Der US-Einzelhändler Target hat in der Metropolregion Dallas-Fort Worth ein Pilotprojekt für die Paketzustellung mit Elektrofahrzeugen gestartet. In Zusammenarbeit mit dem Logistikunternehmen Frontdoor Collective werden 50 elektrische Lieferwagen des Typs Chevrolet BrightDrop eingesetzt, um die letzte Meile emissionsfrei und zuverlässig zu gestalten. Das Projekt ist ein wichtiger Schritt in Targets Strategie, sein eigenes Liefernetzwerk auszubauen.
Wichtige Fakten
- Target testet elektrische Lieferungen in der Region Dallas-Fort Worth.
- Die Flotte besteht aus 50 Chevrolet BrightDrop Elektro-Lieferwagen.
- Die Kooperation erfolgt mit Frontdoor Collective und Circuit EV Solutions.
- Ziel ist die Reduzierung von Emissionen und die Skalierbarkeit der E-Logistik.
- Das Projekt unterstützt Targets Plan, die Zustellung am nächsten Tag auf 55 Märkte auszuweiten.
Ein strategischer Test für die letzte Meile
Der Einzelhandelskonzern Target Inc. will herausfinden, ob Elektrofahrzeuge in großem Umfang für eine zuverlässige und umweltfreundliche Paketzustellung eingesetzt werden können. Dafür wurde ein Testlauf in der texanischen Metropolregion Dallas-Fort Worth initiiert. Der Logistikpartner Frontdoor Collective (FDC) übernimmt dabei exklusiv die Zustellungen für Target in diesem Gebiet.
Dieser Schritt ist Teil einer größeren Initiative von Target, die Kontrolle über die eigene Lieferkette zu stärken. Das Unternehmen plant, sein eigenes privates Netzwerk für die Zustellung am nächsten Tag innerhalb des nächsten Jahres auf insgesamt 55 Märkte auszudehnen. Der Test mit Elektrofahrzeugen ist somit nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein strategisches Vorhaben.
Die Partner hinter dem Projekt
Der Erfolg des Pilotprojekts hängt von einer engen Zusammenarbeit dreier Unternehmen ab. Jedes bringt spezifisches Fachwissen in die Kooperation ein.
Frontdoor Collective als Logistik-Operator
Frontdoor Collective ist für die operative Durchführung der Lieferungen verantwortlich. Das Unternehmen verfolgt ein besonderes Geschäftsmodell: Anstatt auf unabhängige Vertragsfahrer zu setzen, arbeitet FDC mit Franchisenehmern zusammen. Dieser Ansatz soll eine höhere Servicequalität und Zuverlässigkeit gewährleisten, was für einen Großkunden wie Target entscheidend ist.
Circuit EV Solutions liefert die Infrastruktur
Die technische Grundlage für den Einsatz der E-Fahrzeuge stellt Circuit EV Solutions bereit. Das Unternehmen bietet ein komplettes Servicepaket für elektrische Flotten an. Dieses Paket umfasst nicht nur die Fahrzeuge selbst, sondern auch die notwendige Ladeinfrastruktur und die dazugehörigen Support-Dienstleistungen. Dadurch wird FDC die Komplexität des Flottenmanagements abgenommen.
Was ist die "letzte Meile"?
In der Logistik bezeichnet die "letzte Meile" den finalen Schritt des Lieferprozesses von einem Verteilzentrum zum Endkunden. Dieser Abschnitt ist oft der kostspieligste und komplexeste Teil der gesamten Lieferkette. Eine Effizienzsteigerung auf der letzten Meile durch Technologien wie Elektromobilität kann erhebliche Kosteneinsparungen und Umweltvorteile bringen.
Die eingesetzte Technologie
Im Zentrum des Tests stehen die Fahrzeuge und die dazugehörige Ladeinfrastruktur. Die Wahl fiel auf ein bewährtes Modell eines großen amerikanischen Herstellers.
Chevrolet BrightDrop Lieferwagen
Für die Auslieferungen in Dallas-Fort Worth wird eine Flotte von 50 Chevrolet BrightDrop Elektrolieferwagen genutzt. Diese Fahrzeuge wurden speziell für den kommerziellen Einsatz entwickelt und bieten laut Herstellerangaben eine geschätzte Reichweite von bis zu 272 Meilen (ca. 438 Kilometer) pro Ladung. Diese Reichweite ist für den täglichen Einsatz im städtischen und vorstädtischen Lieferverkehr in der Regel ausreichend.
Fakten zum Chevrolet BrightDrop
- Fahrzeugtyp: Elektrischer Lieferwagen
- Anzahl im Test: 50 Einheiten
- Geschätzte Reichweite: 272 Meilen (ca. 438 km)
- Zielgruppe: Kommerzielle Paket- und Warenlieferungen
Die Bedeutung der Ladeinfrastruktur
Adam Greenberg, der CEO von Circuit EV Solutions, betonte die Wichtigkeit einer zuverlässigen Infrastruktur. In einer Pressemitteilung erklärte er die Vision seines Unternehmens.
„Wir bauen das infrastrukturelle Rückgrat auf, das eine hochvolumige elektrische Zustellung landesweit möglich macht. Indem wir sicherstellen, dass Flotten die benötigte Ladeunterstützung erhalten, beseitigen wir die letzte Hürde für eine echte Skalierbarkeit der Elektromobilität in der Last-Mile-Logistik.“
Greenbergs Aussage verdeutlicht, dass der Erfolg von E-Flotten nicht nur vom Fahrzeug abhängt, sondern maßgeblich von der Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Ladesysteme. Ohne ein durchdachtes Ladekonzept können die Fahrzeuge nicht effizient betrieben werden.
Ausblick und Marktentwicklung
Das Pilotprojekt von Target ist ein Beispiel für einen wachsenden Trend im E-Commerce und in der Logistikbranche. Große Einzelhändler und Logistikunternehmen investieren zunehmend in den Aufbau eigener, nachhaltiger Lieferflotten, um ihre Abhängigkeit von Drittanbietern zu verringern und ihre Umweltziele zu erreichen.
Die Ergebnisse aus dem Test in Dallas-Fort Worth werden für Target entscheidend sein, um zu bewerten, ob und wie schnell eine landesweite Umstellung auf elektrische Lieferfahrzeuge umsetzbar ist. Der Erfolg des Projekts könnte als Vorbild für andere Unternehmen in der Branche dienen und die Elektrifizierung der letzten Meile weiter beschleunigen.




