Toyota hat einen umfangreichen Rückruf für fast 394.000 Fahrzeuge in den Vereinigten Staaten angekündigt. Betroffen sind bestimmte Modelle der Baureihen Tundra und Sequoia, bei denen ein Softwarefehler dazu führen kann, dass die Rückfahrkamera beim Einlegen des Rückwärtsgangs nicht funktioniert. Dies stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar und verstößt gegen bundesstaatliche Sicherheitsvorschriften.
Wichtige Informationen
- Betroffene Fahrzeuge: Fast 394.000 Toyota Tundra, Tundra Hybrid und Sequoia Hybrid Modelle der Baujahre 2022 bis 2025.
- Problem: Ein Softwarefehler kann den Ausfall der Rückfahrkamera verursachen.
- Risiko: Erhöhte Unfallgefahr durch eingeschränkte Sicht nach hinten.
- Lösung: Autorisierte Händler führen ein kostenloses Software-Update durch.
Umfang des Rückrufs und betroffene Modelle
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) hat den Rückruf offiziell bekannt gegeben. Die Maßnahme betrifft eine große Anzahl von Fahrzeugen, die in den letzten Jahren verkauft wurden. Toyota muss sicherstellen, dass alle betroffenen Einheiten korrigiert werden, um die Sicherheit der Fahrer zu gewährleisten.
Die genaue Aufschlüsselung der betroffenen Fahrzeuge umfasst:
- Toyota Tundra (Baujahre 2022-2025)
- Toyota Tundra Hybrid (Baujahre 2022-2025)
- Toyota Sequoia Hybrid (Baujahre 2023-2025)
Insgesamt sind nahezu 394.000 Fahrzeuge von diesem spezifischen Problem betroffen. Besitzer dieser Modelle werden dringend gebeten, auf die Benachrichtigung des Herstellers zu achten.
Verstoß gegen Sicherheitsstandards
Das Versäumnis, ein Bild der Rückfahrkamera anzuzeigen, stellt einen direkten Verstoß gegen den Federal Motor Vehicle Safety Standard (FMVSS) Nr. 111 dar. Diese Vorschrift mit dem Titel „Rear Visibility“ (Sicht nach hinten) schreibt vor, dass alle Neufahrzeuge mit einer funktionierenden Rückfahrkamera ausgestattet sein müssen, um die Sicherheit beim Rückwärtsfahren zu erhöhen.
Technischer Hintergrund des Problems
Laut den von der NHTSA veröffentlichten Dokumenten liegt die Ursache des Problems in der Software des Multimedia-Displays. Ein Fehler im Programmcode kann dazu führen, dass das System das Bild der Rückfahrkamera nicht aktiviert, wenn der Fahrer den Rückwärtsgang einlegt. In diesem Fall bleibt der Bildschirm entweder schwarz oder zeigt weiterhin die vorherige Ansicht an.
Dieses Problem tritt nicht bei jedem Rückwärtsfahren auf, aber die Unvorhersehbarkeit macht es besonders gefährlich. Fahrer verlassen sich zunehmend auf diese Technologie, um Hindernisse, Fußgänger oder andere Fahrzeuge hinter sich zu erkennen. Ein plötzlicher Ausfall kann das Unfallrisiko erheblich steigern.
Erhöhtes Unfallrisiko als Hauptsorge
Die Hauptsorge der Regulierungsbehörden ist die direkte Auswirkung auf die Fahrersicherheit. Ohne die visuelle Unterstützung der Rückfahrkamera ist die Sicht des Fahrers, insbesondere bei großen Fahrzeugen wie dem Tundra und Sequoia, stark eingeschränkt. Dies erhöht die Gefahr von Kollisionen beim Parken oder Manövrieren auf engem Raum.
„Ein Ausfall des Rückfahrkamera-Displays kann die Sicht des Fahrers nach hinten verringern, was das Risiko eines Unfalls erhöht“, heißt es in dem offiziellen Bericht der NHTSA.
Kostenlose Lösung und Vorgehen für Fahrzeughalter
Toyota hat bestätigt, dass die Behebung des Problems für die Fahrzeughalter vollständig kostenlos sein wird. Autorisierte Toyota-Händler werden ein Update der Software des Multimedia-Displays durchführen. Dieser Vorgang ist relativ schnell und erfordert keine mechanischen Eingriffe am Fahrzeug.
Der Hersteller plant, die betroffenen Fahrzeughalter per Post zu informieren. Die ersten Benachrichtigungsschreiben sollen ab dem 16. November verschickt werden. Fahrzeughalter, die unsicher sind, ob ihr Fahrzeug betroffen ist, können sich auch direkt an den Toyota-Kundendienst wenden oder die NHTSA-Website mit ihrer Fahrzeug-Identifikationsnummer (FIN) überprüfen.
Nicht der erste Rückruf für Tundra-Modelle
Dieser Rückruf folgt auf eine andere sicherheitsrelevante Maßnahme von Toyota nur wenige Monate zuvor. Im Mai 2025 rief das Unternehmen mehr als 443.000 Tundra- und Tundra-Hybrid-Trucks zurück. Damals war der Grund ein Defekt an den Rückfahrscheinwerfern, der dazu führen konnte, dass diese nicht funktionierten. Laut NHTSA schränkte dies die Sicht des Fahrers bei schlechten Lichtverhältnissen ein und warnte andere Verkehrsteilnehmer nicht ausreichend vor dem Rückwärtsfahren des Fahrzeugs.
Bedeutung für die Automobilindustrie
Softwarebedingte Rückrufe werden in der modernen Automobilindustrie immer häufiger. Da Fahrzeuge zunehmend von komplexen Computersystemen gesteuert werden, steigt auch die Anfälligkeit für Programmierfehler. Diese Rückrufe unterstreichen die Notwendigkeit strenger Qualitätskontrollen und Tests, bevor neue Software in Fahrzeugen implementiert wird.
Für Toyota ist dieser erneute Rückruf ein Rückschlag, da er das Vertrauen der Verbraucher in die Zuverlässigkeit der betroffenen Modelle beeinträchtigen könnte. Das schnelle und kostenlose Angebot einer Lösung ist jedoch ein entscheidender Schritt, um dieses Vertrauen zu erhalten und die Sicherheit der Kunden zu gewährleisten.




