Der bekannte Investor Steve Eisman, bekannt aus dem Buch und Film 'The Big Short', äußert Bedenken bezüglich der aktuellen Bewertung von Tesla-Aktien. Er sieht eine deutliche Diskrepanz zwischen der Unternehmensleistung und dem Aktienkurs, die er als Folge eines fast kultähnlichen Verhaltens der Anleger interpretiert.
Wichtige Punkte
- Teslas Gewinne pro Aktie sind seit 2023 um etwa 65 % gefallen.
- Der Aktienkurs von Tesla liegt trotz fallender Gewinne rund 50 % höher als zur Zeit der höchsten Gewinne.
- Eisman sieht die Bewertung als spekulativ an, getrieben von zukünftigen Versprechen wie Robotaxis und KI.
- Die Situation könnte weitreichende Folgen für Verbraucher und den EV-Markt haben.
Teslas Gewinnrückgang und Aktienkursentwicklung
Eisman wies kürzlich in einem Podcast darauf hin, dass Teslas Gewinne seit ihrem Höhepunkt im Jahr 2023 erheblich gesunken sind. Damals lag der Gewinn pro Aktie bei 4,30 US-Dollar. Für 2024 prognostizierte er etwa 2 US-Dollar pro Aktie, und für 2025 rechnet er mit nur noch rund 1,50 US-Dollar pro Aktie. Dies entspricht einem Rückgang von etwa 65 % über drei Jahre.
Trotz dieses drastischen Gewinnrückgangs hat sich der Aktienkurs von Tesla anders entwickelt. Er liegt derzeit etwa 50 % höher als in der Periode der Spitzenerträge des Elektroautoherstellers. Diese Entwicklung steht im Widerspruch zu traditionellen Bewertungsmethoden.
Faktencheck
- 2023: Tesla-Gewinn pro Aktie bei 4,30 US-Dollar.
- 2024 (Prognose): Tesla-Gewinn pro Aktie bei ca. 2,00 US-Dollar.
- 2025 (Prognose): Tesla-Gewinn pro Aktie bei ca. 1,50 US-Dollar.
- Gesamtrückgang der Gewinne pro Aktie: ca. 65 % in drei Jahren.
Das Phänomen der "Kult-Aktie"
Steve Eisman erklärt die ungewöhnliche Kursentwicklung von Tesla mit einem Phänomen, das er als „Kult“ bezeichnet. Er argumentiert, dass die traditionelle Investmentanalyse bei diesem Unternehmen nicht greift. Anleger würden fest an zukünftige Projekte wie Robotaxis und künstliche Intelligenz glauben, ungeachtet der aktuellen finanziellen Leistung.
„Es ist ein Kult“, sagte Eisman im Podcast. „Man argumentiert gegen etwas, das in der Zukunft passieren wird, und die Leute glauben es oder nicht.“
Diese Aussage unterstreicht seine Ansicht, dass die Bewertung weniger auf fundamentalen Daten als auf Erwartungen und Vertrauen in die Vision des Unternehmensgründers beruht. Dies macht eine rationale Diskussion über den Wert der Aktie schwierig.
Hintergrundinformationen
Steve Eisman wurde durch seine Rolle bei der Vorhersage der US-Immobilienblase in den Jahren vor 2008 bekannt. Seine Geschichte wurde im Bestseller 'The Big Short' von Michael Lewis und der gleichnamigen Verfilmung dargestellt. Seine kritischen Einschätzungen haben in der Finanzwelt Gewicht.
Auswirkungen auf den Markt und Verbraucher
Die Situation bei Tesla verdeutlicht ein größeres Problem an den Märkten. Aktienbewertungen lösen sich zunehmend von der tatsächlichen Unternehmensleistung. Eisman stellte bereits fest, dass Investitionsentscheidungen, die sich ausschließlich auf die Fundamentaldaten einzelner Unternehmen stützen, keine tragfähige Anlagestrategie mehr sind. Spekulation treibt die Preise oft stärker als die Finanzergebnisse.
Für Tesla-Kunden und potenzielle Käufer von Elektrofahrzeugen könnte diese Entwicklung Folgen haben. Im Laufe des Jahres 2025 sah sich der Autohersteller verschiedenen Herausforderungen gegenüber, darunter Preiserhöhungen, die Elektrofahrzeuge weniger zugänglich machten, und Produktionsverzögerungen, die Kunden warten ließen.
Wenn der Aktienkurs eines Unternehmens von Spekulation statt von Leistung angetrieben wird, könnte das Unternehmen Projekte priorisieren, die Anleger begeistern, anstatt praktische Verbesserungen für Kunden. Dies wäre sowohl für Verbraucher als auch für die Umwelt nachteilig, da Elektrofahrzeuge die Luftqualität und die öffentliche Gesundheit nachweislich verbessern.
Alternativen und Zukunftsstrategien
Investoren wie Eisman machen ihre Bedenken öffentlich, um eine realistischere Bewertung der Unternehmensleistung zu fördern. Für Käufer, die sich für Elektrofahrzeuge interessieren, kann die Suche nach Alternativen zu Tesla den breiteren EV-Markt unterstützen und potenziell bessere Werte aufdecken. Unternehmen wie Rivian, Ford und Hyundai erweitern ihr Angebot an Elektrofahrzeugen kontinuierlich.
Unabhängig vom Hersteller kann der Kauf eines Elektroautos den CO2-Fußabdruck reduzieren und erhebliche Kosten für Kraftstoff und Wartung sparen. Die Wahl des richtigen Fahrzeugs ist eine persönliche Entscheidung, doch die Markttransparenz ist für alle Beteiligten wichtig.
- Rivian: Ein aufstrebender Hersteller von Elektro-Pickups und SUVs.
- Ford: Bietet eine wachsende Palette von Elektrofahrzeugen, darunter den F-150 Lightning.
- Hyundai: Mit Modellen wie dem Ioniq 5 und 6 im Elektrofahrzeugsegment stark vertreten.
Die Diskussion um Teslas Bewertung zeigt, wie wichtig es ist, sowohl die finanziellen Fundamentaldaten als auch die spekulativen Elemente des Marktes zu verstehen. Dies gilt für Investoren und Verbraucher gleichermaßen.




