Aptera, ein Unternehmen, das ein hocheffizientes Elektrofahrzeug mit Solarladefunktion entwickelt, plant seinen Börsengang. Die gewählte Methode der direkten Notierung wirft jedoch Fragen zur zukünftigen Finanzierung auf und lässt Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit des Projekts aufkommen.
Wichtige Punkte
- Aptera plant eine direkte Notierung an der NASDAQ, kein traditionelles IPO.
- Das Unternehmen erhält durch die direkte Notierung keine neuen Kapitalmittel.
- Aptera verfügt über begrenzte Barreserven und benötigt dringend frisches Kapital.
- Die direkte Notierung könnte primär eine Exit-Strategie für bestehende Aktionäre sein.
Apteras ungewöhnlicher Weg an die Börse
Aptera hat in der Vergangenheit durch Crowdfunding-Kampagnen Kapital gesammelt. Diese Kampagnen waren relativ erfolgreich und haben das Unternehmen dem Produktionsstart nähergebracht. Trotz dieser Fortschritte scheint Aptera weiterhin erhebliche Investitionen zu benötigen, um die Serienproduktion zu realisieren.
Die Entscheidung, an die Börse zu gehen, ist in der Regel eine Möglichkeit für Unternehmen, Kapital zu beschaffen und neuen Investoren die Beteiligung zu ermöglichen. Aptera wählt jedoch keinen traditionellen Börsengang (IPO) und auch keinen SPAC-Deal (Special Purpose Acquisition Company).
Faktencheck: Direkte Notierung
Eine direkte Notierung (Direct Listing) erlaubt es bestehenden Aktionären, ihre Anteile direkt am öffentlichen Markt zu handeln. Im Gegensatz zu einem IPO werden dabei keine neuen Aktien ausgegeben, und das Unternehmen erhält somit keine neuen Erlöse aus dem Verkauf der Aktien.
Finanzielle Situation und Herausforderungen
Aptera hat in einer Einreichung bei der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) klargestellt, dass das Unternehmen keine Erlöse aus dem Verkauf der Klasse-B-Stammaktien erhalten wird. Dies betrifft bis zu 31.741.948 Aktien. Dies bedeutet, dass die direkte Notierung primär eine Liquiditätsoption für bestehende Aktionäre darstellt.
„Dieser Prospekt bezieht sich auf die Registrierung des Wiederverkaufs von bis zu 31.741.948 Aktien unserer stimmrechtslosen Klasse-B-Stammaktien… Wir werden keine Erlöse aus dem Verkauf von Klasse-B-Stammaktien durch die registrierten Aktionäre erhalten.“
Stand Ende Juni 2025, dem letzten Berichtsdatum, verfügte Aptera über rund 13 Millionen US-Dollar an Barreserven. Das Unternehmen verbraucht jedoch jährlich mehr als diesen Betrag. Dies deutet auf einen dringenden Kapitalbedarf hin, der durch die gewählte direkte Notierung nicht gedeckt wird.
Hintergrund: Solarfahrzeuge
Projekte für „Solarautos“ standen in der Vergangenheit oft vor großen Herausforderungen. Viele solcher Initiativen scheiterten. Aptera ist eines der wenigen Projekte, das dank seiner Effizienz und des Beitrags von Solarpanels zur Aufladung überlebt hat. Diese Fahrzeuge sind primär Elektrofahrzeuge, deren Effizienz durch Solarenergie signifikant gesteigert wird.
Auswirkungen auf Aktionäre und Zukunftsperspektiven
Aptera hat angekündigt, dass die öffentliche Notierung nicht vor dem 14. Oktober erfolgen wird. Dies soll Aktionären, einschließlich derjenigen aus den Crowdfunding-Runden, ausreichend Zeit geben, ihre Anteile auf ihre Brokerkonten zu übertragen und diese dann zu handeln.
Einige Beobachter äußern Bedenken, dass diese Art des Börsengangs das Ende des Unternehmens bedeuten könnte. Es besteht die Möglichkeit, dass frühe Investoren ihre Anteile veräußern, was zu einem Kursverfall führen könnte. Ohne neues Kapital wäre Aptera dann möglicherweise nicht in der Lage, seine Geschäftstätigkeit fortzusetzen.
Potenzielle Szenarien
- Aktionärsausstieg: Bestehende Aktionäre nutzen die Notierung, um ihre Anteile zu verkaufen, was den Aktienkurs unter Druck setzen könnte.
- Kapitalbeschaffung: Eine spätere öffentliche Kapitalerhöhung könnte erfolgen, falls der Aktienkurs nach der Notierung stabil bleibt oder steigt. Dies ist jedoch spekulativ.
- Insolvenz: Ohne neue Finanzierung könnte Aptera gezwungen sein, den Betrieb einzustellen.
Die Idee eines hocheffizienten Fahrzeugs mit Solarladefunktion bleibt attraktiv. Die praktische Umsetzung und die Finanzierung sind jedoch entscheidende Faktoren für den Erfolg. Die effektivste Nutzung von Solarenergie für Elektrofahrzeuge besteht oft darin, Solarpaneele auf dem eigenen Haus zu installieren, um das Fahrzeug zu Hause aufzuladen.
Steuerliche Anreize für Solaranlagen
In den USA bietet der Federal Tax Credit eine wichtige finanzielle Unterstützung für die Installation von Solaranlagen. Dieser Steuerbonus läuft voraussichtlich in den kommenden Wochen aus. Hausbesitzer und Mieter, die an einer Solaranlage interessiert sind, sollten sich daher zeitnah informieren.
Die Rolle von Solarenergie im Alltag
Plattformen wie EnergySage bieten kostenlose Dienste an, um vertrauenswürdige Solaranlageninstallateure zu finden. Diese Dienste ermöglichen es, Angebote zu vergleichen und potenziell 20 bis 30 % der Kosten zu sparen. Sie unterstützen auch bei der Auswahl von Anbietern für Tesla Solar und Powerwalls.
Die aktuelle Dringlichkeit, Solaranlagen vor dem Ablauf der Steuergutschrift zu sichern, zeigt die Bedeutung staatlicher Anreize für die Förderung erneuerbarer Energien. Dies gilt sowohl für private Haushalte als auch indirekt für Unternehmen, die auf nachhaltige Mobilitätslösungen setzen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich Apteras direkte Notierung entwickeln wird und ob das Unternehmen einen Weg findet, die dringend benötigten Investitionen zu sichern, um sein innovatives Solarfahrzeugprojekt erfolgreich in die Produktion zu überführen.




