Kia hat Pläne für ein weiteres Elektrofahrzeug mit dem Codenamen CB bestätigt. Das neue Modell ist Teil einer umfassenden Vereinbarung mit der südkoreanischen Gewerkschaft und soll ab 2030 im Werk Hwaseong 2 vom Band laufen. Diese Ankündigung unterstreicht die ambitionierte Elektrifizierungsstrategie des Unternehmens, während andere Hersteller ihre Pläne zurückfahren.
Wichtige Informationen
- Ein neues Elektrofahrzeug mit dem Codenamen CB wird ab 2030 in Südkorea produziert.
- Die Produktion ist Teil einer Vereinbarung zwischen Kia und der Gewerkschaft.
- Zusätzlich wird der Elektrotransporter PV7 ab 2027 im Werk Hwaseong EVO gefertigt.
- Kia plant eine Verdreifachung der Elektroauto-Produktion in Europa in den nächsten zwei Jahren.
Einigung mit Gewerkschaft sichert neue Modelle
Kia hat eine wichtige Vereinbarung mit seiner Gewerkschaft getroffen, die den Weg für die Produktion mehrerer neuer Elektromodelle in Südkorea ebnet. Im Mittelpunkt steht ein bisher unbekanntes Fahrzeug, das intern den Codenamen CB trägt. Die Produktion dieses Modells soll bis 2030 im Werk Hwaseong 2 anlaufen.
Noch befinden sich die Planungen in einem frühen Stadium. Laut lokalen Medienberichten hat Kia noch nicht entschieden, in welches Fahrzeugsegment das Modell CB fallen wird oder welche Größe es haben soll. Die Entscheidung, ein weiteres E-Auto zu entwickeln, zeigt jedoch Kias Entschlossenheit, seine Position im globalen Markt für Elektromobilität auszubauen.
Diese Strategie steht im Gegensatz zum Vorgehen einiger anderer etablierter Automobilhersteller, die ihre Investitionen in Elektrofahrzeuge aufgrund einer schwankenden Nachfrage zuletzt verlangsamt haben.
Ausbau der E-Nutzfahrzeuge und Lieferketten
Die Vereinbarung mit der Gewerkschaft umfasst nicht nur das Pkw-Modell CB, sondern auch eine Erweiterung des Angebots an elektrischen Nutzfahrzeugen. Ab 2027 wird Kia die Produktion seines zweiten Elektrotransporters, des PV7, aufnehmen. Die Fertigung wird im spezialisierten Werk Hwaseong EVO stattfinden, das auf die „Platform Beyond Vehicle“ (PBV) von Kia ausgerichtet ist.
Dort wird bereits der mittelgroße Transporter PV5 hergestellt. Der neue PV7 wird mit einer Länge von 5,9 Metern deutlich größer sein als der PV5, dessen Langversion bis zu 4,7 Meter misst. Dies erweitert das Portfolio für gewerbliche Kunden erheblich.
Hintergrund: Kias PBV-Strategie
Die „Platform Beyond Vehicle“ (PBV) ist Kias Konzept für zweckgebundene Elektrofahrzeuge. Diese modularen Fahrzeuge können für verschiedene Anwendungen wie Lieferdienste, mobile Büros oder Personentransport konfiguriert werden. Das Werk Hwaseong EVO ist die erste Produktionsstätte weltweit, die sich ausschließlich auf diese Art von Fahrzeugen spezialisiert.
Ein weiterer zentraler Punkt der Vereinbarung ist die Stärkung der heimischen Lieferkette. Kia plant, die Entwicklung und Produktion von Kernkomponenten wie Batteriepaketen und Leistungselektronikmodulen in Südkorea zu intensivieren. Damit will das Unternehmen die Abhängigkeit von externen Zulieferern verringern und die Wertschöpfung im eigenen Land halten.
Starke Expansion der Produktion in Europa
Parallel zu den Entwicklungen in Südkorea treibt Kia seine Expansion in Europa massiv voran. Das Unternehmen plant, seine europäische Elektroauto-Produktion in den kommenden zwei Jahren nahezu zu verdreifachen. Eine Schlüsselrolle spielt dabei das Werk in Zilina, Slowakei.
Laut Ho Sun Song, dem CEO von Kia, sollen dort ab 2027 rund 100.000 Einheiten des Kleinwagens EV2 pro Jahr gebaut werden. Zusätzlich ist die Produktion von über 80.000 Einheiten des Kompaktmodells EV4 im selben Werk geplant.
„Die kombinierte globale Produktion des EV4 wird voraussichtlich rund 100.000 Einheiten erreichen“, erklärte Ho Sun Song gegenüber Automotive News Europe und bezog sich dabei auf die Hatchback-Version aus Europa und die Limousine aus Südkorea.
Im August lief bereits der erste EV4 im Werk Zilina vom Band. Dies war ein wichtiger Meilenstein, da es sich um das erste Elektroauto handelt, das Kia jemals in Europa gefertigt hat.
Wachsende Erfolge auf dem europäischen Markt
Kias Elektro-Offensive zeigt bereits Wirkung. Bis August 2024 verkaufte das Unternehmen in Europa 71.179 Elektrofahrzeuge. Dies entspricht einer Steigerung von 56 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Der Kia EV3 als Verkaufsschlager
Besonders erfolgreich ist der kompakte SUV EV3. Er ist das siebtmeistverkaufte Elektroauto in Europa und das zweitbeliebteste Modell von Kia insgesamt, direkt hinter dem Sportage. In den ersten acht Monaten des Jahres wurden über 45.000 Einheiten des EV3 in Europa verkauft.
Mit der bevorstehenden Einführung der Modelle EV4 und EV5 sowie dem geplanten Start des EV2 im Jahr 2026 erwartet Kia, seinen Marktanteil weiter auszubauen. Die Marke positioniert sich zunehmend als ernstzunehmender Konkurrent für etablierte europäische Hersteller und Tesla.
Spekulationen über das neue Modell CB
Die Ankündigung des Modells CB lässt viel Raum für Spekulationen. Da Kia mit den Modellen EV2, EV3, EV4, EV5, EV6 und EV9 bereits fast jedes Segment abdeckt, stellt sich die Frage, welche Nische das neue Fahrzeug füllen wird.
Mögliche Szenarien für das Modell CB:
- Ein kleineres Einstiegsmodell (EV1): Kia könnte sein Angebot nach unten abrunden, um erschwingliche Elektromobilität für eine breitere Käuferschicht anzubieten.
- Ein Modell zwischen EV6 und EV9 (EV7 oder EV8): Eine weitere SUV-Variante könnte die Lücke zwischen dem sportlichen Crossover EV6 und dem großen siebensitzigen EV9 schließen.
- Ein völlig neues Konzept: Denkbar wären auch ein elektrischer Pickup, ein robustes Geländefahrzeug oder sogar ein Premium-Modell, um neue Märkte zu erschließen.
Da sich das Projekt noch in der Anfangsphase befindet, wird es noch einige Zeit dauern, bis Kia konkrete Details bekannt gibt. Die Entwicklung zeigt jedoch klar, dass das Unternehmen seine Elektro-Strategie konsequent und langfristig verfolgt.




