Frankreichs Markt für Elektrofahrzeuge verzeichnete im Oktober einen deutlichen Aufschwung. Der Anteil von Plugin-Fahrzeugen (BEVs und PHEVs) erreichte 31,1 Prozent. Dies ist ein erheblicher Anstieg gegenüber den 23,5 Prozent im Vorjahr. Besonders der Verkauf von reinen Elektrofahrzeugen (BEVs) stieg um 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was hauptsächlich auf die ersten Auslieferungen im Rahmen des staatlichen Sozialleasing-Programms zurückzuführen ist.
Das Programm soll den Zugang zu Elektrofahrzeugen für breitere Bevölkerungsschichten erleichtern. Es zeigt bereits erste Erfolge und beeinflusst die Verkaufszahlen maßgeblich. Der Renault 5 war im Oktober das meistverkaufte reine Elektrofahrzeug in Frankreich.
Wichtige Erkenntnisse
- Der Anteil von Elektrofahrzeugen in Frankreich stieg im Oktober auf 31,1 Prozent.
- Reine Elektrofahrzeuge (BEVs) erreichten einen Marktanteil von 24,4 Prozent.
- Das Sozialleasing-Programm kurbelt die BEV-Verkäufe deutlich an.
- Der Renault 5 war im Oktober das meistverkaufte BEV-Modell.
- Der Anteil von Verbrennungsmotoren sank auf einen Tiefststand von 23,3 Prozent.
Deutlicher Anstieg bei Elektrofahrzeugen
Im Oktober betrug der Gesamtmarktanteil von Plugin-Fahrzeugen in Frankreich 31,1 Prozent. Davon entfielen 24,4 Prozent auf reine Elektrofahrzeuge (BEVs) und 6,7 Prozent auf Plug-in-Hybride (PHEVs). Im Vergleich dazu lagen die Werte im Vorjahr bei insgesamt 23,5 Prozent, mit 15,4 Prozent für BEVs und 8,0 Prozent für PHEVs. Dies zeigt eine klare Verschiebung hin zu elektrisch angetriebenen Fahrzeugen.
Die Anzahl der neu zugelassenen reinen Elektrofahrzeuge stieg im Oktober um beeindruckende 63 Prozent auf 34.109 Einheiten. Dieser Anstieg ist direkt mit den ersten Auslieferungen des Sozialleasing-Programms für das Jahr 2025 verbunden. Das Programm zielt darauf ab, Elektroautos für Menschen mit geringerem Einkommen zugänglicher zu machen.
Faktencheck
- Gesamtvolumen Automarkt Oktober: 139.514 Einheiten (+3% YoY)
- BEV-Wachstum YoY: +63%
- BEV-Marktanteil Oktober: 24,4%
- Verbrennungsmotoren-Anteil: 23,3% (Rekordtief)
Sozialleasing als Wachstumsmotor
Das 2025 gestartete Sozialleasing-Programm hat sich als wichtiger Katalysator für den BEV-Markt erwiesen. Der Renault 5, ein wichtiger Teilnehmer dieses Programms, wurde im Oktober 4.551 Mal ausgeliefert. Dies sind etwa 2.000 Einheiten mehr als der normale monatliche Durchschnitt. Insgesamt wurden bereits 10.000 Leasingverträge für den Renault 5 im Rahmen dieses Programms unterzeichnet. Im Oktober wurden somit etwa 20 Prozent dieser Verträge erfüllt und die Fahrzeuge ausgeliefert.
Experten gehen davon aus, dass der positive Effekt des Sozialleasing-Programms noch weitere fünf bis sechs Monate anhalten könnte. Obwohl dies ein temporärer Schub ist, wird er langfristige Vorteile mit sich bringen. Mehr erschwingliche BEVs werden auf die Straßen kommen, Händler werden vertrauter mit Elektrofahrzeugen, und die öffentliche Akzeptanz steigt. Auch die Produktionsvolumen erhöhen sich, was zu Kostensenkungen führen kann.
„Das Sozialleasing-Programm ist ein entscheidender Schritt, um Elektromobilität für alle zugänglich zu machen. Die ersten Zahlen zeigen bereits, dass die Strategie aufgeht und den Markt nachhaltig beeinflussen wird.“
Die meistverkauften BEV-Modelle im Oktober
Der Renault 5 führte die Liste der meistverkauften reinen Elektrofahrzeuge im Oktober an. Er profitierte stark vom Sozialleasing-Programm. Auch der Peugeot e-208, ebenfalls ein Teilnehmer des Programms, erreichte mit 2.436 Einheiten den zweiten Platz. Dies entspricht etwa dem Dreifachen seines üblichen monatlichen Verkaufsvolumens.
Der Renault Scenic, der nicht Teil des Programms ist, belegte mit 1.670 Einheiten den dritten Platz. Weitere Modelle, die durch das Sozialleasing einen deutlichen Schub erhielten, waren der Peugeot e-2008 mit 1.630 Einheiten (über das Vierfache seines üblichen Volumens) und der Renault Megane mit 1.166 Einheiten (etwa das Doppelte).
Hintergrundinformationen
Das Sozialleasing-Programm ist eine Initiative der französischen Regierung, um die Elektromobilität zu fördern. Es bietet einkommensschwachen Haushalten die Möglichkeit, Elektrofahrzeuge zu günstigen Konditionen zu leasen. Ziel ist es, die Verbreitung von Elektroautos zu beschleunigen und die Klimaziele des Landes zu unterstützen.
Langfristige Auswirkungen auf den Markt
Dank des gestiegenen Marktanteils von BEVs sank der kombinierte Anteil von Fahrzeugen mit reinem Verbrennungsmotor auf ein Rekordtief von 23,3 Prozent. Dabei erreichte Diesel einen Tiefststand von 4,2 Prozent und Benzin einen ebenfalls niedrigen Wert von 19,2 Prozent. Es ist möglich, dass ihr kombinierter Anteil im Dezember sogar unter 20 Prozent fällt. Diese Entwicklung unterstreicht den langfristigen Trend weg von fossilen Brennstoffen.
Im Dreimonatsvergleich fiel der Tesla Model Y, trotz eines starken Septembers, im Oktober auf den zweiten Platz zurück. Der Renault 5 übernahm erneut die Führung und liegt auch im Jahresverlauf vor dem Tesla-Modell. Der Peugeot e-208 verbesserte sich im Oktober dank des Sozialleasing-Programms von Platz 7 auf Platz 3. Sein Schwestermodell, der e-2008, machte sogar einen noch größeren Sprung von Platz 23 auf Platz 8.
- Renault 4: Kletterte von Platz 13 auf Platz 6.
- Hyundai Inster: Verbesserte sich von Platz 24 auf Platz 13.
Diese neuen Modelle, insbesondere der Renault 4 als kleines SUV, werden voraussichtlich in den kommenden Monaten weiter an Beliebtheit gewinnen und sich langfristig in den Top 5 etablieren. Ihre Markteinführung und der kontinuierliche Produktionshochlauf tragen maßgeblich zu diesem Erfolg bei.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Ausblick
Das Wachstum des Automobilmarktes um 3 Prozent im Jahresvergleich ist fast ausschließlich dem Anstieg der BEV-Verkäufe zu verdanken, der durch das Sozialleasing-Programm ausgelöst wurde. Dieser positive Trend wird sich voraussichtlich in den nächsten Monaten fortsetzen.
Die breitere französische Wirtschaft bleibt jedoch verhalten. Das BIP-Wachstum lag im dritten Quartal 2025 bei 0,9 Prozent im Jahresvergleich, nach 0,7 Prozent im zweiten Quartal. Die Inflation sank im Oktober auf 1,0 Prozent, von 1,2 Prozent im September. Die Zinssätze der EZB blieben seit Anfang Juni unverändert bei 2,15 Prozent. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe stieg leicht von 48,0 Punkten im September auf 48,8 Punkte im Oktober.
Trotz dieser makroökonomischen Herausforderungen zeigt der Erfolg der Elektromobilität, dass gezielte staatliche Förderungen einen erheblichen Einfluss auf einzelne Sektoren haben können. Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge ist ein wichtiger Bestandteil der europäischen Bemühungen zur Reduzierung von Emissionen und zur Förderung nachhaltiger Technologien.




