Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat ihre Untersuchung zu defekten Türgriffen bei bestimmten Tesla-Modellen ausgeweitet. Nach der Einleitung der Untersuchung gingen weitere Beschwerden von Besitzern ein, die aufgrund von Problemen mit der Niedervoltbatterie ihre Fahrzeuge nicht öffnen oder verlassen konnten. Mehrere Vorfälle betrafen Kinder, die im Fahrzeug eingeschlossen waren.
Wichtige Erkenntnisse
- NHTSA erhielt zusätzliche Beschwerden nach Untersuchungsbeginn.
- Probleme mit Niedervoltbatterie führen zu inoperativen Türgriffen.
- Mehrere Kinder wurden in Fahrzeugen eingeschlossen.
- Tesla muss bis zum 10. Dezember Informationen bereitstellen.
Zunehmende Beschwerden über Tesla-Türgriffe
Die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) hat kürzlich weitere Beschwerden über inoperative Türgriffe bei Tesla-Fahrzeugen erhalten. Diese neuen Meldungen kamen nur wenige Tage nach dem Start einer offiziellen Untersuchung. Die Behörde hatte die Untersuchung Mitte September begonnen.
Besitzer des meistverkauften Tesla Model Y berichteten, dass die äußeren Türgriffe aufgrund von Problemen mit der Niedervoltbatterie nicht funktionierten. In mehreren Fällen führte dies dazu, dass Kinder im Fahrzeug eingeschlossen waren. Die Situation ist ernst und erfordert eine schnelle Klärung.
Faktencheck
- Datum der Untersuchungsaufnahme: 15. September 2025
- Anzahl der ursprünglichen Beschwerden: 9
- Zusätzliche Beschwerden (10 Tage nach Start): 7
- Betroffene Modelle: 2021 Model Y, 2017-2022 Model 3, 2020 und 2022 Model Y
Eingeschlossene Kinder: Ein ernstes Sicherheitsproblem
Die NHTSA hat in ihrem Schreiben an Tesla, datiert auf den 27. Oktober, auf die zusätzlichen Beschwerden hingewiesen. Diese Vorfälle verdeutlichen ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Eltern schilderten, dass sie ihre Kinder nicht aus den Rücksitzen befreien oder dort platzieren konnten, weil die Türen blockiert waren.
Ein besonders alarmierender Vorfall ereignete sich im Dezember 2023 in Coral Springs, Florida. Ein Model Y-Besitzer legte seinen Säugling in den Kindersitz. Danach konnte er das Fahrzeug nicht mehr betreten, da die 12-Volt-Batterie ausgefallen war. Der Besitzer musste den Notruf 911 wählen, um sein Kind aus dem Auto zu befreien.
"Mein Säugling war gefangen", schrieb der Tesla-Besitzer über den Vorfall. "Wir leben in Florida, und es war ein 27 Grad Celsius heißer Tag. Ohne andere Möglichkeit war ich gezwungen, 911 anzurufen, um mein Kind aus dem Fahrzeug zu holen."
Ein weiterer Vorfall vom 26. September betraf ein 8 Monate altes Kind. Es war etwa 30 Minuten lang in einem Model Y in Santa Barbara, Kalifornien, eingeschlossen. Die Innentemperatur überstieg 40 Grad Celsius. Polizisten und Feuerwehrleute mussten eine Scheibe einschlagen, um das Kind zu retten.
Gesundheitliche Folgen für Kleinkinder
Der Besitzer des in Santa Barbara eingeschlossenen Kindes berichtete, das Baby sei "gerötet, verschwitzt und weinend" gewesen. Es habe in seinem Kindersitz festgesteckt. Nach der Rettung wurde das Kind in einem Krankenwagen untersucht. Der Sanitäter warnte vor besorgniserregenden Vitalzeichen und riet zu einer sofortigen Untersuchung im Krankenhaus.
Solche Berichte unterstreichen die Dringlichkeit, mit der die NHTSA diesen Fall behandelt. Die Sicherheit von Fahrzeuginsassen, insbesondere von Kindern, hat oberste Priorität.
Umfassende Informationsanfrage an Tesla
Die NHTSA fordert von Tesla nicht nur Informationen zu den 2021er Model Y-Fahrzeugen an, die Gegenstand der aktuellen Untersuchung sind. Die Behörde verlangt auch Daten zu sogenannten "Peer Vehicles". Dazu gehören 2017-2022 Model 3 Limousinen sowie 2020 und 2022 Model Y SUVs.
Die Anfrage umfasst eine breite Palette von Daten. Tesla muss die Anzahl der erhaltenen Verbraucherbeschwerden zu dem angeblichen Defekt offenlegen. Ebenso werden Berichte über Unfälle, Brände, Verletzungen oder Todesfälle im Zusammenhang mit der Türfunktionalität verlangt. Auch Informationen über Klagen und Schiedsverfahren zu Türöffnungsproblemen sind Teil der Anfrage.
Hintergrund der Untersuchung
Die NHTSA leitete die Untersuchung ein, nachdem es bereits zuvor Berichte über Personen gab, die nach einem Stromausfall oder Unfall ihre Tesla-Türen nicht öffnen konnten. Der langjährige Designchef von Tesla äußerte sich später, dass das Unternehmen an Änderungen der Türgriffe arbeite. Dies deutet darauf hin, dass die Problematik intern bekannt ist.
Reaktionsfrist für Tesla
Tesla hat nun eine Frist bis zum 10. Dezember, um alle angeforderten Informationen an die NHTSA zu übermitteln. Die Behörde wird die eingereichten Daten sorgfältig prüfen. Auf dieser Grundlage wird sie dann über weitere Schritte entscheiden. Mögliche Maßnahmen könnten eine Rückrufaktion oder andere Sicherheitsanweisungen umfassen.
Diese Untersuchung ist entscheidend, um die Sicherheit der Fahrzeuge zu gewährleisten. Sie soll auch das Vertrauen der Verbraucher in die Marke Tesla aufrechterhalten.
- Regulierungsbehörde: National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA)
- Frist für Tesla: 10. Dezember 2025
- Ziele: Klärung der Defektursachen, Gewährleistung der Fahrzeuginsassensicherheit
Die Öffentlichkeit verfolgt die Entwicklungen genau. Die Ergebnisse der Untersuchung könnten weitreichende Auswirkungen auf die Automobilindustrie und die Sicherheit moderner Fahrzeuge haben.




