Elon Musk, CEO von Tesla und The Boring Company, hat bedeutende Änderungen für den Vegas Loop angekündigt. Die Tesla-Fahrzeuge, die Passagiere durch das unterirdische Tunnelsystem von Las Vegas befördern, sollen in den kommenden Monaten ohne Sicherheitsfahrer auskommen. Diese Entwicklung stellt einen wichtigen Schritt in Richtung vollautonomer Transportlösungen dar und spiegelt Teslas Ambitionen für sein Robotaxi-Programm wider.
Wichtige Punkte
- Elon Musk plant die Entfernung von Sicherheitsfahrern aus Tesla-Fahrzeugen im Vegas Loop.
- Dieser Schritt soll innerhalb der nächsten ein bis zwei Monate erfolgen.
- Der Vegas Loop soll auf über 100 Stationen und 68 Meilen Tunnel erweitert werden.
- Die Entscheidung ist Teil einer breiteren Strategie zur Implementierung des Full Self-Driving (FSD) Systems ohne menschliche Aufsicht.
- Ein ähnlicher Zeitplan wird für das Robotaxi-Programm in Austin, Texas, angestrebt.
Fahrerlose Zukunft im Vegas Loop
Der Vegas Loop, ein unterirdisches Tunnelsystem von The Boring Company, nutzt Tesla Model 3 und Model Y, um Passagiere zu verschiedenen Zielen auf dem Las Vegas Strip zu bringen. Bislang waren in diesen Fahrzeugen Sicherheitsfahrer anwesend, die das Full Self-Driving (FSD) System überwachten. Elon Musk erklärte nun, dass diese Fahrer bald nicht mehr benötigt werden.
Die Umstellung auf fahrerlose Operationen ist für die nächsten ein bis zwei Monate geplant. Dies ist ein entscheidender Fortschritt für das System, das derzeit Haltestellen an drei Resorts – Westgate, Encore und Resorts World – bedient. Das Netzwerk soll in Zukunft stark erweitert werden.
Faktencheck: Vegas Loop
- Der Vegas Loop ist ein unterirdisches Transportsystem.
- Es nutzt Tesla Model 3 und Model Y Fahrzeuge.
- Das System wird von The Boring Company betrieben.
- Aktuell gibt es drei Haltestellen.
- Geplante Erweiterung: über 100 Stationen und mehr als 68 Meilen Tunnel.
Parallelen zum Robotaxi-Programm in Austin
Musks Zeitplan für den Vegas Loop ähnelt den Plänen für Teslas Robotaxi-Plattform in Austin, Texas. Dort sind seit Juni Robotaxis im Einsatz, jedoch mit Sicherheitsmonitoren auf dem Beifahrersitz. Diese Monitore greifen ein, wenn das Fahrzeug auf Autobahnen fährt oder andere unvorhergesehene Situationen auftreten.
Tesla beabsichtigt, die Sicherheitsmonitore in Austin bis Ende des Jahres vollständig aus den Fahrzeugen zu entfernen. Musk hatte bereits Anfang September betont, dass die Monitore „nur für die ersten paar Monate da sein, um besonders sicher zu sein“. Er fügte hinzu, dass es „bis Ende des Jahres keinen Sicherheitsfahrer geben sollte“.
„Die Boring Co. wird sich für den Betrieb nicht länger auf Sicherheitsfahrer in den Teslas verlassen.“ – Elon Musk
Diese Strategie unterstreicht Teslas Vertrauen in die fortschreitende Entwicklung und Sicherheit seines FSD-Systems. Die Entfernung der Fahrer im Vegas Loop dient als wichtiger Testlauf für ähnliche autonome Transportlösungen weltweit.
Herausforderungen und Vorteile der Autonomie
Die Umstellung auf fahrerlose Systeme bringt sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich. Einer der Hauptvorteile ist die potenzielle Steigerung der Effizienz und die Senkung der Betriebskosten. Ohne menschliche Fahrer können die Systeme rund um die Uhr betrieben werden, was die Verfügbarkeit erhöht und Wartezeiten verkürzt.
Gleichzeitig erfordert die vollständige Autonomie höchste Sicherheitsstandards. Das FSD-System muss in der Lage sein, alle denkbaren Verkehrssituationen fehlerfrei zu bewältigen. Die Erfahrungen aus dem Vegas Loop und Austin werden wertvolle Daten für die weitere Optimierung liefern.
Hintergrund: Tesla Full Self-Driving (FSD)
Teslas Full Self-Driving (FSD) ist eine erweiterte Fahrerassistenzfunktion, die darauf abzielt, Fahrzeuge vollautonom zu machen. Es umfasst Funktionen wie Navigation auf Autopilot, Spurwechselautomatik und automatisches Einparken. Obwohl der Name „Full Self-Driving“ suggeriert, dass das System vollständig autonom ist, erfordert es derzeit in den meisten Fällen noch die Aufsicht durch einen menschlichen Fahrer. Die Entwicklung zielt jedoch darauf ab, diese Notwendigkeit in Zukunft vollständig zu eliminieren.
Versicherung für autonome Fahrzeuge
Parallel zu diesen Entwicklungen gibt es Diskussionen über die Versicherung von Fahrzeugen mit FSD. Shai Wininger, Mitbegründer und Präsident von Lemonade, einem Versicherungsunternehmen, hat kürzlich eine Integration mit Tesla-Fahrzeugen angekündigt. Diese Integration soll eine genauere Erfassung von Fahrverhaltensdaten ermöglichen.
Wininger schlug vor, „Tesla FSD-Meilen (fast) kostenlos zu versichern“, um Anreize für die Nutzung der autonomen Funktionen zu schaffen. Er argumentiert, dass FSD-Fahrzeuge sicherer sind als von Menschen gefahrene Autos. Teslas eigenes Versicherungsprogramm ist derzeit in zwölf US-Bundesstaaten verfügbar und plant eine Expansion, hat jedoch in den letzten drei Jahren keinen neuen Staat erschlossen.
Die Sicherheit von FSD-Fahrzeugen ist ein zentrales Argument. Teslas Fahrzeugsicherheitsbericht für das zweite Quartal 2025 zeigte, dass FSD das Fahren fast zehnmal sicherer macht als menschliche Fahrer. Diese Daten könnten zukünftige Versicherungsmodelle maßgeblich beeinflussen.
Musks Vision und Unternehmensführung
Die ambitionierten Pläne für den Vegas Loop und das Robotaxi-Programm sind Teil von Elon Musks umfassender Vision für autonome Mobilität. Diese Vision erstreckt sich auch auf seine Rolle als CEO von Tesla, wo ein vorgeschlagenes Gehaltspaket von einer Billion Dollar auf Widerstand stieß.
Die Beratungsfirma Institutional Shareholder Services (ISS) riet den Aktionären, gegen das Paket zu stimmen. Sie begründete dies mit der „astronomischen“ Höhe des Pakets und der möglichen Verwässerung für bestehende Investoren. Tesla argumentiert jedoch, dass das Paket entscheidend ist, um Musk an das Unternehmen zu binden und weiterhin Werte für die Aktionäre zu schaffen.
Musk selbst äußerte den Wunsch nach mehr Kontrolle über Tesla, um „aktivistische Aktionäre“ besser handhaben zu können. Diese Entwicklungen zeigen das komplexe Zusammenspiel zwischen technologischer Innovation, Unternehmensführung und Investoreninteressen.
Fazit: Ein Schritt in die autonome Zukunft
Die bevorstehende Entfernung von Sicherheitsfahrern im Vegas Loop ist ein konkreter Schritt in Richtung einer vollautonomen Transportlandschaft. Sie demonstriert Teslas Engagement, seine Full Self-Driving-Technologie in realen Anwendungen zu etablieren. Die gesammelten Erfahrungen werden nicht nur den Vegas Loop selbst prägen, sondern auch die Entwicklung und Akzeptanz autonomer Fahrzeuge weltweit beeinflussen.
Während die Technologie weiter voranschreitet, bleiben Fragen der Regulierung, Versicherung und öffentlichen Akzeptanz entscheidend. Die kommenden Monate werden zeigen, wie reibungslos dieser Übergang verläuft und welche weiteren Innovationen Elon Musk und seine Unternehmen bereithalten.




