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Tesla verkürzt Frist für FSD-Strafen

Tesla halbiert die Frist, in der Full Self-Driving (FSD)-Verstöße zurückgesetzt werden, von sieben auf 3,5 Tage. Fahrer müssen weiterhin aufmerksam bleiben, um die Vorteile des Systems nutzen zu könne

Adrian Fischer
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Adrian Fischer

Adrian Fischer ist ein erfahrener Technologiejournalist mit einem Schwerpunkt auf Elektromobilität, künstlicher Intelligenz und autonomen Fahrsystemen. Er verfolgt und analysiert die neuesten Entwicklungen in der Automobil- und Tech-Branche.

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Tesla verkürzt Frist für FSD-Strafen

Tesla hat eine wichtige Änderung an seinem Full Self-Driving (FSD)-System vorgenommen, die für Fahrer von Vorteil sein dürfte. Die Zeitspanne, in der Verstöße gegen die Aufmerksamkeitsregeln zurückgesetzt werden, wurde halbiert. Dies bedeutet, dass sogenannte „Strikes“ nun deutlich schneller aus dem System entfernt werden, vorausgesetzt, es kommen keine neuen hinzu.

Wesentliche Punkte

  • Die Frist für die Entfernung von FSD-Strikes wurde von sieben auf 3,5 Tage verkürzt.
  • Fahrer müssen weiterhin aufmerksam bleiben und das Steuer jederzeit übernehmen können.
  • Betrugsversuche mit FSD-Systemen sind ein Sicherheitsproblem.

Kürzere Frist für FSD-Verstöße

Bisher galt eine siebentägige Sperre für die Nutzung von Full Self-Driving, wenn Fahrer fünf Verstöße in einem Fahrzeug mit Innenraumkamera oder drei Verstöße ohne Innenraumkamera ansammelten. Zudem wurde ein Strike pro Woche FSD-Nutzung vergeben, sofern in diesem Zeitraum keine weiteren Verstöße auftraten. Mit der jüngsten Aktualisierung halbiert Tesla diese Frist.

Ab sofort werden Strikes alle 3,5 Tage entfernt. Dies gilt, solange der Fahrer in diesem Zeitraum keine neuen Verstöße registriert. Die Änderung wurde im Benutzerhandbuch für das Software-Update 2025.32 entdeckt, wie von „Not a Tesla App“ berichtet.

Faktencheck: FSD-Strikes

  • Alte Regelung: Ein Strike wurde pro Woche FSD-Nutzung gelöscht.
  • Neue Regelung: Ein Strike wird alle 3,5 Tage gelöscht.
  • Voraussetzung: Keine neuen Strikes während des Zeitraums.

Überwachung der Fahreraufmerksamkeit

Das FSD-System von Tesla nutzt eine nach innen gerichtete Kamera, um die Aufmerksamkeit des Fahrers zu überwachen. Dieses System soll die Sicherheit erhöhen, indem es sicherstellt, dass Fahrer während der Nutzung des Assistenzsystems wachsam bleiben. Trotz dieser Sicherheitsmaßnahmen gibt es immer wieder Berichte über Geräte, die entwickelt wurden, um die Überwachung zu umgehen.

Solche Geräte werden auf verschiedenen Online-Plattformen, darunter TikTok Shop und Amazon, beworben. Sie sollen der Innenraumkamera vorgaukeln, dass der Fahrer aufmerksam ist, obwohl dies nicht der Fall ist. Tesla warnt eindringlich vor der Verwendung solcher Hilfsmittel.

Autopilot ist ein Fahrerassistenzsystem, das nur mit einem voll aufmerksamen Fahrer verwendet werden darf. Es macht einen Tesla nicht zu einem vollständig autonomen Fahrzeug.“

Sicherheit und Haftung

Die von Tesla implementierten Schutzmaßnahmen dienen nicht nur dem Schutz der Fahrer vor Ablenkungen, sondern auch dem Schutz des Unternehmens vor Haftungsansprüchen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Full Self-Driving kein vollständig autonomes Produkt ist. Tesla betont, dass der Fahrer jederzeit aufmerksam sein und bereit sein muss, die Kontrolle über das Fahrzeug zu übernehmen.

Vor der Aktivierung des Autopiloten müssen Nutzer zustimmen, „die Hände jederzeit am Lenkrad zu halten“ und „jederzeit die Kontrolle und Verantwortung für Ihr Fahrzeug zu behalten.“ Das System gibt zudem eine Reihe von visuellen und akustischen Warnungen aus, wenn nicht genügend Drehmoment am Lenkrad anliegt oder der Fahrer unaufmerksam erscheint. Werden diese Warnungen wiederholt ignoriert, kann die Autopilot-Funktion für die aktuelle Fahrt gesperrt werden.

Hintergrund: Autonomes Fahren

Systeme wie Tesla FSD werden als Level 2 oder 2+ Fahrerassistenzsysteme eingestuft. Dies bedeutet, dass sie zwar bestimmte Fahraufgaben übernehmen können, der Fahrer jedoch stets die volle Verantwortung trägt und das System überwachen muss. Ein vollständig autonomes Fahren (Level 5) erfordert keine menschliche Interaktion mehr, ist aber noch nicht serienreif.

Roadster und KI-Entwicklung

Neben den FSD-Anpassungen gibt es weitere Neuigkeiten aus dem Hause Tesla und xAI. Elon Musk hat kürzlich erneut die Fähigkeiten des Tesla Roadster angeteasert. Obwohl es noch keinen öffentlichen Produktions- oder Liefertermin gibt, wird der Roadster als eines der am meisten erwarteten Fahrzeuge im Automobilsektor gehandelt. Musk sprach von einer Beschleunigung von 0 auf 60 MPH in 1,1 Sekunden und der Möglichkeit, mit Kaltgasstrahlern zu schweben. Er bezeichnete das Fahrzeug als „etwas Besonderes jenseits eines Autos.“

Auch im Bereich der künstlichen Intelligenz gibt es Fortschritte. Elon Musk hat Details zum xAI-Modell Grok 4 geteilt und angekündigt, dass das Training für Grok 5 bald beginnen wird. Grok 4 hat bereits beeindruckende Ergebnisse bei ARC-AGI-Benchmarks erzielt. Musk ist optimistisch, dass Grok 5 das Potenzial hat, künstliche allgemeine Intelligenz (AGI) zu erreichen, was eine erhebliche Steigerung der KI-Fähigkeiten bedeuten würde.

Zahlen und Fakten

  • Roadster Beschleunigung: 0-60 MPH in 1,1 Sekunden (angekündigt).
  • Grok 4: Hat bei ARC-AGI-Benchmarks Spitzenwerte erzielt.
  • Grok 5: Training soll in wenigen Wochen beginnen.

Expertenmeinung zu Tesla-Aktien

Die Tesla-Aktie wird von einigen Experten als „größte Meme-Aktie, die wir je gesehen haben“ bezeichnet. Jeff Sonnenfeld, Senior Associate Dean der Yale School of Management, äußerte sich in einem Interview mit CNBC kritisch zum Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Tesla, das mit über 200 deutlich höher liegt als bei vergleichbaren Technologieunternehmen wie Nvidia (KGV um 25-30) oder Apple und Microsoft (KGV um 35-36).

Viele Analysten sehen die Tesla-Aktie als untraditionell an, da sie oft mehr auf Narrative als auf Fundamentaldaten reagiert. Ryan Brinkman von J.P. Morgan stellte fest, dass die Tesla-Aktie „vollständig von den Fundamentaldaten abgekoppelt“ sei. Diese Einschätzungen zeigen die polarisierte Wahrnehmung von Tesla an den Finanzmärkten.

Die Verkürzung der Strike-Frist im FSD-System ist eine positive Entwicklung für Tesla-Fahrer, die ihre Fahrassistenzsysteme verantwortungsbewusst nutzen. Es belohnt diejenigen, die aus Fehlern lernen, und trägt gleichzeitig zur Verbesserung der Sicherheit bei, bis das Unternehmen die vollständige Autonomie erreicht.