Eine kürzlich eingereichte Klage wirft Tesla vor, dass Designfehler an einem Model 3 zu einem tödlichen Unfall in Tacoma, Washington, führten. Die Klage, eingereicht beim US-Bezirksgericht für den Western District of Washington, behauptet, das Fahrzeug habe plötzlich beschleunigt und sei in einen Strommast geprallt, was zum Tod einer Frau und schweren Verletzungen ihres Mannes führte.
Wichtige Punkte
- Klage wegen Designfehlern bei Tesla Model 3 nach tödlichem Unfall.
- Unkontrollierte Beschleunigung und fehlerhafte Türgriffe werden angeführt.
- Opfer starb, ihr Ehemann erlitt schwere Verletzungen.
- Forderung nach Strafschadenersatz und Schadensersatz für den Tod.
Details zum Unfallhergang
Der Unfall ereignete sich am 7. Januar 2023 in Tacoma. Jeff und Wendy Dennis waren mit ihrem 2018er Model 3 unterwegs, als das Fahrzeug laut Klage plötzlich für mindestens fünf Sekunden unkontrolliert beschleunigte. Jeff Dennis versuchte, anderen Fahrzeugen auszuweichen, bevor der Wagen schließlich mit einem Strommast kollidierte und in Flammen aufging.
Die Klage behauptet, dass das automatische Notbremssystem nicht ausgelöst wurde, obwohl es darauf ausgelegt ist, bei einer als unvermeidbar eingestuften Frontalkollision die Bremsen zu betätigen. Dies führte zu dem verheerenden Aufprall.
Faktencheck
- Datum des Unfalls: 7. Januar 2023
- Fahrzeugmodell: Tesla Model 3, Baujahr 2018
- Ort: Tacoma, Washington
- Angeführte Mängel: Unkontrollierte Beschleunigung, Versagen des Notbremssystems, fehlerhafte Türgriffe, Batterie- und Akkupack-Design
Probleme mit den Türgriffen und der Rettung
Ein weiterer kritischer Punkt der Klage betrifft die Konstruktion der Türgriffe. Nach dem Aufprall konnten Ersthelfer die Türen von außen nicht öffnen, da diese ebenfalls batteriebetrieben sind und die Stromversorgung unterbrochen war. Auch von innen war eine Öffnung nicht möglich, da die Batterie aufgrund des Feuers abgeschaltet hatte. Ein manueller Entriegelungsknopf sei schwer zu finden und zu bedienen.
Die enorme Hitze des Feuers hinderte Passanten daran, sich dem Fahrzeug ausreichend zu nähern, um die Scheiben einzuschlagen. Wendy Dennis verstarb bei dem Unfall, während Jeff Dennis schwere Beinverbrennungen und andere Verletzungen erlitt.
Die Klage betont, dass das Design der Türgriffe und die fehlende Möglichkeit zur manuellen Entriegelung von außen die Rettungsversuche massiv behinderten.
Designfehler der Batterie
Die Klage führt außerdem an, dass eine fehlerhafte Batteriezusammensetzung und ein mangelhaftes Batteriedesign das Risiko eines katastrophalen Brandes nach dem Aufprall unnötig erhöht hätten. Diese Behauptung unterstreicht die Schwere der Vorwürfe gegen den Automobilhersteller.
Hintergrund der Klage
Die Klage wurde in Kalifornien eingereicht, da das betroffene 2018er Model 3 dort entworfen und hergestellt wurde. Zu dieser Zeit hatte Tesla auch seinen Hauptsitz in Kalifornien, bevor dieser später nach Texas verlegt wurde. Die Kläger fordern Strafschadenersatz sowie Schadensersatz für den Tod von Wendy Dennis und die Verletzungen von Jeff Dennis.
Weitere Fälle mit Tesla-Türen
Tesla-Türen standen bereits in mehreren anderen Unfallfällen im Mittelpunkt von Klagen. Im vergangenen Monat verklagten die Eltern von zwei kalifornischen College-Studenten, die bei einem Tesla-Unfall ums Leben kamen, den Autohersteller. Sie gaben an, ihre Kinder seien im Fahrzeug gefangen gewesen, als es in Flammen aufging, weil ein Konstruktionsfehler das Öffnen der Türen verhindert habe.
Im September eröffneten Bundesbehörden eine Untersuchung wegen Beschwerden von Tesla-Fahrern über Probleme mit feststeckenden Türen. Diese wiederkehrenden Probleme werfen ernsthafte Fragen hinsichtlich der Fahrzeugsicherheit auf.
- Vergangene Klagen: Mehrere Fälle bezüglich blockierter Türen nach Unfällen.
- Bundesuntersuchung: Seit September laufen Ermittlungen wegen Beschwerden über Türprobleme.
Forderungen der Klage
Die Klage fordert einen Geschworenenprozess, um die Angelegenheit zu klären. Neben den finanziellen Ansprüchen für den unrechtmäßigen Tod und die erlittenen Verletzungen zielt die Klage auch auf punitive damages ab, um Tesla für die angeblichen Mängel zur Rechenschaft zu ziehen und zukünftige ähnliche Vorfälle zu verhindern.
Die Familie Dennis hofft, dass dieser Prozess nicht nur Gerechtigkeit für Wendy schafft, sondern auch dazu beiträgt, dass Tesla seine Fahrzeuge sicherer gestaltet und potenzielle Designfehler behebt, um weitere Tragödien zu vermeiden.




