Nach fünf Jahren täglicher Nutzung eines Elektrofahrzeugs (EV) hat ein unerwartetes Ereignis einen Fahrer dazu gezwungen, auf ältere Verbrennungsmotoren (ICE) umzusteigen. Diese Erfahrung zeigt deutliche Unterschiede in puncto Fahrgefühl, Kosten und Wartung. Die Rückkehr zu traditionellen Fahrzeugen wird als mühsam empfunden, insbesondere nach der Gewöhnung an die Vorteile der Elektromobilität.
Wichtige Erkenntnisse
- Ein Unfall führte nach fünf Jahren EV-Nutzung zum Umstieg auf Verbrenner.
- Der Mangel an Rekuperation bei ICE-Fahrzeugen wird als störend empfunden.
- Die täglichen Kraftstoffkosten für Verbrenner waren fast zehnmal höher als die Stromkosten für das EV.
- Ältere Verbrenner erforderten häufigere Wartung und unerwartete Reparaturen.
- Die Einfachheit und Zuverlässigkeit des EVs standen im Kontrast zu den Problemen der ICE-Fahrzeuge.
Ein unerwarteter Wendepunkt: Der Unfall
An Heiligabend 2024 ereignete sich ein Verkehrsunfall, der das Leben des Fahrers grundlegend veränderte. Gegen 15 Uhr, auf dem Rückweg vom Supermarkt, näherte sich der Fahrer einer Ampelkreuzung. Die Ampel wechselte von Grün auf Gelb und dann auf Rot. Das Fahrzeug kam wie gewohnt zum Stehen.
Plötzlich ertönten laute Geräusche. Eine Kettenreaktion von Aufprällen folgte. Ein Minibus, in Simbabwe und Südafrika oft als „Kombi“ bezeichnet, hatte einen Lastwagen getroffen. Dieser Lastwagen wurde durch den Aufprall in die Richtung des stehenden Nissan LEAF des Fahrers geschoben. Das Elektroauto befand sich zwischen dem Lastwagen und einem Toyota SUV.
Wissenswertes zu Ampeln
In Simbabwe und Südafrika werden Ampeln häufig als „Roboter“ bezeichnet. Dies könnte daran liegen, dass keine menschliche Verkehrsregelung an diesen Kreuzungen stattfindet. Moderne Ampelsysteme nutzen zunehmend KI, um den Verkehrsfluss zu optimieren.
Der Aufprall war heftig. Die Front des Nissan LEAF wurde stark beschädigt. Da das Fahrzeug durch den Aufprall auch nach hinten geschoben wurde und ein dahinterstehendes Auto traf, war auch das Heck des LEAF stark in Mitleidenschaft gezogen. Es war der erste Verkehrsunfall für den Fahrer. Das Elektroauto wurde als Totalschaden eingestuft.
Die Folgen des Unfalls: Kein Ersatz-EV
Die Versicherung bot zwei Optionen an: einen gleichwertigen Ersatz oder eine Barauszahlung. Da auf dem Markt nur wenige vergleichbare Nissan LEAF-Modelle verfügbar waren, entschied sich der Fahrer für die Barauszahlung. Die Absicht war, mit diesem Geld bald ein neues Elektrofahrzeug zu kaufen.
Unerwartet kam es jedoch zu einem medizinischen Notfall. Das gesamte Versicherungsgeld musste für Arztrechnungen und andere medizinische Ausgaben verwendet werden. Dies führte dazu, dass der Fahrer nach fünf Jahren ohne eigenes Auto dastand.
„Ich hatte noch nie zuvor einen Verkehrsunfall. Plötzlich fand ich mich zwischen einem großen Lastwagen und einem Toyota SUV wieder, obwohl ich nur auf Grün gewartet hatte.“
Freunde und Familie stellten daraufhin Ersatzfahrzeuge zur Verfügung. Was als kurze Übergangszeit geplant war, um ein neues EV zu erwerben, entwickelte sich zu einer achtmonatigen Phase der Nutzung älterer Verbrenner. Diese Situation war eine Herausforderung, insbesondere nach der langen Zeit mit einem vollelektrischen Fahrzeug.
Der Schock der Umstellung: Fahrgefühl und Kosten
Die Rückkehr zu Verbrennern brachte einige Überraschungen mit sich. Besonders auffällig war das Fehlen der Rekuperation. Bei einem Elektrofahrzeug verlangsamt sich das Auto, wenn man den Fuß vom Gaspedal nimmt, und gewinnt dabei Energie zurück. Dies war für den Fahrer fünf Jahre lang die Norm.
Das Fahren eines Verbrenners ohne diesen Effekt wurde als ungewohnt und störend empfunden. Der Fahrer musste sich wieder an das aktive Bremsen gewöhnen, was ein deutlicher Unterschied zum „One-Pedal-Driving“ eines EVs ist.
Kostenexplosion bei Kraftstoff
Ein weiterer Schmerzpunkt waren die Betriebskosten. Das erste Ersatzfahrzeug war ein alter Diesel-Transporter. Für den täglichen Arbeitsweg wurden Dieselkosten von etwa 20 US-Dollar pro Tag fällig. Im Vergleich dazu kostete das Aufladen des Nissan LEAF über Nacht durchschnittlich 10 Cent pro kWh. Für eine 24-kWh-Batterie waren das etwa 2,40 US-Dollar pro Nacht.
Historische Strompreise
Die Strompreise in der Region lagen über Jahre bei durchschnittlich 10 Cent pro kWh. Aktuell beträgt der Tarif etwa 0,26 US-Dollar pro kWh. Selbst zu diesem höheren Preis würde das Laden eines 24-kWh-Akkus 6,24 US-Dollar kosten, was immer noch 13,76 US-Dollar pro Tag weniger ist als die Dieselkosten.
Dies bedeutete eine fast zehnfache Kostensteigerung für den täglichen Pendelverkehr. Die finanziellen Auswirkungen waren erheblich und machten die Vorteile des Elektroautos noch deutlicher. Die Einfachheit des nächtlichen Aufladens stand im krassen Gegensatz zum täglichen Tankvorgang.
Wartung und Zuverlässigkeit: Ein deutlicher Unterschied
Neben den höheren Kraftstoffkosten fielen auch die Wartungsanforderungen der älteren Verbrenner ins Gewicht. Der Diesel-Transporter benötigte regelmäßiges Nachfüllen von Motoröl und Kühlmittel. Dies waren Aufgaben, die der Fahrer in den fünf Jahren mit dem Elektroauto nicht mehr kannte. Die Notwendigkeit, ständig Flüssigkeitsstände zu überprüfen, wurde als zusätzliche Belastung empfunden.
Nach dem Transporter nutzte der Fahrer einen Honda Fit, ebenfalls ein älteres Modell. Kurz nach der Übernahme traten bei diesem Fahrzeug verschiedene Probleme auf. Die Sensoren zeigten falsche Kraftstoffstände an, was dazu führte, dass das Auto manchmal einen leeren Tank meldete, obwohl dies nicht der Fall war. Andere zufällige Probleme traten ebenfalls auf.
- Probleme mit dem Honda Fit:
- Falsche Kraftstoffanzeige
- Unerwartete Fehlfunktionen
- Kosten für neue Kraftstoffpumpe und andere Reparaturen: über 200 US-Dollar
Die Behebung dieser Mängel, einschließlich des Einbaus einer neuen Kraftstoffpumpe, kostete über 200 US-Dollar. Diese unerwarteten Ausgaben standen im starken Kontrast zur Zuverlässigkeit des Nissan LEAF. Während der fünfjährigen Besitzzeit des Elektroautos gab es nur ein einziges Problem: den Schaden an zwei Reifen durch ein Schlagloch. Die Reparatur beschränkte sich auf den Austausch der Reifen.
Fazit: Die Zukunft ist elektrisch
Die Erfahrungen mit den älteren Verbrennern haben die Vorteile der Elektromobilität für den Fahrer noch stärker unterstrichen. Trotz der Dankbarkeit für die zur Verfügung gestellten Fahrzeuge war die Umstellung auf die traditionelle Technik mit spürbaren Einschränkungen verbunden. Die Einfachheit, die geringeren Betriebskosten und die hohe Zuverlässigkeit des Elektroautos wurden vermisst.
Der Fahrer hofft, bald wieder ein Elektrofahrzeug anschaffen zu können. Die Vorteile, die er über fünf Jahre genossen hat, sind für ihn zur neuen Normalität geworden. Die tägliche Nutzung eines EVs wird als unkomplizierter und angenehmer empfunden als das Fahren von Verbrennern. Diese persönliche Erfahrung spiegelt einen breiteren Trend wider, bei dem viele Fahrer nach dem Umstieg auf Elektroautos nur ungern zu Verbrennern zurückkehren.
Die Notwendigkeit, sich wieder mit regelmäßigen Tankstopps, höheren Kraftstoffkosten und komplexeren Wartungsarbeiten auseinanderzusetzen, verdeutlicht den Fortschritt, den Elektrofahrzeuge in den letzten Jahren gemacht haben. Für den Fahrer ist klar: Die Zukunft der Mobilität liegt in der Elektrizität.