Die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) hat eine Untersuchung zu Teslas neuem 'Mad Max'-Fahrmodus eingeleitet. Dieser Modus, der Teil eines aktuellen Firmware-Updates ist, erlaubt es Fahrzeugen, aggressiver und schneller durch den Verkehr zu navigieren. Die Behörde reagiert damit auf zahlreiche Berichte über unsicheres Fahrverhalten von Tesla-Fahrzeugen mit aktivierter Full Self-Driving (FSD)-Funktion.
Wichtige Punkte
- Die NHTSA untersucht den 'Mad Max'-Modus von Tesla.
- Dieser Modus ermöglicht aggressives Fahren und Geschwindigkeitsüberschreitungen.
- Bereits 2018 gab es Bedenken bei einem ähnlichen Beta-Test.
- Die Behörde betont die volle Verantwortung des Fahrers.
- Kritiker fordern ein sofortiges Eingreifen der Regulierungsbehörden.
Neuer Fahrmodus: Aggressives Verhalten im Fokus
Tesla hat kürzlich ein Firmware-Update veröffentlicht, das zwei neue Fahrmodi für die Full Self-Driving (FSD)-Funktion einführt. Einer davon, 'Sloth', sorgt für entspannteres Fahren und ein ruhigeres Beschleunigungsverhalten. Der andere Modus, 'Mad Max', verfolgt das Gegenteil: Er beschleunigt stark und manövriert aggressiv durch den Verkehr, um das Ziel schneller zu erreichen. Berichte über FSD-Teslas, die genau dieses Verhalten zeigen, haben die NHTSA auf den Plan gerufen.
Die Behörde hat bereits Kontakt mit Tesla aufgenommen, um weitere Informationen zu diesem speziellen Fahrmodus zu erhalten. Die Sicherheit im Straßenverkehr steht hierbei im Vordergrund. Es ist nicht das erste Mal, dass Tesla mit einem solchen Fahrmodus experimentiert. Schon 2018 wurde eine ähnliche Funktion im Autopilot-Beta-Test erprobt, aber nach breiter öffentlicher Kritik nicht in die Serienproduktion übernommen.
Faktencheck
- 2018: Tesla testete ähnliche Funktion im Autopilot-Beta, zog sie aber zurück.
- Aktuelles Update: Einführung der Modi 'Sloth' und 'Mad Max'.
- NHTSA-Maßnahme: Anfrage weiterer Informationen von Tesla.
Verantwortung des Fahrers und frühere Untersuchungen
Die NHTSA betont, dass der Mensch hinter dem Lenkrad stets die volle Verantwortung für das Fahrzeug trägt und alle Verkehrsregeln einhalten muss. Diese Aussage unterstreicht die geltenden Vorschriften, die auch bei der Nutzung von Fahrerassistenzsystemen greifen.
Bereits Anfang des Monats hatte die NHTSA eine vorläufige Untersuchung gegen Tesla eingeleitet. Dies geschah nach Dutzenden von Beschwerden, wonach Tesla-Elektrofahrzeuge unter FSD-Betrieb Stoppschilder missachteten oder in den Gegenverkehr gerieten. Die aktuelle Anfrage bezüglich des 'Mad Max'-Modus ist eine Erweiterung dieser Untersuchung.
„Die NHTSA steht in Kontakt mit dem Hersteller, um zusätzliche Informationen zu sammeln“, teilte die Behörde mit. „Der Mensch hinter dem Lenkrad ist vollumfänglich für das Führen des Fahrzeugs und die Einhaltung aller Verkehrssicherheitsgesetze verantwortlich.“
Diese Klarstellung ist entscheidend, da die Grenzen zwischen autonomem Fahren und menschlicher Kontrolle oft verschwimmen. Die Behörden versuchen, die Balance zwischen technologischer Innovation und der Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit zu finden.
Kritik an Teslas Vorgehen
Die Einführung des 'Mad Max'-Modus stößt auf scharfe Kritik. Besonders laut wird diese von Rechtsvertretern, die bereits in der Vergangenheit gegen Tesla vorgegangen sind. Ein Anwalt, dessen Kanzlei einen Fall wegen eines tödlichen Unfalls mit einem Tesla-Fahrzeug gewonnen hat, äußerte sich besorgt.
Er sieht in der Programmierung von Teslas Fahrzeugen zu aggressivem und zu schnellem Fahren ein Risiko für alle Verkehrsteilnehmer. Die Priorisierung von Ästhetik und Verkaufszahlen über die Sicherheit sei alarmierend. Er fordert die Regulierungsbehörden auf, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um die Verbreitung dieser Technologie zu verhindern.
Hintergrund: Tesla und FSD
Teslas Full Self-Driving (FSD) ist ein erweitertes Fahrerassistenzsystem, das autonome Fahrfunktionen bietet, aber weiterhin die Aufsicht des Fahrers erfordert. Trotz des Namens ist es kein vollständig autonomes System im Sinne der Level 5-Automatisierung. Tesla entwickelt diese Technologie kontinuierlich weiter, was jedoch immer wieder zu Debatten über Sicherheit und Regulierung führt.
Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit
Die aggressive Fahrweise, die der 'Mad Max'-Modus ermöglicht, könnte die Verkehrssicherheit erheblich beeinträchtigen. Geschwindigkeitsüberschreitungen und abruptes Spurwechseln erhöhen das Unfallrisiko. Dies steht im Widerspruch zu den Bemühungen vieler Länder, die Verkehrssicherheit durch strengere Regeln und modernere Infrastruktur zu verbessern.
Die Diskussion um autonome Fahrsysteme dreht sich immer wieder um die Frage, wer im Falle eines Unfalls die Schuld trägt. Während Tesla die Verantwortung klar dem Fahrer zuweist, stellen sich bei Systemen, die zu potenziell gefährlichem Verhalten neigen, neue rechtliche und ethische Fragen. Die NHTSA-Untersuchung wird diese Aspekte genau beleuchten.
Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen die Untersuchung für Tesla haben wird. Die Ergebnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung und Zulassung von Fahrerassistenzsystemen in den USA haben und möglicherweise auch international Maßstäbe setzen.
- Potenzielle Risiken: Erhöhtes Unfallrisiko durch aggressives Fahren.
- Regulierungsfragen: Wer trägt die Verantwortung bei Zwischenfällen?
- Zukunft der FSD: Mögliche Einschränkungen oder Anpassungen der Software.
Die Automobilindustrie steht vor der Herausforderung, innovative Technologien sicher in den Straßenverkehr zu integrieren. Die Balance zwischen Fortschritt und Sicherheit ist dabei entscheidend.




