Chrysler, eine Tochtergesellschaft von Stellantis, hat einen massiven Rückruf für mehr als 320.000 Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge der Marke Jeep angekündigt. Grund ist ein fehlerhafter Akku, der überhitzen und ein Feuer auslösen kann. US-Verkehrssicherheitsbehörden haben eine dringende Warnung an die Besitzer herausgegeben.
Die betroffenen Modelle sind der Jeep Wrangler und der Jeep Grand Cherokee aus den Modelljahren 2020 bis 2026. Fahrzeughalter werden aufgefordert, ihre Fahrzeuge bis zur Reparatur nicht mehr aufzuladen und im Freien, entfernt von Gebäuden, zu parken.
Wichtige Informationen zum Rückruf
- Betroffene Fahrzeuge: Mehr als 320.000 Jeep Wrangler und Grand Cherokee Plug-in-Hybride.
- Gefahr: Ein fehlerhafter Hochvoltbatterie kann ausfallen und ein Feuer verursachen.
- Anweisung an Besitzer: Fahrzeuge nicht aufladen und im Freien parken.
- Hersteller der Batterie: Die Akkus stammen von Samsung SDI America.
- Bisherige Vorfälle: Es sind 19 Berichte und eine Verletzung im Zusammenhang mit dem Problem bekannt.
Umfang des Rückrufs und betroffene Modelle
Die Rückrufaktion betrifft eine erhebliche Anzahl von Fahrzeugen in den Vereinigten Staaten und potenziell auch in anderen Märkten. Die National Highway Traffic Safety Agency (NHTSA) hat die genauen Zahlen und Modelljahre spezifiziert, um Klarheit für die Besitzer zu schaffen.
Konkret handelt es sich um 228.221 Jeep Wrangler der Modelljahre 2020 bis 2025 und 91.844 Jeep Grand Cherokee der Modelljahre 2022 bis 2026. Diese Zahlen verdeutlichen das Ausmaß des Problems, das eines der beliebtesten SUV-Segmente betrifft. Die Plug-in-Hybrid-Technologie, die für ihre Effizienz und Umweltfreundlichkeit geschätzt wird, steht hier im Mittelpunkt der Sicherheitsbedenken.
Hintergrund: Plug-in-Hybride (PHEV)
Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge kombinieren einen traditionellen Verbrennungsmotor mit einem Elektromotor und einer größeren Batterie, die extern aufgeladen werden kann. Dies ermöglicht rein elektrisches Fahren über kurze Strecken, reduziert den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen. Die Hochvoltbatterie ist eine zentrale Komponente dieser Technologie, und ihre Sicherheit ist von entscheidender Bedeutung.
Die NHTSA hat den Rückruf unter der Nummer 68C registriert. Fahrzeughalter können die Fahrgestellnummer (VIN) ihres Fahrzeugs auf der offiziellen Webseite der NHTSA überprüfen, um festzustellen, ob ihr Jeep von dieser Aktion betroffen ist.
Die Ursache des Problems: Ein fehlerhafter Akku
Die Untersuchungen haben ergeben, dass die Ursache der potenziellen Brandgefahr in der Hochvoltbatterie liegt. Diese Batterien wurden von Samsung SDI America, einer in Auburn Hills, Michigan, ansässigen Tochtergesellschaft des südkoreanischen Elektronikkonzerns, hergestellt.
Laut den Berichten kann ein interner Fehler in den Batteriezellen zu einem Kurzschluss führen. Dies kann eine thermische Reaktion auslösen, die wiederum zu Überhitzung und im schlimmsten Fall zu einem Brand führen kann. Das Risiko besteht auch dann, wenn das Fahrzeug geparkt und ausgeschaltet ist, was die Anweisung, die Fahrzeuge im Freien abzustellen, besonders wichtig macht.
Statistiken zum Vorfall
Bisher hat Chrysler Kenntnis von 19 Vorfällen und einer Verletzung, die potenziell mit diesem Batteriefehler in Verbindung stehen. Diese Zahlen haben die Dringlichkeit des Rückrufs unterstrichen und die Behörden zu schnellem Handeln veranlasst.
Es ist nicht das erste Mal, dass diese Fahrzeuge wegen Batterieproblemen zurückgerufen werden. Die NHTSA wies darauf hin, dass Fahrzeuge, die bereits im Rahmen früherer Rückrufe wegen desselben Problems repariert wurden, die neue Abhilfemaßnahme ebenfalls benötigen werden. Dies deutet darauf hin, dass frühere Lösungsversuche das Kernproblem nicht vollständig behoben haben.
Was Besitzer jetzt tun müssen
Die Anweisungen von Chrysler und der NHTSA sind klar und unmissverständlich. Die Sicherheit der Fahrzeuginsassen und der Schutz von Eigentum haben oberste Priorität. Besitzer der betroffenen Jeep-Modelle sollten die folgenden Schritte sofort umsetzen.
Sofortmaßnahmen für betroffene Fahrzeughalter:
- Ladevorgang stoppen: Laden Sie die Hochvoltbatterie Ihres Fahrzeugs nicht mehr auf, weder an öffentlichen Ladestationen noch zu Hause.
- Im Freien parken: Parken Sie Ihr Fahrzeug im Freien und in sicherem Abstand zu Gebäuden, anderen Fahrzeugen oder brennbaren Materialien. Dies minimiert das Risiko von Folgeschäden im Falle eines Brandes.
- Kontakt mit dem Hersteller aufnehmen: Obwohl Chrysler die Besitzer per Post informieren wird, können proaktive Halter den Kundenservice unter der Nummer 800-853-1403 kontaktieren, um weitere Informationen zu erhalten.
Chrysler plant, bis zum 2. Dezember 2025 erste Benachrichtigungsschreiben an die betroffenen Fahrzeughalter zu versenden. Diese Schreiben werden die Besitzer über die Situation informieren. Eine zweite Benachrichtigung wird folgen, sobald eine endgültige und sichere Lösung für das Batterieproblem entwickelt wurde.
"Fahrzeuge, die bereits im Rahmen früherer Rückrufe wegen desselben Problems zurückgerufen wurden, müssen die neue Abhilfemaßnahme durchführen lassen", erklärte die NHTSA in ihrer Mitteilung. Dies betont die Ernsthaftigkeit der Situation und die Notwendigkeit einer dauerhaften Lösung.
Die nächsten Schritte und die Suche nach einer Lösung
Derzeit arbeiten die Ingenieure von Chrysler und Stellantis intensiv an einer Lösung, um den Defekt zu beheben. Die Entwicklung und Prüfung einer solchen Abhilfemaßnahme kann Zeit in Anspruch nehmen, da die Sicherheit und Zuverlässigkeit der neuen Komponenten gewährleistet sein muss.
Mögliche Lösungen könnten von einem Software-Update, das das Lade- und Batteriemanagementsystem besser überwacht, bis hin zum vollständigen Austausch der fehlerhaften Batteriemodule reichen. Die endgültige Entscheidung wird erst nach gründlichen Tests bekannt gegeben.
Für die betroffenen Besitzer bedeutet dies eine Phase der Unsicherheit und Unannehmlichkeiten. Die Hauptfunktion ihrer Plug-in-Hybride – das elektrische Fahren – ist vorübergehend außer Kraft gesetzt. Sie müssen ihre Fahrzeuge wie herkömmliche Benziner nutzen, bis die Reparatur durchgeführt werden kann. Dies unterstreicht die Herausforderungen, die mit der Einführung neuer Technologien in der Automobilindustrie verbunden sind, und die entscheidende Rolle von Qualitätskontrolle und Sicherheitsüberwachung.




