Die Benzinpreise in den USA sollen laut Prognosen der U.S. Energy Information Administration (EIA) bis 2026 sinken. Verbraucher im ganzen Land könnten dadurch entlastet werden. Für Arizona sieht die Lage jedoch anders aus. Aufgrund spezifischer Versorgungswege könnten die Preise dort weiterhin volatil bleiben oder nicht im gleichen Maße fallen wie im Rest der Vereinigten Staaten.
Wichtige Erkenntnisse
- Nationale Benzinpreise sollen bis 2026 sinken.
- Der Anteil der Ausgaben für Benzin am verfügbaren Einkommen erreicht voraussichtlich einen Tiefststand seit 2005.
- Arizona und die Westküste könnten aufgrund regionaler Raffinerie-Schließungen und Importabhängigkeit höhere Volatilität erfahren.
Nationale Benzinpreise sollen fallen
Die fallenden Rohölpreise sind der Hauptgrund für die erwartete Entlastung an den Tankstellen. Seit Anfang 2024, als der Preis über 80 US-Dollar pro Barrel lag, ist der Rohölpreis stetig gesunken. Die EIA prognostiziert einen Rückgang auf bis zu 50 US-Dollar pro Barrel bis Anfang 2026. Dies ist auf eine erhöhte Produktion der OPEC-Mitglieder zurückzuführen.
Da die Rohölkosten einen erheblichen Anteil an den Benzinpreisen ausmachen, erwartet die EIA, dass der nationale Durchschnittspreis für den Rest des Jahres fallen und sich dieser Trend bis 2026 fortsetzen wird. Dies bietet eine positive Aussicht für die meisten amerikanischen Autofahrer.
Faktencheck: Rohölpreis
- Anfang 2024: Über 80 US-Dollar pro Barrel
- Prognose 2026: Bis zu 50 US-Dollar pro Barrel
- Grund: Erhöhte OPEC-Produktion
Geringste Belastung für das Portemonnaie seit 2005
Der prognostizierte Rückgang der nationalen Benzinpreise hat direkte Auswirkungen auf die Haushaltsbudgets. Der Anteil des verfügbaren Einkommens, den Amerikaner für Benzin ausgeben, wird voraussichtlich den niedrigsten Stand seit 2005 erreichen. Das Jahr 2020 ist hierbei aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen ausgenommen.
Laut dem Bericht der EIA wird geschätzt, dass die Ausgaben in diesem Jahr weniger als 2 % des verfügbaren Einkommens ausmachen werden. Im Vergleich dazu lag der Durchschnitt in den letzten zehn Jahren bei 2,4 %. Dies bedeutet eine spürbare finanzielle Entlastung für viele Haushalte.
„Wir schätzen, dass die Ausgaben in diesem Jahr durchschnittlich weniger als 2 % des verfügbaren Einkommens betragen werden, gegenüber einem Durchschnitt von 2,4 % im letzten Jahrzehnt“, heißt es im Bericht.
Arizona und die Westküste könnten höhere Preise sehen
Trotz der nationalen Entspannung könnten die Verbraucher in Arizona und an der Westküste nicht die gleichen Preissenkungen erleben. Zwei Raffinerien in Kalifornien sollen bis zum Frühjahr 2026 geschlossen werden. Dies reduziert die Ölraffineriekapazität des Staates um 17 %, so die Energy Information Administration.
Diese Entwicklung ist für Arizona von Bedeutung, da der Staat etwa 40 % seines Benzins aus Kalifornien bezieht. Eine reduzierte Raffineriekapazität in Kalifornien kann die Versorgung in Arizona direkt beeinflussen. Die EIA geht davon aus, dass die Versorgungslücke durch Importe aus Asien geschlossen wird. Dennoch könnte das geringere Angebot dazu führen, dass Arizona eine höhere Volatilität bei den Benzinpreisen erlebt.
Hintergrund: Versorgungskette Arizona
Arizona ist stark von den Raffinerien in Kalifornien abhängig. Eine Reduzierung der Produktionskapazität in dieser Region hat direkte Auswirkungen auf die Verfügbarkeit und Preisgestaltung von Benzin im Bundesstaat. Die Abhängigkeit von Importen erhöht zudem die Anfälligkeit für globale Marktfluktuationen.
Faktoren, die die Benzinpreise beeinflussen
Die Benzinpreise sind das Ergebnis einer komplexen Mischung aus verschiedenen Faktoren. Der Rohölpreis ist der größte Einzelposten. Er wird von globalen Angebot und Nachfrage, geopolitischen Ereignissen und der Produktion großer Ölförderländer wie den OPEC-Staaten bestimmt.
Hinzu kommen die Kosten für die Raffination, den Transport und die Vermarktung. Auch Steuern auf Bundes- und Landesebene spielen eine Rolle. Saisonale Nachfrage, etwa während der Sommermonate, kann ebenfalls zu Preissteigerungen führen. Wetterereignisse, die die Produktion oder den Transport beeinträchtigen, können ebenfalls kurzfristige Preisschwankungen verursachen.
Preistreiber im Überblick
- Rohölpreis (globales Angebot/Nachfrage, Geopolitik)
- Raffineriekosten
- Transport- und Marketingkosten
- Steuern (Bundes- und Landesebene)
- Saisonale Nachfrage
- Wetterereignisse
Ausblick für die Westküste
Die Schließung der Raffinerien in Kalifornien bis Frühjahr 2026 ist ein entscheidender Faktor für die Benzinpreise an der gesamten Westküste. Obwohl Importe aus Asien die Versorgungslücke füllen sollen, könnten diese zusätzlichen Transportkosten und die Abhängigkeit von internationalen Märkten zu höheren und instabileren Preisen führen. Regionale Versorgungsengpässe könnten somit die positiven nationalen Trends für die Verbraucher in Arizona und den umliegenden Staaten dämpfen.
Die Situation unterstreicht die Notwendigkeit, die Energieinfrastruktur und die Versorgungsstrategien der Region zu überprüfen. Eine diversifizierte Versorgung könnte zukünftige Preisschwankungen abmildern. Für die Bürger von Arizona bedeutet dies, dass sie möglicherweise weiterhin mit höheren Preisen rechnen müssen als der nationale Durchschnitt.