Technologie10 Aufrufe7 Min. Lesezeit

Kiepe Electric stellt neue Plattform für Elektrobusse vor

Kiepe Electric präsentiert neue Antriebslösungen für Elektrobusse, darunter einen Traktionswechselrichter, eine modulare Plattform für Busse bis 36 Meter und ein Umrüstpaket, das Batteriebusse in Ober

Max Berger
Von
Max Berger

Max Berger ist ein spezialisierter Journalist mit Fokus auf Elektromobilität, Transporttechnologien und Logistikinnovationen. Er analysiert die Schnittstellen zwischen Technologie und globalen Lieferketten.

Autorenprofil
Kiepe Electric stellt neue Plattform für Elektrobusse vor

Kiepe Electric hat neue Lösungen für elektrische Busse präsentiert. Dazu gehören ein Traktionswechselrichter der neuesten Generation, die modulare eBus HPC Powertrain Plattform und ein Umrüstpaket. Dieses Paket ermöglicht es, batteriebetriebene Busse in Oberleitungsbusse umzuwandeln.

Wichtige Punkte

  • Kiepe Electric stellt neue Antriebslösungen für Elektrobusse vor.
  • Der Kiepe Traktionswechselrichter (KTI) der neuesten Generation ist bereits im Einsatz.
  • Die eBus HPC Powertrain Plattform bietet eine modulare Gesamtlösung für Busse bis 36 Meter Länge.
  • Ein Umrüstpaket wandelt Batteriebusse in Oberleitungsbusse um.
  • Die neuen Technologien ermöglichen höhere Reichweiten und schnellere Ladezeiten.

Neue Antriebstechnologien für elektrische Busse

Kiepe Electric präsentiert seine Innovationen auf der Busworld Europe 2025 in Brüssel. Ein zentrales Element ist der Kiepe Traktionswechselrichter (KTI) der neuesten Generation. Dieser Wechselrichter wird bereits in den neuen Modellen des türkischen Herstellers BMC eingesetzt. Die BMC-Serie „PROCITY+ EV“ wird auf der Messe erstmals vorgestellt.

Für den „PROCITY+12 EV“ entwickelte Kiepe die Kiepe eDrive Unit. Dies geschah in Zusammenarbeit mit dem Dresdner Motorspezialisten VEM. Die Einheit kombiniert den KTI mit einer Energie-Steuereinheit (ECU) und einem Elektromotor. Die ECU verwaltet Hilfssysteme wie Heizung, Lüftung und Klimaanlage effizient. Das Fahrzeug erreicht eine Reichweite von bis zu 490 Kilometern.

Faktencheck

  • Ladeleistungen von bis zu 400 kW sind möglich.
  • Das Fahrzeug zeigt starke Ergebnisse im E-SORT-Testzyklus.
  • Der Gelenkbus „PROCITY+18 EV“ nutzt ebenfalls diese Technologien.
  • Beide Modelle werden in Brüssel vorgestellt.

Modulare eBus HPC Powertrain Plattform

Ein weiteres Highlight ist die eBus HPC Powertrain Plattform. Diese modulare Komplettlösung ist für Elektrobusse bis zu 36 Meter Länge konzipiert. Sie besteht aus sechs Hauptmodulen. Dazu gehören das Antriebssystem, das Energiemanagement und die Hilfssysteme. Ebenfalls enthalten sind das Batteriesystem, die Ladetechnologie und die Fahrzeugsteuerung.

Laut Kiepe Electric lässt sich die Plattform flexibel an Kundenanforderungen anpassen. Sie ermöglicht Ladeleistungen von bis zu 810 kW. Dies führt zu extrem kurzen Ladezeiten. Ein nahezu kontinuierlicher 24/7-Betrieb wird dadurch möglich. Dies reduziert den Bedarf an großer Batteriekapazität. Weniger Batterie bedeutet mehr Platz für Passagiere und ein geringeres Gesamtgewicht des Fahrzeugs.

„Unsere modulare Plattform ermöglicht es Betreibern, ihre Flotten optimal an die jeweiligen Streckenprofile und betrieblichen Anforderungen anzupassen“, erklärt ein Sprecher von Kiepe Electric.

Hintergrundinformationen

Die Reduzierung des Fahrzeuggewichts verbessert auch den Energieverbrauch. Dies führt zu einer höheren Effizienz im Betrieb. Die flexible Anpassbarkeit der Plattform ist ein Vorteil für Verkehrsbetriebe, die unterschiedliche Anforderungen an ihre Busse haben.

Oberleitungsbus-Umrüstpaket

Ein drittes wichtiges Produkt ist das Umrüstpaket für Oberleitungsbusse. Es ermöglicht die Umwandlung bestehender Batteriebusse in Oberleitungsbusse. Dieser Prozess erfordert laut Kiepe Electric minimalen Aufwand. Zwei zusätzliche Komponenten sind hierfür notwendig.

Der Kiepe Isolating Converter (KIC) und der Kiepe Smart Current Collector (KSC) stellen die Verbindung zwischen Batterie- und Oberleitungssystemen her. Diese Komponenten ermöglichen ein flexibles Umschalten zwischen den beiden Energiequellen. Dies ist besonders vorteilhaft für Städte, die bereits über eine Oberleitungsinfrastruktur verfügen oder diese erweitern möchten.

Vorteile der Umrüstung

  • Flexibilität: Busse können je nach Bedarf als Batterie- oder Oberleitungsbusse betrieben werden.
  • Effizienz: Nutzung der Oberleitung reduziert den Bedarf an großen Batterien und ermöglicht kontinuierlichen Betrieb.
  • Kostenersparnis: Vorhandene Batteriebusse können weitergenutzt und aufgewertet werden.
  • Nachhaltigkeit: Oberleitungsbusse tragen zur Reduzierung lokaler Emissionen bei.

Diese Technologie bietet eine Lösung für Verkehrsbetriebe, die ihre Flotten schrittweise elektrifizieren möchten. Sie können die Vorteile beider Systeme nutzen. Die Möglichkeit, vorhandene Fahrzeuge umzurüsten, senkt die Investitionskosten im Vergleich zum Kauf neuer Oberleitungsbusse.

Ausblick und Marktbedeutung

Die vorgestellten Lösungen von Kiepe Electric zeigen die Entwicklung im Bereich der Elektromobilität für Nutzfahrzeuge. Die modulare Bauweise und die hohe Flexibilität sind entscheidend für den Erfolg im Markt. Verkehrsbetriebe suchen nach Lösungen, die sich an ihre spezifischen Bedürfnisse anpassen lassen und gleichzeitig wirtschaftlich sind.

Die Fähigkeit, Batterieladezeiten zu verkürzen und die Betriebszeiten zu maximieren, ist für den öffentlichen Nahverkehr von großer Bedeutung. Das Umrüstpaket für Oberleitungsbusse stellt eine innovative Möglichkeit dar, bestehende Infrastrukturen effizienter zu nutzen und die Elektrifizierung voranzutreiben. Dies unterstützt Kommunen bei der Umsetzung ihrer Klimaziele.

Die Präsentation auf der Busworld Europe 2025 wird voraussichtlich großes Interesse hervorrufen. Die neuen Produkte könnten die Einführung von Elektrobussen weltweit beschleunigen. Sie bieten praktische Lösungen für die Herausforderungen im täglichen Betrieb von Busflotten.