Tesla hat seine Bemühungen zur Einstellung neuer Mitarbeiter für das Cybercab-Projekt in Austin, Texas, deutlich verstärkt. Aktuell sind 30 offene Stellen auf der Karriere-Website des Unternehmens ausgeschrieben, wovon 25 direkt die Fahrzeugherstellung betreffen. Dies deutet auf eine bevorstehende Produktionssteigerung des vollständig autonomen Zweisitzers in der Gigafactory Texas hin.
Wichtige Erkenntnisse
- Tesla sucht 30 neue Mitarbeiter für das Cybercab-Projekt, davon 25 für die Fertigung.
- Die Produktion des Cybercab soll in der Gigafactory Texas erfolgen.
- Elon Musk plant eine jährliche Produktion von 2 Millionen Cybercabs.
- Die Fertigungslinie wird als Hochgeschwindigkeits-Elektronikfertigung konzipiert.
- Cantor Fitzgerald erhöhte das Kursziel für Tesla auf 510 US-Dollar, auch wegen des Cybercab.
Verstärkte Personalbeschaffung für Cybercab
Die aktuellen Stellenausschreibungen umfassen mehrere neue Positionen, die für den Aufbau des Cybercab entscheidend sind. Dazu gehören Ingenieurtechniker für die Antriebseinheiten, Batteriepacks und die allgemeine Montage des Cybercab. Ebenso werden Techniker für die Produktionslinien des Fahrzeugs gesucht.
Noch Anfang des Monats gab es nur drei Stellenausschreibungen im Zusammenhang mit der Fertigung des autonomen Zweisitzers. Die deutliche Zunahme der offenen Stellen unterstreicht Teslas Engagement, die Produktion rasch hochzufahren.
Faktencheck
- 30 offene Stellen: Insgesamt 30 Positionen sind für das Cybercab-Projekt ausgeschrieben.
- 25 Stellen für Fertigung: Der Großteil der neuen Mitarbeiter wird direkt in der Fahrzeugherstellung eingesetzt.
- Standort: Alle aktuellen Stellen sind in Austin, Texas, angesiedelt.
Produktionsziele und innovative Fertigung
Tesla-CEO Elon Musk hat den Cybercab als das volumenstärkste Fahrzeug des Unternehmens bezeichnet. Er strebt eine jährliche Produktionsrate von etwa 2 Millionen Einheiten an. Die Fertigungslinie des Cybercab soll dabei eher einem „Hochgeschwindigkeits-Verbraucherelektronik-Montageprozess“ ähneln als einer herkömmlichen Autofabrik.
„Wenn Sie das Design der Cybercab-Linie gesehen haben, sieht es nicht aus wie eine normale Autofertigungslinie“, sagte Musk Anfang dieses Jahres. „Es sieht aus wie eine wirklich schnelle Verbraucherelektroniklinie. Tatsächlich wird die Linie so schnell sein, dass Menschen sich ihr nicht einmal nähern können.“
Diese innovative Fertigungsmethode, auch als „Unboxed“-Fertigungsprozess bekannt, soll die Produktion des Cybercab einfacher und schneller machen.
Hintergrund: Unboxed-Fertigung
Der „Unboxed“-Fertigungsprozess ist eine von Tesla entwickelte Methode, bei der große Fahrzeugteile gleichzeitig zusammengebaut werden, anstatt das Fahrzeug schrittweise an einer Montagelinie aufzubauen. Dies soll die Produktionszeit verkürzen und die Effizienz steigern. Für den Cybercab wird diese Methode voraussichtlich eine Schlüsselrolle spielen, um die ambitionierten Produktionsziele zu erreichen.
Analysten sehen großes Potenzial
Die Finanzfirma Cantor Fitzgerald hat ihr Kursziel für Tesla-Aktien von 355 US-Dollar auf 510 US-Dollar pro Aktie angehoben. Sie behält die „Overweight“-Einstufung bei und begründet dies mit dem Vertrauen in das langfristige Wachstum des Unternehmens. Analyst Andres Sheppard nannte dabei bevorstehende Produktionsmeilensteine für den Cybercab, den Semi und Optimus als wichtige Treiber für die Neubewertung.
Sheppard betonte, dass Tesla die Volumenproduktion für Cybercab, Semi und Megapack 3 für das Geschäftsjahr 2026 plant. Auch die Optimus-Produktionslinien sollen im nächsten Jahr starten. Diese Entwicklungen unterstreichen Teslas Position als vertikal integriertes Energie- und KI-Unternehmen.
Investitionen in die Zukunft
Cantor Fitzgerald erwartet, dass Teslas Investitionsausgaben im Geschäftsjahr 2025 etwa 9,2 Milliarden US-Dollar und im Geschäftsjahr 2026 rund 12 Milliarden US-Dollar betragen werden. Diese erheblichen Investitionen sind eng mit den Bemühungen des Unternehmens verbunden, seine Geschäftstätigkeit weiter zu skalieren, insbesondere in den Bereichen Robotik, autonomes Fahren und Energiespeicherung.
Die Analysten bleiben langfristig optimistisch und sehen erhebliches zukünftiges Potenzial in den Bereichen Energiespeicherung und -bereitstellung, Full Self-Driving (FSD), Robotaxis/Cybercab, Semis und Optimus Bots.
Elon Musks Rolle und zukünftige Weichenstellungen
Die Vorstandsvorsitzende von Tesla, Robyn Denholm, hat die Aktionäre kürzlich aufgefordert, dem neuen Leistungsvergütungsplan für CEO Elon Musk für 2025 zuzustimmen. Sie warnte, dass eine Ablehnung das Risiko birgt, Musks Führung zu verlieren, was für Tesla in einer „kritischen Phase“ der Skalierung von KI-gesteuerten Projekten wie FSD und Optimus von entscheidender Bedeutung sei.
Musks Vergütung ist seit Jahren unkonventionell und direkt an ehrgeizige Produktions- und Marktwertziele gebunden. Der vorgeschlagene Plan für 2025 könnte einen Wert von fast 1 Billion US-Dollar erreichen, wenn Musk Tesla zum weltweit wertvollsten Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 8,5 Billionen US-Dollar macht.
Auswirkungen auf die Gemeinschaft in Memphis
Indes profitiert auch die Stadt Memphis von Elon Musks Unternehmen. Die Stadt hat alle fälligen Steuern von Musks xAI vor Ablauf der Frist erhalten. Diese 3,2 Millionen US-Dollar werden in einen speziellen Einnahmefonds fließen, um Gemeinden in der Nähe des Colossus-Supercomputers von xAI zu unterstützen. Bürgermeister Paul Youngs Verwaltung hat bereits dargelegt, wie die Gelder zur Verbesserung der Infrastruktur und Lebensqualität in den betroffenen Stadtteilen eingesetzt werden sollen.
Neben den Steuereinnahmen wird die Präsenz von xAI voraussichtlich auch die Ziele der Arbeitskräfteentwicklung in Memphis stärken. Eine kürzlich veranstaltete Jobmesse von xAI und dem American Job Center sollte Einwohnern neue Beschäftigungsmöglichkeiten eröffnen.
„Wir wissen, dass Arbeitsplätze entstehen. Wir wissen, dass Talente vorhanden sind“, sagte Melody Freemon, Geschäftsführerin des Greater Memphis Workforce Development Board. „Wir wollen sicherstellen, dass wir die Menschen nicht in irgendwelche Jobs stecken. Wir wollen die Menschen auf einen Weg zur Selbstständigkeit bringen.“




