Die Sicherheit von Fahrzeugen ist für viele Käufer ein entscheidendes Kriterium, insbesondere bei der Wahl eines Pickups. Diese Fahrzeuge sind oft die größten auf der Straße und werden für vielfältige Zwecke wie das Ziehen von Anhängern oder den Transport großer Lasten genutzt. Doch Größe allein garantiert keine Sicherheit. Das Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) bewertet seit 1959 die Sicherheit von Fahrzeugen und liefert wichtige Daten für Verbraucher. Die IIHS-Bewertungen helfen, die besten Optionen im Hinblick auf den Insassenschutz und die Unfallvermeidung zu identifizieren.
Wichtige Erkenntnisse
- Der Toyota Tundra (2025) erhält die höchste Auszeichnung des IIHS: Top Safety Pick+.
- Der Rivian R1T glänzt mit seiner verbesserten Sicherheitstechnologie der zweiten Generation.
- Der Hyundai Santa Cruz wird als sicherer Crossover-Pickup eingestuft.
- Der Toyota Tacoma bietet hervorragenden Insassenschutz und Unfallvermeidungssysteme.
- Der Chevrolet Colorado zeigt gute strukturelle Sicherheit, aber Schwächen bei den Scheinwerfern der Basisausstattung.
IIHS-Bewertungssystem für Fahrzeugsicherheit
Das Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Reduzierung von Verlusten durch Autounfälle verschrieben hat. Seit 1959 erforscht sie die Sicherheit von Fahrzeugen. Die IIHS-Tests sind streng und umfassen verschiedene Szenarien, um ein umfassendes Bild der Fahrzeugsicherheit zu zeichnen.
Die Bewertung erfolgt in den Kategorien Crashworthiness (Kollisionssicherheit), Crash Avoidance (Unfallvermeidung) und Crash Mitigation (Unfallfolgenminderung). Fahrzeuge erhalten Noten von "gut", "akzeptabel", "marginal" oder "schlecht". Die höchste Auszeichnung ist der "Top Safety Pick+", gefolgt vom "Top Safety Pick". Diese Auszeichnungen sind ein wichtiges Signal für potenzielle Käufer.
Faktencheck: IIHS-Bewertungen
- Die IIHS-Tests umfassen Frontalaufprall (kleine und moderate Überlappung) und Seitenaufprall.
- Zusätzlich werden Dachfestigkeit, Kopfstützen und Scheinwerfer bewertet.
- Systeme zur Kollisionsvermeidung, wie automatische Notbremssysteme, sind ebenfalls entscheidend.
Toyota Tundra: Der Spitzenreiter 2025
Der Toyota Tundra der dritten Generation (XK70), dessen Produktion im Dezember 2021 begann, hat sich als äußerst beliebt erwiesen. Das Modelljahr 2025 bietet zahlreiche Neuerungen, darunter ein TRD Rally Package und eine erhöhte Anhängelast mit Wi-Fi-Anhänger-Kamera. Doch seine größte Stärke liegt in der Sicherheit.
Der 2025er Tundra hat die Auszeichnung "Top Safety Pick+" des IIHS erhalten. Er ist der einzige Pickup auf dieser Liste, der in allen drei primären Crashtests – kleiner Frontalaufprall, moderater Frontalaufprall und Seitenaufprall – eine "gute" Bewertung erzielt hat. Diese konsistent hohe Leistung unterstreicht Toyotas Engagement für Fahrzeugsicherheit. Eine einzige Rückrufaktion betraf die aktuelle Tundra-Generation wegen möglicher Lagerschäden an der Kurbelwelle durch Produktionsrückstände. Toyota hat zugesagt, die Motoren aller betroffenen Fahrzeuge kostenlos zu ersetzen. Dies ist kein lebensbedrohlicher Fehler, zeigt aber Toyotas Verantwortungsbewusstsein.
"Der Toyota Tundra setzt Maßstäbe in der Pickup-Sicherheit für das Modelljahr 2025. Seine Ergebnisse in den strengen IIHS-Tests sind hervorragend und bieten Käufern ein hohes Maß an Vertrauen." – IIHS-Bericht
Rivian R1T: Elektropickup mit verbesserter Sicherheit
Als Rivian den R1T und R1S 2018 auf der LA Auto Show vorstellte, sorgte dies für Aufsehen. Rivian, ein neuer rein elektrischer Hersteller, wählte einen fünfsitzigen Pickup und ein siebensitziges SUV als Startmodelle. Die "Gen 2"-Iterationen, die letztes Jahr auf den Markt kamen, behielten das bekannte Design bei, wurden aber technisch umfassend überarbeitet.
Über 600 Komponenten wurden verbessert oder ausgetauscht, darunter Motoren, Batteriepakete und das Infotainmentsystem. Ein zentrales Element dieser Überarbeitung ist die neue Sicherheitssuite, die Rivian Autonomy Platform. Die elf Bordkameras des R1T der zweiten Generation verfügen über die achtfache Megapixelzahl und können dreimal weiter sehen als die des Vorgängermodells. Dies trug dazu bei, dass der R1T erneut als einer der Top-Sicherheitspicks des IIHS für Pickups im Jahr 2025 ausgezeichnet wurde. Er erhielt perfekte Bewertungen bei den Tests zum kleinen Frontalaufprall und Seitenaufprall. Der Rivian R1T bleibt damit einer der sichersten Pickups auf dem Markt, unabhängig von seinem Antrieb.
Hintergrund: Rivian Autonomy Platform
Die Rivian Autonomy Platform ist ein fortschrittliches Fahrerassistenzsystem, das auf einer Kombination aus hochauflösenden Kameras, Radar und Ultraschallsensoren basiert. Es ermöglicht Funktionen wie adaptive Geschwindigkeitsregelung, Spurhalteassistent und automatische Notbremsung, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.
Hyundai Santa Cruz: Der vielseitige Crossover
Hyundai bezeichnet den Santa Cruz nicht als traditionellen Pickup, sondern als "Adventure Vehicle". Dieses Modell, das 2022 debütierte, kombiniert Elemente eines Pickups mit denen eines Crossovers. Zum Modelljahr 2025 erhielt der Santa Cruz ein Facelift, das dem des Tucson ähnelt, sowie einen überarbeiteten Innenraum mit größeren Displays.
Die neue Offroad-fokussierte XRT-Ausstattung bietet unter anderem vordere Abschlepphaken und All-Terrain-Reifen. Laut IIHS gehört der Santa Cruz weiterhin zu den sichersten kleinen Pickups auf dem Markt und wurde im letzten Jahr als Top Safety Pick ausgezeichnet. Er erreichte perfekte Punktzahlen bei den Tests zum kleinen Frontalaufprall und Seitenaufprall. Dies macht ihn zu einer sicheren Wahl für diejenigen, die die Vielseitigkeit eines Pickups mit der Handlichkeit eines Crossovers suchen.
Toyota Tacoma: Ein weiterer sicherer "Yoda"
Der in Mexiko gefertigte Toyota Tacoma, der ebenfalls auf der Liste steht, teilt sich den Titel des sichersten kleinen Pickups mit dem Santa Cruz. Die vierte Generation (N400) des Tacoma begann 2023 mit der Produktion. Alle Modelle sind mit einem turbogeladenen 2,4-Liter-Vierzylinder-Reihenmotor ausgestattet, wobei Käufer optional den I-Force Max Hybrid mit zusätzlichen 50 PS wählen können.
Der Tacoma ist auch einer der wenigen Pickups, der noch ein 6-Gang-Schaltgetriebe in den TRD Sport- und Off-Road-Ausstattungen anbietet. Neben perfekten Bewertungen bei den kleinen Überlappungs- und Seitenaufpralltests überzeugte das bordeigene Unfallvermeidungssystem. Das IIHS vergab dem Tacoma perfekte Punktzahlen für die Frontalaufprallvermeidung sowohl bei Fahrzeug-zu-Fahrzeug- als auch bei Fußgängersicherheit. Diese Kombination aus passivem und aktivem Schutz macht den Tacoma zu einem der sichersten kleinen Pickups auf dem Markt und brachte ihm 2024 die Auszeichnung als Top Safety Pick ein.
- Aktiver Schutz: Das System zur Frontalaufprallvermeidung erkennt potenzielle Kollisionen.
- Passiver Schutz: Die robuste Karosseriestruktur minimiert Verletzungen bei einem Aufprall.
Chevrolet Colorado: Strukturell stark, aber mit Lichtschwächen
Der Chevrolet Colorado der dritten Generation, der Anfang 2023 debütierte, ist Chevys mittelgroßer Pickup auf dieser Liste. Er nutzt den gleichen 2,7-Liter-Vierzylinder-Reihenmotor wie der Silverado. Für 2025 gibt es neue Außenfarben und ein Midnight Edition Package für die Ausstattungen Trail Boss, Z71 und ZR2, das schwarze Embleme und Felgen umfasst.
Obwohl der Colorado nicht die gleichen erweiterten Unfallvermeidungssysteme wie einige seiner Konkurrenten wie der Tacoma oder Santa Cruz bietet, gleicht er dies durch seine robuste Struktur aus. Er erreichte dieselben guten Bewertungen wie Hyundai und Toyota in den Tests für kleine Überlappung, moderate Überlappung und Seitenaufprall. Ein Schwachpunkt sind jedoch die Scheinwerfer: Die Modelle WT, LT und Trail Boss zeigten eine schlechte Leistung. Wer die Halogenlampen der niedrigeren Ausstattungslinien meidet und sich für die LED-ausgestatteten Z71- oder ZR2-Modelle entscheidet, profitiert von besserer Sicht und erhöhter Sicherheit bei Dunkelheit.
Wichtiger Hinweis zu Scheinwerfern
Gute Scheinwerfer sind entscheidend für die Sicherheit, da sie die Sicht bei Nacht und schlechten Wetterbedingungen verbessern. Das IIHS bewertet die Scheinwerferleistung separat, da schlechte Beleuchtung das Unfallrisiko erheblich erhöhen kann.




