Die Superyacht Nord, bekannt für ihre Größe und Ausstattung, ist derzeit auf dem Weg zu den Malediven. Das Schiff, im Besitz des russischen Milliardärs Alexey Mordashov, durchquert aktuell die Straße von Malakka. Ihre Reise wird genau beobachtet, da sie in der Vergangenheit häufig ihre Position verborgen hat.
Wichtige Fakten
- Die Nord ist eine der größten Superyachten weltweit.
- Sie ist im Besitz des russischen Milliardärs Alexey Mordashov.
- Die Yacht ist auf dem Weg zu den Malediven.
- In der Vergangenheit schaltete die Nord oft ihr AIS-System aus.
- Sie erhielt eine Genehmigung für Fahrten in arktischen Gewässern.
Die Reise der Superyacht Nord
Die 142 Meter lange Motoryacht Nord, gebaut von Lürssen in Deutschland, fällt durch ihre schiere Größe auf. Mit einem Volumen von 10.000 Bruttoregistertonnen bietet sie über 10.000 Quadratmeter geschlossene Fläche. Ihr Wert wird auf rund 500 Millionen US-Dollar geschätzt.
Aktuellen Meldungen zufolge, die über Marine Traffic verfolgt werden, befindet sich die Nord in der Straße von Malakka. Ihr Ziel ist Malé auf den Malediven. Diese Route ist bemerkenswert, da das Schiff in den letzten Jahren oft versucht hat, seine Bewegungen zu verschleiern.
Faktencheck: Die Nord
- Länge: 142 Meter
- Volumen: 10.000 Bruttoregistertonnen
- Geschätzter Wert: 500 Millionen US-Dollar
- Bauwerft: Lürssen (Deutschland)
- Design: Nuvolari & Lenard
Ein Schiff mit Geschichte
Die Nord ist nicht nur wegen ihrer Größe bekannt, sondern auch wegen der Kontroversen um ihren Eigner. Alexey Mordashov, Mehrheitsaktionär des Stahlunternehmens Severstal, ist einer der reichsten Männer Russlands. Sein Vermögen wird auf etwa 28 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Nach dem Konflikt in der Ukraine wurden viele Yachten russischer Oligarchen beschlagnahmt. Die Nord konnte diesem Schicksal entgehen. Sie unternahm lange Reisen, schaltete häufig ihr AIS-Ortungssystem ab und suchte Zuflucht in Häfen befreundeter oder neutraler Länder in Asien und Afrika.
Arktische Ambitionen und unerwartete Wendungen
Anfang des Jahres erhielt der Eigner der Nord eine Sondergenehmigung von der russischen Bundesbehörde GlavSevmorput. Diese Erlaubnis ermöglichte Fahrten in arktischen Gewässern. Das Schiff gehörte damit zu den wenigen, die die Möglichkeit hatten, eine riesige, 595.000 Quadratkilometer große Fläche zu befahren, die nur vier Monate im Jahr eisfrei ist.
Es ist unklar, ob die Yacht diese Genehmigung tatsächlich nutzte. Stattdessen nimmt die Nord nun Kurs auf die Malediven, während der Winter in Russland Einzug hält. Dies zeigt eine Abkehr von den ursprünglichen Plänen.
Hintergrund: AIS-Systeme
Das Automatic Identification System (AIS) ist ein Funksystem, das auf Schiffen zur automatischen Identifikation und Positionsbestimmung eingesetzt wird. Es dient der Kollisionsverhütung und der Überwachung des Schiffsverkehrs. Das Abschalten des AIS-Systems kann die Verfolgung eines Schiffes erschweren oder unmöglich machen, was in bestimmten Situationen, wie nach Sanktionen, von Interesse sein kann.
Luxus an Bord
Die Superyacht Nord bietet auf sechs Decks eine Vielzahl von Annehmlichkeiten. Dazu gehören ein Hubschrauberlandeplatz, ein komplettes Tauch- und Sportzentrum sowie mehrere Beiboote. Sie kann bis zu 36 Gäste in höchstem Luxus beherbergen.
Die Innenausstattung und das äußere Design stammen von Nuvolari & Lenard. Sie verkörpern eine Mischung aus maritimer Ingenieurskunst und opulenter Eleganz. Die Nord ist zudem eine der größten Superyachten, die unter russischer Flagge fährt.
„Die Nord ist ein Beispiel für höchste Ingenieurskunst und luxuriöses Design. Ihre Größe und Ausstattung sind beeindruckend.“
Transparenz auf See?
Was an dieser Reise überrascht, ist die scheinbare Transparenz. Die Yacht des reichsten Mannes Russlands, Mordashov, scheint diesmal nicht ihre Transponder abzuschalten. Die Route ist bekannt, und die Küste ist klar. Dies ist eine Abkehr von früheren Verhaltensweisen, bei denen die Nord oft 'dunkel' fuhr, um ihre Position zu verbergen.
Diese Transparenz könnte ein Zeichen für eine veränderte Strategie sein. Es bleibt abzuwarten, ob die Nord tatsächlich mit eingeschaltetem AIS in Malé ankommt. Dies wäre ein weiterer Präzedenzfall für ein Schiff, das bereits für seine ungewöhnlichen Reisen bekannt ist.
Vergangene Reisen und zukünftige Ziele
Die letzte Reise zu den Malediven unternahm die Nord vor drei Jahren. Damals reiste das Luxusschiff nach einem kurzen Aufenthalt in Hongkong. Die Fahrt sollte eigentlich 19 Tage von Hongkong nach Kapstadt dauern.
Aufgrund einer strikten Haltung südafrikanischer Beamter, die die Nord-Motoryacht als unerwünscht erklärten, wurde die Route jedoch geändert. Das Schiff nahm damals Kurs auf die Malediven und erreichte Südafrika nie. Ob die Nord diesmal mit eingeschaltetem AIS in Malé ankommt, bleibt abzuwarten. Dies würde einen weiteren neuen Standard für das Schiff setzen.
Zahlenspiegel
- Reisen zu den Malediven: Mindestens zweimal (letzte Mal vor 3 Jahren)
- Anzahl der Gäste: Bis zu 36
- Decks: 6
Die aktuelle Reise der Nord zeigt, dass selbst die größten und luxuriösesten Schiffe den globalen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen unterliegen. Ihre Bewegungen bleiben ein Indikator für die komplexen Routen, die Vermögen in unsicheren Zeiten nehmen.
Die Beobachtung der Nord bietet weiterhin Einblicke in die Welt der Superyachten und ihrer Eigner. Es bleibt spannend zu sehen, welche weiteren Routen und Entscheidungen das Schiff in der Zukunft nehmen wird.




