Colorado hat die Genehmigung des Bundes erhalten, eine staatliche Förderung in Höhe von 56,5 Millionen US-Dollar für den Bau von Schnellladestationen für Elektrofahrzeuge entlang von Autobahnen weiter zu nutzen. Diese Entscheidung setzt zusätzlich 12 Millionen US-Dollar frei, um die Ladeinfrastruktur im Bundesstaat auszubauen.
Die Mittel stammen aus einem nationalen Programm, das zuvor von der Trump-Regierung blockiert worden war. Nach einem Rechtsstreit wurden die Gelder nun für Colorado und zahlreiche andere Bundesstaaten freigegeben.
Wichtige Fakten
- Colorado erhält Zugriff auf 56,5 Millionen US-Dollar an Bundesmitteln für den Ausbau von E-Ladesäulen.
- Die Freigabe erfolgte nach einem Rechtsstreit, nachdem die Trump-Regierung die Gelder blockiert hatte.
- Gleichzeitig werden Steuergutschriften für den Kauf von E-Fahrzeugen im Bundesstaat und auf Bundesebene reduziert.
- Ein neues Programm soll einkommensschwachen Haushalten mit höheren Rabatten den Umstieg auf E-Autos erleichtern.
Freigabe der Mittel nach politischem und rechtlichem Streit
Die Finanzierung ist Teil des National Electric Vehicle Infrastructure (NEVI) Programms, das ursprünglich unter der Regierung von Präsident Biden ins Leben gerufen wurde. Im Februar des vergangenen Jahres hatte die Trump-Regierung die Auszahlung der Gelder gestoppt, was zu landesweiten Verzögerungen beim Ausbau der Ladeinfrastruktur führte.
Als Reaktion auf die Blockade reichten Colorado und 13 weitere Bundesstaaten eine Klage ein. Ein Bundesrichter wies das US-Verkehrsministerium im Juni an, die Mittel freizugeben. Anstatt gegen das Urteil Berufung einzulegen, entschied sich die Regierung, den Bundesstaaten eine erneute Beantragung der Gelder zu ermöglichen.
Neben Colorado haben laut Berichten mindestens 32 weitere Bundesstaaten die Genehmigung erhalten, die zuvor eingefrorenen Mittel zu verwenden. Travis Madsen, ein Befürworter sauberer Verkehrsmittel beim Southwest Energy Efficiency Project, kommentierte die Entwicklung positiv.
„Die Trump-Regierung verdient Anerkennung dafür, dass sie den Kampf vor Gericht nicht in die Länge gezogen und dieses Geld zur Verfügung gestellt hat“, so Madsen.
Ausbau der Ladeinfrastruktur in Colorado
Colorado treibt den Ausbau seines Ladenetzes bereits seit einiger Zeit voran. Aus dem Bundesprogramm wurden bereits 25,6 Millionen US-Dollar für die Errichtung von 246 Schnellladeanschlüssen verwendet. Die neu freigegebenen Mittel sollen diesen Prozess weiter beschleunigen.
Gouverneur Jared Polis erklärte in einer schriftlichen Mitteilung: „Wir haben bereits Überstunden geleistet, um das Aufladen noch bequemer zu machen, indem wir Unternehmen beim Aufbau eines Ladenetzes im ganzen Bundesstaat unterstützen, und dies wird uns helfen, noch mehr zu tun.“
Zusätzliche Finanzierungsquellen
Neben den Bundesmitteln finanziert Colorado den Ausbau von Schnellladestationen auch durch ein eigenes Landesprogramm. Dieses Programm wird durch Gebühren auf Einzelhandels- und Lebensmittellieferungen finanziert, wie sie beispielsweise bei Bestellungen über Amazon oder DoorDash anfallen.
Diese kombinierten Anstrengungen haben dazu geführt, dass Colorado bereits heute eine überdurchschnittlich hohe Dichte an Ladesäulen aufweist. Laut einer Analyse des International Council on Clean Transportation aus dem Jahr 2024 belegte der Bundesstaat landesweit den fünften Platz bei der Anzahl öffentlicher Ladestationen pro Kopf.
Anpassungen bei den Anreizen für Elektrofahrzeuge
Während die Infrastruktur ausgebaut wird, ändern sich die finanziellen Anreize für den Kauf von Elektrofahrzeugen in Colorado erheblich. Die großzügigen Subventionen, die bisher zu hohen Adoptionsraten beigetragen haben, werden reduziert.
Die staatliche Steuergutschrift für Elektrofahrzeuge wird im kommenden Jahr aufgrund von Einnahmeproblemen des Staates drastisch von 3.500 US-Dollar auf 750 US-Dollar sinken. Dies stellt eine erhebliche Reduzierung des direkten Kaufanreizes dar.
Wegfall der Bundesförderung
Am 30. September ist zudem die bundesweite Steuergutschrift für Elektrofahrzeuge in Höhe von bis zu 7.500 US-Dollar ausgelaufen. Diese Änderung war Teil eines umfassenden Haushaltsgesetzes, das von Präsident Trump im vergangenen Sommer unterzeichnet wurde.
Neues Programm für einkommensschwache Haushalte
Um die Dynamik bei der Umstellung auf Elektromobilität aufrechtzuerhalten, plant Colorado, die Unterstützung für bestimmte Bevölkerungsgruppen zu erhöhen. Ein bestehendes Programm, das einkommensschwachen und mittleren Haushalten beim Austausch älterer Verbrennerfahrzeuge gegen Plug-in-Modelle hilft, wird ausgeweitet.
Ab dem 3. November wird der verfügbare Rabatt im Rahmen des „Vehicle Exchange Colorado Program“ deutlich angehoben:
- Der Rabatt für den Kauf oder das Leasing eines neuen Elektrofahrzeugs steigt von 6.000 auf 9.000 US-Dollar.
Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass der Übergang zur Elektromobilität trotz der Kürzung allgemeiner Steuergutschriften für alle Bevölkerungsschichten zugänglich bleibt. Der Fokus verlagert sich somit von einer breiten Förderung hin zu einer gezielten Unterstützung für diejenigen, die sie am dringendsten benötigen.




