sie durch eine komplett neue Einheit ersetzt. Diese wird dann mit einer Kombination aus Klebeband und einer „formschlüssigen mechanischen Befestigung“ montiert.
- Nachrüstung bei intakten Leisten: Sollte die Lichtleiste noch fest sitzen, werden die Techniker eine zusätzliche Halterung nachrüsten. Diese wird mechanisch an der Fahrzeugkarosserie verankert, um die Klebeverbindung zu sichern und ein zukünftiges Ablösen zu verhindern.
Mit dieser Maßnahme stellt Tesla sicher, dass die Lichtleiste dauerhaft und sicher am Fahrzeug befestigt ist. Im Wesentlichen wird nun die Befestigungsmethode angewendet, die von Anfang an als robuster gegolten hätte.
Hintergrund: Die „Foundation Series“
Die „Foundation Series“ des Cybertrucks ist eine limitierte Erstauflage, die mit einer umfangreichen Ausstattung und exklusiven Merkmalen an frühe Besteller ausgeliefert wurde. Der Rückruf betrifft ausschließlich Fahrzeuge aus dieser Serie, bei denen die optionale Lichtleiste geordert wurde.
Bedeutung für Tesla und seine Kunden
Dieser Rückruf ist ein weiterer Hinweis auf die Herausforderungen, die mit der Einführung eines radikal neuen Fahrzeugkonzepts wie dem Cybertruck verbunden sind. Während die Kerntechnologie des Elektroantriebs bei Tesla als ausgereift gilt, treten bei neuen Modellen oft Probleme bei der Fertigungsqualität und bei Anbauteilen auf.
Für die betroffenen Kunden ist der Rückruf zwar mit einem Werkstattbesuch verbunden, die proaktive Kommunikation und die kostenlose Nachbesserung dürften jedoch dazu beitragen, das Vertrauen in die Marke zu erhalten. Die Tatsache, dass das Problem ohne bekannte Unfälle erkannt wurde, ist dabei ein positiver Aspekt.
Langfristig zeigt der Vorfall, wie wichtig robuste und erprobte Konstruktionsprinzipien sind, selbst bei einem innovativen Fahrzeug wie dem Cybertruck. Die Umstellung auf eine mechanische Befestigung ist ein Eingeständnis, dass die ursprüngliche Methode nicht ausreichend fehlertolerant war.




