Die Aktie von Tesla (TSLA) befindet sich in einer entscheidenden Phase, da Investoren die bevorstehende Veröffentlichung der Quartalsergebnisse und die allgemeine Marktvolatilität genau beobachten. Der Kurs bewegt sich in der Nähe eines potenziellen frühen Einstiegspunkts, was bei Anlegern für erhöhte Aufmerksamkeit sorgt.
Gleichzeitig hat das Unternehmen ein Software-Update für sein System zum autonomen Fahren veröffentlicht und bereitet sich auf die Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das dritte Quartal vor, die für den 22. Oktober angesetzt ist. Diese Entwicklungen schaffen ein Umfeld, das sowohl Chancen als auch erhebliche Risiken birgt.
Aktuelle Kursentwicklung und Marktumfeld
Die Tesla-Aktie notierte zuletzt bei etwa 433,20 US-Dollar und zeigte damit eine leichte Abwärtsbewegung. Zuvor hatte der Kurs jedoch einen steilen Abwärtstrend innerhalb einer längeren Konsolidierungsphase durchbrochen. Marktanalysten sehen einen möglichen frühen Einstiegspunkt für risikobereite Anleger, sollte die Aktie den Höchstwert des Vortages von 440,51 US-Dollar überschreiten.
Allerdings warnen Experten vor den bestehenden Unsicherheiten. Das aktuell unbeständige Marktumfeld und die anstehenden Quartalszahlen erhöhen das Risiko von Kursschwankungen. Die Aktie hat in der laufenden Woche bereits einen Zuwachs von 5,3 % verzeichnet, was hauptsächlich auf eine starke Erholung zu Wochenbeginn zurückzuführen ist, bei der sie ihren 21-tägigen exponentiellen gleitenden Durchschnitt zurückeroberte.
Technische Chartanalyse
Aus technischer Sicht bildet die Tesla-Aktie eine tiefe Basis, die bis Ende Dezember zurückreicht. Innerhalb dieser Formation hat sich ein sogenanntes „Handle“ gebildet, das etwa 13 % tief ist. Ein offizieller Kaufpunkt liegt laut Chartanalysten bei 470,75 US-Dollar.
Neues FSD-Update mit „Mad Max“-Modus
Parallel zu den Entwicklungen am Aktienmarkt hat Tesla ein neues Update für seine „Full Self-Driving“ (FSD) Software veröffentlicht. Die Version V14 enthält einen neuen Fahrmodus, der intern als „Mad Max“-Modus bezeichnet wird. Dieser Modus ermöglicht dem Fahrzeug, aggressiver zu fahren und höhere Geschwindigkeiten zu halten.
Die Verteilung der neuesten FSD-Software erfolgt schrittweise. Derzeit hat nur eine begrenzte Anzahl von Kunden, darunter bekannte Tesla-Influencer, Zugang zu dem Update. Diese gestaffelte Einführung ist Teil der Test- und Validierungsstrategie des Unternehmens, bevor die Software einer breiteren Nutzerbasis zur Verfügung gestellt wird.
Leistungsindikatoren der Tesla-Aktie
Die Aktie von Tesla weist derzeit ein Composite Rating von 76 von 99 möglichen Punkten auf. Das Relative Strength Rating liegt bei 90, was auf eine überdurchschnittliche Kursentwicklung im Vergleich zum Gesamtmarkt hindeutet. Das EPS Rating, das das Gewinnwachstum bewertet, liegt bei 54.
Erwartungen an die Quartalszahlen
Die Veröffentlichung der Ergebnisse für das dritte Quartal wird nach Börsenschluss am 22. Oktober erwartet. Analysten prognostizieren gemischte Zahlen für den Elektroautohersteller.
- Gewinn pro Aktie (EPS): Der Konsens erwartet einen Rückgang um 26 % auf 0,54 US-Dollar.
- Umsatz: Es wird ein Anstieg um etwa 4 % auf 26,27 Milliarden US-Dollar prognostiziert.
Eine genauere Schätzung, der sogenannte „Sharp Consensus“, der aktuelle Analystenrevisionen stärker gewichtet, fällt etwas optimistischer aus. Dieser prognostiziert einen Gewinn von 0,55 US-Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 27,12 Milliarden US-Dollar.
Anfang Oktober meldete Tesla bereits Rekordauslieferungen für das dritte Quartal. Mit 497.099 ausgelieferten Fahrzeugen wurde der bisherige Höchstwert aus dem vierten Quartal 2024 (495.570 Fahrzeuge) knapp übertroffen.
Diese starken Verkaufszahlen wurden teilweise durch die inzwischen ausgelaufene US-Steuergutschrift für Elektrofahrzeuge in Höhe von 7.500 US-Dollar unterstützt. Ein positiver Nebeneffekt war die deutliche Reduzierung der Fahrzeugbestände, was sich ebenfalls günstig auf die Quartalsbilanz auswirken dürfte.
Investorenfokus liegt auf Zukunftsprojekten
Während der Telefonkonferenz zu den Quartalsergebnissen wird die Aufmerksamkeit von Investoren und Analysten besonders auf die Zukunftspläne von CEO Elon Musk gerichtet sein. Die von Privatanlegern am häufigsten gewählten Fragen deuten auf ein starkes Interesse an den langfristigen Innovationsprojekten des Unternehmens hin.
Die wichtigsten Fragen der Anleger
Die Community hat folgende Themen priorisiert, die während der Telefonkonferenz besprochen werden sollen:
- Neue Fahrzeugmodelle: Gibt es Pläne für neue Modelle, insbesondere für ein Kompaktfahrzeug, das auf der „unboxed“ Cybercab-Plattform basiert? Wird es auch einen traditionellen SUV und einen Pickup auf Basis der Cybertruck-Plattform geben?
- Fortschritte beim Robotaxi: Wie lauten die aktuellen Kennzahlen zur Robotaxi-Flotte, wie Flottengröße, gefahrene Meilen und Interventionsraten? Wann rechnet das Unternehmen damit, die Sicherheitsfahrer aus den Fahrzeugen entfernen zu können?
- Herausforderungen bei FSD: Was sind die verbleibenden Hindernisse für die Einführung des vollständig autonomen Fahrens ohne Überwachung durch den Fahrer in Kundenfahrzeugen?
- Entwicklung des Optimus-Roboters: Welche Herausforderungen bestehen bei der Markteinführung des humanoiden Roboters Optimus, insbesondere in den Bereichen Software, Hardware, Training und Lieferketten?
Die Antworten auf diese Fragen werden entscheidend dafür sein, wie der Markt die langfristige Strategie und das Wachstumspotenzial von Tesla bewertet. Sie könnten die Aktienkursentwicklung in den kommenden Wochen und Monaten maßgeblich beeinflussen.




