Die Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin hat einen bedeutenden Meilenstein im Bereich der Nachhaltigkeit erreicht. Seit einem vollen Jahr leitet das Werk kein Prozessabwasser mehr in das kommunale Netz ein. Dies wurde durch ein fortschrittliches Wasseraufbereitungssystem ermöglicht, das den Wasserverbrauch der Anlage drastisch reduziert.
Parallel zu diesem Erfolg in der Produktion präsentierte das Unternehmen auf einer internationalen Messe in China seine Zukunftsvision für autonome Mobilität mit dem fahrerlosen Cybercab. Diese Entwicklungen zeigen Teslas Doppelstrategie: nachhaltige Fertigung in der Gegenwart und disruptive Technologien für die Zukunft.
Wichtige Erkenntnisse
- Die Gigafactory Berlin-Brandenburg hat ein Jahr lang kein Prozessabwasser in die öffentliche Kanalisation eingeleitet.
- Tesla gab zuvor 377.000 Kubikmeter jährlicher Wasserrechte an die Region zurück.
- Eine hochmoderne Wasseraufbereitungsanlage ermöglicht einen geschlossenen Wasserkreislauf im Werk.
- Gleichzeitig stellte Tesla in China das autonome Cybercab und den Roboter Optimus vor, die einen Einblick in zukünftige Produkte geben.
Ein Meilenstein für den Umweltschutz in Brandenburg
Die Gigafactory Berlin-Brandenburg in Grünheide hat einen wichtigen Erfolg im Bereich der industriellen Nachhaltigkeit erzielt. Andre Thierig, der leitende Direktor der Fertigung am Standort, gab bekannt, dass das Werk seit genau einem Jahr kein aufbereitetes Prozessabwasser mehr in das kommunale Abwassersystem einleitet.
Dieser Erfolg ist das Ergebnis einer hochentwickelten Wasseraufbereitungsanlage, die es dem Werk ermöglicht, sein Wasser in einem geschlossenen Kreislauf wiederzuverwenden. Thierig betonte die Bedeutung, nicht nur nachhaltige Produkte herzustellen, sondern dies auch auf nachhaltige Weise zu tun.
„Ein nachhaltiges Produkt herzustellen ist sehr wichtig, aber es nachhaltig zu tun, ist genauso wichtig! Dies unterstreicht unser starkes Umweltengagement für die Region Berlin-Brandenburg“, erklärte Thierig in einer öffentlichen Mitteilung.
Die Leistung des Werks setzt einen neuen Standard für die Automobilproduktion in der Region und zeigt, dass großindustrielle Fertigung und Ressourcenschonung miteinander vereinbar sind.
Hintergrund: Die Wasserkontroverse
Der Bau der Gigafactory in Brandenburg war von Beginn an von öffentlichen Debatten über den Wasserverbrauch begleitet. Die Region ist wasserarm, und Kritiker äußerten Bedenken, dass die Fabrik die lokalen Wasserressourcen überlasten könnte. Teslas Investitionen in Wasserrecycling-Technologien waren eine direkte Antwort auf diese Bedenken und sollten die Umweltauswirkungen minimieren.
Konkrete Zahlen belegen Wassereinsparungen
Die Effizienz des neuen Systems wird durch konkrete Zahlen untermauert. Bereits Ende September wurde bekannt, dass Tesla Deutschland 377.000 Kubikmeter an jährlichen Wasserrechten an den Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) zurückgegeben hat. Der Grund dafür war, dass die Fabrik deutlich weniger Wasser verbrauchte als ursprünglich geplant und genehmigt.
Diese freiwillige Rückgabe hat direkte positive Auswirkungen auf die umliegenden Gemeinden. Thomas Krieger, der Vorsteher des WSE, bestätigte, dass das eingesparte Wasser nun anderen Kommunen und Nutzern in der Region zur Verfügung gestellt werden kann. Dies entlastet die angespannte Wasserversorgung in Ostbrandenburg.
Auch lokale Wirtschaftsvertreter zeigten sich erfreut. Jochem Freyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder), gratulierte Tesla zu diesem Schritt und bezeichnete die Entscheidung für den Standort als „starken Zug – für die Umwelt, für die Marke, für Ostbrandenburg“.
Teslas Zukunftsvision: Autonomes Fahren und Robotik
Während in Deutschland die Produktion optimiert wird, gibt Tesla an anderer Stelle Einblicke in die ferne Zukunft. Auf der 8. China International Import Expo (CIIE) in Shanghai präsentierte das Unternehmen erstmals in der Asien-Pazifik-Region das Tesla Cybercab.
Das fahrerlose Taxi
Das Cybercab ist ein zweisitziges Fahrzeug, das vollständig autonom operieren soll. Es verfügt weder über ein Lenkrad noch über Pedale. Laut Tesla-Mitarbeitern vor Ort basiert das Fahrzeug ausschließlich auf Kameras und einem neuronalen Netzwerk, das für das vollständige autonome Fahren (Full Self-Driving) entwickelt wurde. Es ist als Kernstück einer zukünftigen Robotaxi-Flotte geplant.
Fokus auf Effizienz
Die Entscheidung für ein zweisitziges Design ist datengestützt. Tesla verweist auf Studien, wonach 92 % aller Autofahrten nur von ein oder zwei Personen unternommen werden. Für Fahrten mit mehr Passagieren könnten weiterhin die Modelle 3 und Y im Robotaxi-Netzwerk eingesetzt werden.
Optimus-Roboter zieht Blicke auf sich
Neben dem Cybercab wurde auch der humanoide Roboter Optimus ausgestellt. Der Roboter, der sowohl für industrielle Aufgaben als auch für den Einsatz im Haushalt konzipiert ist, zog ebenfalls großes Interesse auf sich. Beide Exponate unterstreichen Teslas Ambitionen, über die reine Automobilherstellung hinauszugehen und eine führende Rolle in den Bereichen Autonomie und Robotik einzunehmen.
Doppelstrategie für eine nachhaltige Zukunft
Die Ereignisse in Deutschland und China zeichnen ein klares Bild von Teslas Strategie. Einerseits investiert das Unternehmen massiv in die Optimierung und Nachhaltigkeit seiner bestehenden Produktionsprozesse, wie der Erfolg in der Giga Berlin zeigt. Dies dient nicht nur dem Umweltschutz, sondern stärkt auch die Akzeptanz und Wirtschaftlichkeit der Standorte.
Andererseits treibt das Unternehmen visionäre Projekte wie das autonome Fahren und die humanoide Robotik voran. Während diese Technologien noch Jahre von einer breiten Markteinführung entfernt sein mögen, definieren sie die langfristige Ausrichtung des Unternehmens und sollen zukünftige Wachstumsfelder erschließen. Die Kombination aus operativer Exzellenz und disruptiver Innovation bleibt der Kern des Geschäftsmodells von Tesla.




