Eine neue Studie der University of Massachusetts Amherst zeigt, dass spezielle Fußgängerampeln, sogenannte hybride Fußgängerbaken, bei Autofahrern und Fußgängern in Massachusetts für erhebliche Verwirrung sorgen. Die Untersuchung ergab, dass viele Verkehrsteilnehmer die Funktionsweise der Signale nicht verstehen, was zu potenziell gefährlichen Situationen an den Übergängen führt.
Wichtige Erkenntnisse
- Eine Studie der UMass Amherst deckt auf, dass hybride Fußgängerampeln in Massachusetts zu Unsicherheiten führen.
- Sowohl Autofahrer als auch Fußgänger zeigen häufig falsches Verhalten an diesen Übergängen.
- Die Verwirrung ist in West-Massachusetts größer, da die Technologie dort weniger verbreitet ist.
- Experten gehen davon aus, dass die Akzeptanz und das richtige Verhalten mit zunehmender Verbreitung der Systeme steigen werden.
Forschung der UMass Amherst deckt Sicherheitsprobleme auf
Die zwischen November 2022 und Mai 2024 durchgeführte Forschungsarbeit unter der Leitung von Michael Knodler, Direktor des UMass Amherst Transportation Center, und der Doktorandin Angelina Caggiano, analysierte das Verhalten an mehreren Standorten. Die Ergebnisse sind eindeutig: Autofahrer halten oft nicht an, wenn sie es sollten, und Fußgänger überqueren die Straße, ohne den Aktivierungsknopf zu drücken.
„Die Sicherheit von Fußgängern ist von entscheidender Bedeutung, und diese Baken versprechen sowohl Sicherheit als auch Effizienz“, erklärte Knodler. Er fügte jedoch hinzu, dass dieses Potenzial nur ausgeschöpft werden kann, wenn die Verkehrsteilnehmer die Funktionsweise verstehen.
Ein regionales Gefälle
Die Studie stellte fest, dass die Verwirrung in West-Massachusetts besonders ausgeprägt ist. Dort gibt es nur eine Handvoll dieser Ampelsysteme, darunter eine an der State Street in Springfield sowie einige in Northampton und Hadley. Im Gegensatz dazu sind die Baken in städtischen Gebieten wie Somerville und Cambridge im Osten des Bundesstaates häufiger anzutreffen, was zu einer größeren Vertrautheit und korrekterem Verhalten führt.
Die Funktionsweise der hybriden Fußgängerbake
Ein wesentlicher Grund für die Unsicherheit liegt in der komplexen Signalabfolge der Baken, die sich von herkömmlichen Ampeln unterscheidet. Das System hat fünf verschiedene Phasen, um den Verkehr zu regeln.
Die fünf Phasen erklärt
Um die Funktionsweise zu verstehen, ist es wichtig, die einzelnen Signale zu kennen, die Autofahrern angezeigt werden:
- Dunkel (Ruhezustand): Wenn kein Fußgänger den Knopf gedrückt hat, ist die Ampel aus. Der Fahrzeugverkehr kann normal fließen.
- Blinkendes Gelblicht: Nachdem ein Fußgänger den Knopf drückt, beginnt ein gelbes Licht zu blinken. Dies signalisiert Autofahrern, langsamer zu fahren und sich auf einen Stopp vorzubereiten.
- Dauerhaftes Gelblicht: Das Licht wechselt zu einem durchgehenden Gelb, ähnlich einer normalen Ampel, und zeigt an, dass der Stopp unmittelbar bevorsteht.
- Dauerhaftes Rotlicht: Zwei rote Lichter leuchten durchgehend. Autofahrer müssen anhalten und Fußgängern das Überqueren der Straße ermöglichen. Für Fußgänger erscheint das „Gehen“-Symbol.
- Blinkendes Rotlicht: Nach der Freigabe für Fußgänger beginnen die roten Lichter zu blinken. Dies ist die Phase, die am häufigsten missverstanden wird. Autofahrer müssen zunächst anhalten, dürfen aber weiterfahren, wenn der Übergang frei ist – ähnlich wie bei einem Stoppschild.
Verbreitung in den USA
Während in Massachusetts bisher nur 40 dieser Baken installiert wurden, sind sie in anderen Bundesstaaten wie Arizona und Texas weitaus häufiger und etablierter. Laut Angelina Caggiano werden sie von Verkehrsingenieuren bevorzugt, da ihre Installation weniger strenge Kriterien erfordert als herkömmliche Ampelanlagen.
Beobachtungen und zukünftige Erwartungen
Die Forscher beobachteten interessante Verhaltensmuster. An breiteren Straßen in West-Massachusetts war die Bereitschaft der Autofahrer, anzuhalten, deutlich geringer. In der Nähe von Rad- oder Wanderwegen zeigten die Fahrer jedoch eine höhere Regelkonformität, selbst bevor die Bake aktiviert wurde.
Angelina Caggiano merkte an, dass die geringere Einhaltung der Regeln an breiteren Straßen ein besonderes Problem darstellt. Die Studie zeigt, dass die Neuheit der Technologie eine der Hauptursachen für die Verwirrung ist.
„Diese Baken sind relativ neu. Sie haben Potenzial, aber Fahrer und Fußgänger müssen verstehen, was ihr Zweck ist“, betonte Michael Knodler.
Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten sind die Experten optimistisch. Sie gehen davon aus, dass mit der zunehmenden Verbreitung und Bekanntheit der hybriden Fußgängerbaken auch das Verständnis und die korrekte Nutzung durch alle Verkehrsteilnehmer steigen werden. Bis dahin bleibt die Aufklärung über die Funktionsweise dieser Systeme ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in Massachusetts.




