Tesla hat 377.000 Kubikmeter jährlicher Wasserrechte an die lokalen Behörden zurückgegeben. Dieser Schritt erfolgte, nachdem die Gigafactory Berlin weniger Wasser verbraucht hatte als ursprünglich geplant. Die freigewordenen Rechte stehen nun dem Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) zur Verfügung, der sie an Gemeinden und andere Nutzer in der Region neu verteilen kann.
Wichtige Punkte
- Tesla gibt 377.000 Kubikmeter Wasserrechte zurück.
- Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) kann diese nun neu vergeben.
- Der Wasserverbrauch der Gigafactory lag 2024 unter dem Branchendurchschnitt.
- Priorität bei der Neuvergabe haben Gemeinden ohne Zusagen seit März 2022.
Geringerer Wasserverbrauch als erwartet
Die Entscheidung von Tesla basiert auf einem deutlich geringeren Wasserverbrauch im Jahr 2024. Dies steht im Gegensatz zu den ursprünglichen Annahmen, die dem Vertrag von 2020 zugrunde lagen. Der angepasste Wasserversorgungsvertrag, der im Juni letzten Jahres unterzeichnet wurde, reduzierte bereits die ursprüngliche Wasserzuteilung für Tesla.
Thomas Krieger, Vorsitzender des WSE, bestätigte gegenüber rbb24, dass die Neuverteilung der Wasserrechte nun beginnen kann. Er betonte, dass die Gemeinden, die seit März 2022 keine Wasserzusagen erhalten haben, bei der Zuteilung bevorzugt werden. Erst danach werden verbleibende Mengen breiter verteilt, bis die gesamten 377.000 Kubikmeter neu vergeben sind.
„Nachdem Tesla die 377.000 Kubikmeter zurückgegeben hat, haben wir praktisch wieder das Potenzial, Wasserzusagen zu machen. Es gab einen Vorschlag der verbundenen Gemeinden, dass diejenigen, die seit März 2022 keine Zusage erhalten haben, im laufenden Prozess nachträgliche Zusagen erhalten sollten“, erklärte Krieger.
Faktencheck Wasserverbrauch
- Teslas Wasserverbrauch 2024: 456.953 Kubikmeter.
- Wasserverbrauch pro Fahrzeug: 2,16 Kubikmeter.
- Branchendurchschnitt: 3,50 Kubikmeter pro Fahrzeug.
- Ursprüngliche maximale Zuteilung (2020): 1,8 Millionen Kubikmeter.
Effizienz in der Produktion
Teslas gemeldeter Wasserverbrauch im Jahr 2024 betrug 456.953 Kubikmeter. Dies entspricht etwa 2,16 Kubikmetern pro produziertem Fahrzeug. Diese Zahl umfasst sowohl den industriellen als auch den sanitären Wasserverbrauch. Der Wert liegt deutlich unter dem Industriedurchschnitt von 3,50 Kubikmetern pro Fahrzeug. Dies zeigt eine hohe Effizienz in den Produktionsprozessen der Gigafactory Berlin.
Der ursprüngliche Vertrag aus dem Jahr 2020 sah eine maximale Wasserlieferung von 1,8 Millionen Kubikmetern vor. Die aktuelle Rückgabe der Rechte unterstreicht, dass Tesla diese Kapazität bei Weitem nicht ausschöpft. Dies entlastet die lokalen Wasserressourcen und bietet anderen Nutzern neue Möglichkeiten.
Hintergrund der Gigafactory Berlin
Das Tesla-Werk in Grünheide wurde 2022 eröffnet und ist die einzige Produktionsstätte des Automobilherstellers in Europa. Es beschäftigt rund 11.000 Mitarbeiter und produziert derzeit etwa 5.000 Model Y Fahrzeuge pro Woche. Dies entspricht einer jährlichen Produktionsrate von 250.000 Autos. Das Werk ist ein zentraler Bestandteil von Teslas europäischer Wachstumsstrategie und dient als Drehscheibe für das Model Y sowie potenziell für zukünftige Modelle, die für die Region bestimmt sind. Die Giga Berlin produziert auch die Performance-Variante des Model Y, die Top-Ausstattung des überarbeiteten vollelektrischen Crossovers.
Auswirkungen auf die Region
Die Rückgabe der Wasserrechte hat direkte positive Auswirkungen auf die Gemeinden in der Region. Viele Kommunen standen aufgrund der begrenzten Wasserressourcen vor Herausforderungen bei der Genehmigung neuer Bauprojekte oder der Erschließung von Gewerbeflächen. Die jetzt freigegebenen Mengen können dazu beitragen, diese Engpässe zu mildern.
Der WSE wird die Neuvergabe transparent gestalten. Er wird sicherstellen, dass die Verteilung den Bedürfnissen der Region entspricht und eine gerechte Zuteilung erfolgt. Dies ist ein wichtiger Schritt zur nachhaltigen Entwicklung der Wasserversorgung in Brandenburg.
Zukünftige Wassernutzung und Nachhaltigkeit
Teslas Fähigkeit, den Wasserverbrauch so effizient zu gestalten, könnte als Modell für andere Industrieunternehmen dienen. Die Automobilindustrie ist traditionell ein wasserintensiver Sektor. Die Zahlen der Giga Berlin zeigen, dass durch innovative Prozesse und Technologien erhebliche Einsparungen möglich sind. Dies trägt nicht nur zur Kostensenkung bei, sondern auch zum Umweltschutz.
Die Diskussion um Wasserrechte ist in Brandenburg seit Jahren ein wichtiges Thema. Die Region ist bekannt für ihre Seen und Wälder, aber auch für Phasen geringer Niederschläge. Die vorausschauende Planung und der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen sind daher entscheidend für die langfristige Entwicklung der Region.
Die Effizienz von Tesla in Grünheide ist ein Beispiel dafür, wie moderne Produktionsstätten ihren ökologischen Fußabdruck minimieren können. Dies schafft Vertrauen bei den lokalen Behörden und der Bevölkerung und fördert eine nachhaltige Industrialisierung.




