Die von den USA beschlagnahmte Luxusyacht Amadea hat einen neuen Besitzer. Ein Unternehmen mit Verbindungen zum Milliardär Hussain Sajwani und seiner Familie hat die 106 Meter lange Yacht erworben. Sajwani, Eigentümer der Damac Group, ist ein langjähriger Geschäftspartner von Donald Trump.
Wichtigste Erkenntnisse
- Die Superyacht Amadea wurde von Beyond Holdings Group Limited gekauft.
- Dieses Unternehmen ist mit dem Milliardär Hussain Sajwani und seiner Damac Group verbunden.
- Sajwani unterhält seit über einem Jahrzehnt Geschäftsbeziehungen zu Donald Trump.
- Die Yacht wurde zuvor von den USA vom sanktionierten Oligarchen Suleiman Kerimov beschlagnahmt.
- Die monatlichen Wartungskosten der Amadea beliefen sich auf fast 1 Million US-Dollar.
Neuer Eigentümer der Amadea identifiziert
Die Superyacht Amadea, die im September von der US-Regierung versteigert wurde, gehört nun einem Unternehmen mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln. Neuen Registrierungsdokumenten zufolge ist Beyond Holdings Group Limited der offizielle Eigentümer der Luxusyacht seit dem 10. Oktober.
Die genaue Adresse des Hauptsitzes von Beyond Holdings Group Limited in Dubai, 20. Stock des Executive Heights Towers, ist identisch mit dem Hauptsitz der Damac Group. Damac ist ein großer Mischkonzern, der im Besitz des Milliardärs Hussain Sajwani ist. Dies deutet auf eine direkte Verbindung zu Sajwani und seiner Familie hin.
Faktencheck
- Yachtname: Amadea
- Länge: 106 Meter
- Vormaliger Besitzer (mutmaßlich): Suleiman Kerimov (sanktionierter russischer Oligarch)
- Beschlagnahmung: 2022 durch die US-Regierung
- Verkauf abgeschlossen: Oktober
- Neuer Eigentümer: Beyond Holdings Group Limited (verbunden mit Hussain Sajwani)
Verbindungen zu Hussain Sajwani und Donald Trump
Hussain Sajwani, dessen Vermögen laut Bloomberg auf 13,3 Milliarden US-Dollar geschätzt wird, pflegt seit über einem Jahrzehnt enge geschäftliche und persönliche Beziehungen zu Donald Trump. Diese Partnerschaft reicht bis zur Mitentwicklung von zwei Golfplätzen der Marke Trump in Dubai zurück.
Im Januar dieses Jahres kündigten Sajwani und Trump eine gemeinsame Investition an. Die Damac-Tochtergesellschaft Edgnex Data Centers plant, 20 Milliarden US-Dollar in den USA zu investieren. Wenige Wochen später nahmen Hussain und sein Sohn Abbas Sajwani an Veranstaltungen rund um Trumps Inauguration 2025 teil, darunter ein offizieller Ball.
„Die Partnerschaft zwischen Damac und Trump hat sich über Jahre hinweg entwickelt und umfasst diverse Projekte und Investitionen.“
Fotos auf Hussain Sajwanis Instagram-Account zeigen ihn und Trump gemeinsam im Oval Office, in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Schottland, wo Sajwani Trumps Turnberry Golfplatz besuchte. Diese Bilder unterstreichen die fortgesetzte Nähe der beiden Geschäftsleute.
Hintergrund der Beschlagnahmung
Die Amadea wurde 2022 von der US-Regierung beschlagnahmt. Sie wurde dem sanktionierten russischen Oligarchen Suleiman Kerimov zugeschrieben. Die Beschlagnahmung erfolgte im Rahmen internationaler Sanktionen gegen russische Eliten.
Die monatlichen Wartungskosten der Yacht waren erheblich. Gerichtsdokumente zeigen, dass die Kosten für die US-Steuerzahler zeitweise fast 1 Million US-Dollar pro Monat betrugen. Diese Kosten umfassten Gehälter der Crew, Treibstoff und Versicherungen. Die Regierung war daher bestrebt, die Yacht zu veräußern.
Die Rolle von Beyond Holdings Group Limited
Der frühere Name von Beyond Holdings Group Limited, AHS Four Company Limited, liefert weitere Hinweise auf die Sajwani-Familie. Die Yacht von Sajwanis Sohn Abbas Sajwani trägt den Namen AHS und gehört einer Firma namens AHS One Company Limited. Beide Yachten, die AHS und die Amadea, werden von der in Monaco ansässigen Firma Superyacht Partners verwaltet.
Superyacht Partners vermietet die AHS für bis zu 600.000 US-Dollar pro Woche. Die Wahl der Britischen Jungferninseln als Registrierungsort für Beyond Holdings Group Limited ist typisch für Superyachten. Die Inselgruppe bietet günstige Steuerbedingungen und strenge Vertraulichkeitsregeln, was bei solchen Transaktionen oft bevorzugt wird.
Unbeantwortete Anfragen
Weder Hussain Sajwani, Abbas Sajwani noch Superyacht Partners haben auf Anfragen zur Stellungnahme reagiert. Der United States Marshals Service lehnte ebenfalls eine Stellungnahme ab. Der genaue Verkaufspreis der Amadea wurde nicht öffentlich bekannt gegeben.
Zum Zeitpunkt der Beschlagnahmung wurde der Wert der Amadea auf mindestens 300 Millionen US-Dollar geschätzt. Eine spätere Bewertung in Gerichtsdokumenten bezifferte den Wert auf rund 230 Millionen US-Dollar. Der tatsächliche Auktionspreis bleibt somit vertraulich.
Geschäftsbeziehungen zwischen Sajwani und Trump
Die geschäftlichen Verflechtungen zwischen Hussain Sajwani und Donald Trump sind vielfältig. Trump verdiente laut einem im Juni eingereichten Offenlegungsbericht von Januar 2024 bis Juni 2025 über 6 Millionen US-Dollar an Gebühren aus Transaktionen, die mit Damac in Verbindung standen.
Obwohl Trump 2016 ein 2-Milliarden-Dollar-Geschäft mit Sajwani ablehnte, als er zum Präsidenten gewählt wurde, setzten die beiden ihre Geschäftsbeziehungen fort. Sajwani äußerte damals den Wunsch, eine engere Beziehung zu Trumps Unternehmen aufzubauen. Diese langjährige Verbindung zeigt die Beständigkeit ihrer Partnerschaft.
- Januar 2024: Ankündigung einer 20-Milliarden-Dollar-Investition von Damac in den USA.
- Frühjahr 2025: Hussain und Abbas Sajwani nehmen an Trumps Inaugurationsveranstaltungen teil.
- Laufende Geschäftsbeziehungen: Trump erhielt über 6 Millionen US-Dollar an Gebühren von Damac-bezogenen Transaktionen.
Die Übernahme der Amadea durch ein Sajwani-nahes Unternehmen ist ein weiteres Kapitel in der komplexen Geschichte dieser Luxusyacht und unterstreicht die weitreichenden Verbindungen des Milliardärs in die globale Geschäftswelt.



