Der südkoreanische Batteriehersteller Samsung SDI hat bestätigt, dass er sich in Gesprächen mit Tesla über die Lieferung von Batterien für Energiespeichersysteme befindet. Berichte deuten auf einen möglichen Deal im Wert von mehreren Milliarden Dollar hin, was die Aktie von Samsung SDI deutlich ansteigen ließ.
Ein solcher Vertrag würde Teslas Bemühungen unterstreichen, seine Lieferkette zu diversifizieren und die Abhängigkeit von chinesischen Herstellern zu verringern. Für Samsung SDI wäre es eine strategische Neuausrichtung angesichts veränderter Bedingungen im Markt für Elektrofahrzeugbatterien.
Wichtige Erkenntnisse
- Samsung SDI und Tesla führen Gespräche über einen Liefervertrag für Energiespeicherbatterien.
- Koreanische Medien berichten von einem potenziellen Auftragswert von über 3 Billionen Won (ca. 2,11 Milliarden US-Dollar) über drei Jahre.
- Die Verhandlungen sind Teil von Teslas Strategie, die Abhängigkeit von chinesischen Zulieferern zu reduzieren.
- Die Aktie von Samsung SDI verzeichnete nach Bekanntwerden der Nachricht einen Kurssprung von über 8 Prozent.
Details eines potenziellen Milliardendeals
Die Gespräche zwischen dem südkoreanischen Technologiekonzern und dem US-amerikanischen Elektroauto-Pionier haben an den Finanzmärkten für Aufsehen gesorgt. Im Mittelpunkt steht die Lieferung von Batterien für Energiespeichersysteme (ESS), die beispielsweise in Rechenzentren oder zur Stabilisierung von Stromnetzen eingesetzt werden.
Einem Bericht der Zeitung Korea Economic Daily zufolge könnte der Vertrag eine Laufzeit von drei Jahren haben und einen Gesamtwert von mehr als 3 Billionen Won erreichen. Dies entspricht etwa 2,11 Milliarden US-Dollar. Eine mit der Angelegenheit vertraute Person gab an, dass das jährliche Liefervolumen bei etwa 10 Gigawattstunden (GWh) liegen könnte.
Ein Sprecher von Samsung SDI bestätigte die laufenden Gespräche, betonte jedoch, dass der Vertrag und seine Details noch nicht finalisiert seien. Von Tesla lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Was sind Energiespeicherbatterien?
Energiespeicherbatterien nutzen eine ähnliche chemische Zusammensetzung wie Batterien für Elektroautos. Ihr Hauptzweck ist jedoch nicht der Antrieb von Fahrzeugen, sondern die Speicherung großer Energiemengen zur späteren Nutzung. Sie sind entscheidend für die Integration erneuerbarer Energien in die Stromnetze und die Versorgungssicherheit kritischer Infrastrukturen.
Teslas strategische Neuausrichtung
Für Tesla ist die mögliche Partnerschaft mit Samsung SDI ein weiterer Schritt, um die eigene Lieferkette widerstandsfähiger zu machen. Das Unternehmen versucht aktiv, seine Abhängigkeit von chinesischen Zulieferern zu verringern. Dieser Schritt wird durch geopolitische Spannungen und bestehende Handelstarife motiviert.
In den letzten Monaten hat Tesla bereits Verträge mit anderen südkoreanischen Unternehmen wie Samsung Electronics für Chips und LG Energy Solution für Batterien abgeschlossen. Die Diversifizierung der Lieferanten für kritische Komponenten wie Batterien ist für die langfristige Stabilität des Unternehmens von entscheidender Bedeutung.
Während einer Telefonkonferenz im Oktober erklärte Tesla, dass sein Energiespeichergeschäft mit Herausforderungen konfrontiert sei. Dazu gehören zunehmender Wettbewerb und Zölle. Das Unternehmen merkte an:
„Derzeit werden alle Verkäufe aus China bezogen, während wir noch an anderen Alternativen arbeiten.“Die Gespräche mit Samsung SDI sind ein klares Indiz für die Umsetzung dieser Strategie.
Samsung SDI passt sich dem Markt an
Auch für Samsung SDI kommt der potenzielle Deal zu einem strategisch günstigen Zeitpunkt. Das Unternehmen verzeichnete zuletzt einen Nachfragerückgang bei Autobatterien von seinem Joint-Venture-Partner Stellantis. Dies veranlasste den Konzern, seine Produktionsstrategie anzupassen.
Hintergrund: US-Subventionen
Die südkoreanischen Batteriehersteller reagieren auch auf Veränderungen bei den US-Subventionen für Elektrofahrzeuge. Die neuen Regelungen begünstigen lokal produzierte Komponenten, was die Nachfrage nach bestimmten importierten Batterien beeinflusst hat. Infolgedessen richten viele Hersteller ihre Produktionslinien neu aus, um den wachsenden Markt für Energiespeichersysteme zu bedienen.
Samsung SDI hatte bereits im Oktober angekündigt, einige seiner Produktionslinien im US-Bundesstaat Indiana umzurüsten. Statt Batterien für Elektrofahrzeuge sollen dort zukünftig Energiespeicherbatterien hergestellt werden. Ein großer Auftrag von Tesla würde diese Umstellung maßgeblich unterstützen und die Auslastung der Werke sichern.
Starke Reaktion an der Börse
Die Nachricht über die möglichen Liefergespräche löste eine sofortige und positive Reaktion an der Börse aus. Die Aktie von Samsung SDI stieg im frühen Handel in Seoul um bis zu 8,4 Prozent. Im weiteren Verlauf des Vormittags pendelte sich der Kurs bei einem Plus von rund 4,7 Prozent ein.
Dieser Anstieg spiegelt das Vertrauen der Anleger in das Potenzial des Deals wider. Eine Partnerschaft mit einem prominenten Abnehmer wie Tesla würde die Position von Samsung SDI im schnell wachsenden Markt für Energiespeicherlösungen erheblich stärken und dem Unternehmen neue Wachstumsperspektiven eröffnen.




