Tesla führt wichtige Neuerungen für seine Supercharger-Infrastruktur und das autonome Fahrsystem (FSD) ein. Eine bevorstehende Softwareaktualisierung wird die Standortanzeige von Superchargern präzisieren und zusätzliche Details wie Straßennamen und Städte in der Fahrzeugnavigation sowie der Tesla-App anzeigen. Gleichzeitig optimiert FSD seine Routenplanung, indem es von Anfang an die gewählte Parkoption am Zielort berücksichtigt.
Wichtige Neuerungen
- Supercharger-Standorte erhalten detaillierte Adressinformationen (Straße und Stadt).
- FSD V14.1 passt Routen nun proaktiv an die bevorzugte Parkmethode an.
- Tesla entfernt das Attribut 'sicherer' aus der Autopilot-Beschreibung im Handbuch.
- Trotz der Änderung bleibt Teslas interne Datenanalyse positiv bezüglich der Sicherheit.
Detailliertere Supercharger-Informationen
Bisher zeigte die Tesla-Navigation oft nur den allgemeinen Namen eines Superchargers an, beispielsweise den Namen eines Einkaufszentrums oder der Stadt. Dies erschwerte es Fahrern, den genauen Standort zu identifizieren, besonders wenn mehrere Supercharger in einer Stadt existierten.
Mit der neuen Aktualisierung erhalten alle Supercharger-Karten im Reiseplaner des Fahrzeugs und in der Tesla-App eine zweite Zeile. Diese wird die vollständige Straßenadresse und die Stadt unter dem gebräuchlichen Namen anzeigen. Die gebräuchlichen Namen bleiben erhalten, um die Unterscheidung von Ladestationen in derselben Stadt zu erleichtern, beispielsweise 'Tyson's Corner - Tysons, VA'.
Faktencheck: Supercharger-Dichte
Im zweiten Quartal 2025 betrieb Tesla weltweit über 50.000 Supercharger an mehr als 5.000 Standorten. Diese Expansion unterstreicht die Notwendigkeit präziser Navigationsdaten für eine effiziente Nutzung des Ladenetzes.
Ein Beispiel hierfür findet sich in Kingston, Ontario, wo es einen V2- und einen V3.5-Supercharger gibt, beide unter dem Namen 'Kingston'. Die alte V2-Anlage ist von der Autobahn aus gut sichtbar, während die neue V3.5-Anlage hinter einem Einkaufszentrum liegt. Die genaue Adresse hilft Fahrern zukünftig, gezielt die gewünschte Ladestation anzusteuern, sei es für schnellere Ladezeiten am V3.5-Standort oder günstigere Tarife am älteren V2-Standort.
FSD V14.1: Intelligente Routenplanung nach Parkoption
Das autonome Fahrsystem (FSD) von Tesla erhält mit Version 14.1 eine bedeutende Erweiterung. Es berücksichtigt nun von Beginn der Fahrt an die bevorzugte Parkoption am Zielort. Diese Funktion wird die letzten hundert Meter einer Reise für den Fahrer erheblich vereinfachen.
Fahrer können in den Einstellungen 'Parken am Zielort' angeben, wie das Fahrzeug die Fahrt beenden soll: Straßenparken, Parkplätze, Einfahrten, Parkhäuser, Bordsteinparken oder Laden. Die verfügbaren Optionen variieren je nach Zielort.
„Die Navigation ist nun mehr denn je Teil von FSD, da sie ein Echtzeit-Routenmanagement für Zieloptionen ermöglicht.“
Hintergrund: FSD und seine Entwicklung
FSD ist Teslas fortschrittliches Fahrerassistenzsystem, das darauf abzielt, das Fahrzeug vollautonom zu machen. Es wird kontinuierlich durch Software-Updates verbessert und nutzt Daten der gesamten Tesla-Flotte zur Optimierung seiner Funktionen.
Wählt ein Fahrer beispielsweise 'Bordstein-Abholung', navigiert FSD auf dem schnellsten Weg zum Eingang des Standorts. Bei der Auswahl eines Parkhauses wählt es die schnellste Route zum Parkhaus. Dies bedeutet, dass die Art des Parkens den gesamten Weg vom Start der Reise an beeinflusst.
Ein Nutzer berichtete über eine fehlerfreie Bordstein-Abholung an einem belebten Hotel in Las Vegas, bei der das Fahrzeug ohne nachträgliche Anpassungen zu einer ausgewiesenen Zone geführt wurde. Dies stellt einen deutlichen Fortschritt gegenüber früheren Versionen dar, bei denen der Fahrer nach Ankunft oft selbst einen Parkplatz finden musste.
Autopilot-Beschreibung im Handbuch geändert
Tesla hat die Beschreibung seiner Autopilot- und FSD-Funktionen in den Benutzerhandbüchern mit dem Software-Update 2025.38 stillschweigend angepasst. Der Begriff 'sicherer' wurde aus der langjährigen Beschreibung entfernt und durch 'bequemer' ersetzt.
Die frühere Beschreibung lautete: „Autopilot bezieht sich auf eine Reihe fortschrittlicher Fahrerassistenzfunktionen, die das Fahren sicherer und weniger stressig machen sollen.“ Die überarbeitete Version besagt nun: „Autopilot bezieht sich auf eine Reihe fortschrittlicher Fahrerassistenzfunktionen, die das Fahren bequemer und weniger stressig machen sollen.“
- Vorher: „...das Fahren sicherer und weniger stressig machen sollen.“
- Nachher: „...das Fahren bequemer und weniger stressig machen sollen.“
Diese Änderung erfolgt, obwohl Tesla im Juli 2025 in einem X-Beitrag behauptete, Autopilot sei bereits '10-mal sicherer als der durchschnittliche US-Fahrer'. Dies basierte auf Flottenstatistiken, die einen Unfall pro 4,1 Millionen gefahrenen Meilen mit aktiviertem System zeigten, verglichen mit dem US-Durchschnitt von 0,38 Millionen Meilen.
Sicherheitsdaten im Überblick
Laut Teslas Sicherheitsbericht für das zweite Quartal 2025 verzeichneten Fahrzeuge mit Autopilot eine Unfallrate, die 10-mal niedriger war als der nationale Durchschnitt. Diese Daten basieren auf über 9 Milliarden weltweit gefahrenen Meilen.
Der genaue Grund für diese Änderung ist nicht explizit von Tesla kommuniziert worden. Es wird jedoch vermutet, dass interne rechtliche Abteilungen oder die zunehmende behördliche Prüfung der Fahrerassistenzsysteme von Tesla eine Rolle spielen könnten. Die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) untersucht Teslas Systeme seit 2021.
Kritiker argumentieren, dass Teslas Flottendaten die Risiken in städtischen Szenarien, wo Unfälle mit ungeschützten Verkehrsteilnehmern wahrscheinlicher sind, möglicherweise unterschätzen. Sie weisen darauf hin, dass die Nutzung des Autopiloten hauptsächlich auf Autobahnen erfolgt, was die Sicherheitsdaten verzerren könnte. Dennoch sind bisher keine kritischen Zwischenfälle mit FSD in städtischen Gebieten Nordamerikas über Millionen von Meilen bekannt geworden, was die Genauigkeit der Daten stützt.




