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Maryland erhöht Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen

Ab dem 1. Oktober 2024 treten in Maryland neue, gestaffelte Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen in Kraft. Strafen reichen von 40 bis 425 US-Dollar, um die Verkehrssicherheit zu verbessern.

Lukas Brandt
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Lukas Brandt

Lukas Brandt ist ein Journalist mit Spezialisierung auf kommunale Politik, öffentliche Sicherheit und Stadtentwicklung. Er berichtet über die Maßnahmen, die Städte ergreifen, um die Lebensqualität und Sicherheit ihrer Bürger zu verbessern.

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Maryland erhöht Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen

Ab dem 1. Oktober 2024 werden in Maryland deutlich höhere Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen fällig. Eine neue gestaffelte Strafstruktur, die im Mai von Gouverneur Wes Moore unterzeichnet wurde, sieht Geldbußen von 40 bis zu 425 US-Dollar vor. Diese Änderung betrifft hauptsächlich Verstöße, die von automatisierten Kameras erfasst werden, und soll die Verkehrssicherheit im gesamten Bundesstaat verbessern.

Wichtige Punkte

  • Neue gestaffelte Bußgelder ab 1. Oktober 2024.
  • Strafen reichen von 40 $ bis 425 $.
  • Fokus auf automatisierte Geschwindigkeitskontrollen.
  • Ziel ist die Reduzierung von Unfällen und Todesfällen.
  • Verstöße bleiben zivilrechtlich und führen nicht zu Punkten im Führerschein.

Neue Bußgeldstaffelung tritt in Kraft

Die Gesetzgebung zur gestaffelten Bußgeldstruktur wurde von der Generalversammlung Marylands verabschiedet. Gouverneur Wes Moore setzte seine Unterschrift unter das Gesetz, das nun landesweit gilt. Diese Änderung bedeutet, dass die Höhe des Bußgeldes direkt von der Überschreitung der Geschwindigkeitsbegrenzung abhängt.

Bisher galt oft ein Pauschalbetrag von 40 US-Dollar, unabhängig davon, wie stark die Geschwindigkeitsbegrenzung überschritten wurde. Die neue Regelung soll eine gerechtere und wirksamere Ahndung von Verkehrsverstößen ermöglichen und Autofahrer zu angepassterem Fahrverhalten anhalten.

Fakten zur neuen Bußgeldstruktur

  • 12 bis 15 mph über dem Limit: 40 US-Dollar
  • 16 bis 19 mph über dem Limit: 70 US-Dollar
  • 20 bis 29 mph über dem Limit: 120 US-Dollar
  • 30 bis 39 mph über dem Limit: 230 US-Dollar
  • 40 mph und mehr über dem Limit: 425 US-Dollar

Langjährige Forderung nach gestaffelten Strafen

Ron Weiss, Gründungsmitglied des Maryland 210 Traffic Safety Committee, betonte gegenüber WTOP, dass seine Organisation seit Jahren für eine solche gestaffelte Bußgeldstruktur eintritt. Er ist überzeugt, dass diese Maßnahme die Unfallzahlen auf den Straßen Marylands senken wird. Besonders im Fokus steht dabei die Maryland Route 210, die als eine der gefährlichsten Straßen der Region gilt.

Weiss erklärte die Notwendigkeit dieser Änderungen:

„Seit Juli letzten Jahres gab es allein auf der 210 über 90.000 Verwarnungen, das sind mehr als 200 Verstöße pro Tag.“
Jeder dieser Raser erhielt bisher eine pauschale Strafe von 40 US-Dollar. Die neue Staffelung soll hier eine größere Wirkung erzielen.

Gefährliche Zustände auf Route 210

Die Route 210, auch als Indian Head Highway bekannt, ist besonders unfallträchtig. Laut Weiss gab es dort im letzten Jahr einen Vorfall, bei dem ein Fahrzeug mit 190 Meilen pro Stunde unterwegs war. Solche extremen Geschwindigkeiten verdeutlichen das Ausmaß des Problems und die Notwendigkeit strengerer Kontrollen und Strafen.

Statistiken von SafeRoadsMD zeigen, dass in den letzten 18 Jahren fast 100 Menschen bei Autounfällen auf der MD-210 ums Leben kamen. Dies unterstreicht die Dringlichkeit der neuen Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.

Hintergrund zur MD-210

Die Maryland Route 210 verläuft durch Prince George's County und ist eine wichtige Verkehrsader. Sie ist jedoch auch bekannt für hohe Unfallraten und riskantes Fahrverhalten. Anwohner und Sicherheitsexperten fordern seit langem strengere Maßnahmen, um die Sicherheit auf dieser Strecke zu gewährleisten.

Regionales Problem mit landesweiten Auswirkungen

Ron Weiss hob hervor, dass das Problem der Verkehrstoten in Maryland zwar ein landesweites Anliegen ist, sich jedoch besonders stark in Prince George's County manifestiert.

„Unsere Bevölkerung ist etwas geringer als die von Montgomery County, aber wir haben zwei- bis dreimal so viele Verkehrstote wie Montgomery County.“
Diese Zahlen zeigen eine klare Diskrepanz und unterstreichen die Notwendigkeit gezielter Maßnahmen in bestimmten Regionen.

Die neuen Bußgelder sollen dazu beitragen, die Zahl der Verkehrstoten und -verletzten landesweit zu reduzieren. Obwohl die Verstöße zivilrechtlich bleiben und keine Punkte im Führerschein nach sich ziehen, hoffen die Behörden, dass die erheblich höheren Geldstrafen eine stärkere abschreckende Wirkung haben werden.

Ausblick und weitere Maßnahmen

Die Einführung der gestaffelten Bußgelder ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in Maryland. Es ist zu erwarten, dass die Behörden die Auswirkungen dieser neuen Regelung genau beobachten werden, um deren Wirksamkeit zu bewerten. Weitere Maßnahmen könnten in Zukunft folgen, falls die gewünschten Ergebnisse nicht erreicht werden.

Zusätzlich zu den automatisierten Kameras werden auch andere Aspekte der Verkehrssicherheit in Maryland diskutiert. Dazu gehören erhöhte Strafen in Arbeitszonen und die Vereinfachung des Einspruchsverfahrens gegen Bußgelder, wie in verwandten Berichten erwähnt.