In Powell, Ohio, wächst die Sorge um die Sicherheit an einer viel befahrenen Kreuzung. Nach mehreren Unfällen und Beinahe-Zusammenstößen fordern Eltern und Anwohner dringend Maßnahmen von den Verkehrsbehörden, insbesondere die Installation einer Ampel an der State Route 750.
Bei einer angespannten Bürgerversammlung, die vom Abgeordneten Brian Lorenz organisiert wurde, äußerten die Bewohner ihre Frustration über die bisherigen Reaktionen des Ohio Department of Transportation (ODOT) und warnten vor möglichen zukünftigen Tragödien.
Wichtige Erkenntnisse
- Anwohner in Powell fordern eine Ampel an der Kreuzung der State Route 750, nachdem es dort zu acht Unfällen in fünf Jahren kam.
- Ein kürzlich installierter Fußgängerüberweg mit Warnsignal vermittelt laut Eltern eine "falsche Sicherheit".
- Das Verkehrsministerium ODOT lehnt eine Ampel bisher ab, da die Kriterien einer Verkehrsstudie nicht erfüllt seien.
- Die angespannte Debatte verdeutlicht die Kluft zwischen den Sorgen der Bürger und den bürokratischen Prozessen der Behörden.
Wachsende Besorgnis nach wiederholten Vorfällen
Die Kreuzung an der State Route 750 mit der Wellington Boulevard und der Verona Drive ist zu einem Brennpunkt der Sorge in der Gemeinde geworden. Offizielle Daten des Ohio Department of Transportation (ODOT) bestätigen die Gefahr: In den letzten fünf Jahren wurden hier acht Unfälle gemeldet.
Die Besorgnis der Anwohner wurde durch jüngste Ereignisse weiter verstärkt. Vor wenigen Wochen war ein Schulbus in einen Unfall verwickelt. Obwohl dabei niemand verletzt wurde, hat der Vorfall die Ängste vieler Eltern geschürt. Bereits im August erlebte die Anwohnerin Amber Nolan einen Schreckmoment, als ihr Sohn beim Überqueren der Straße beinahe von einem Auto erfasst wurde.
Statistik zur Kreuzung
8 gemeldete Unfälle in den letzten 5 Jahren hat das ODOT an der betreffenden Kreuzung registriert. Diese Zahl bildet die Grundlage für die Forderungen der Anwohner nach sofortigen Sicherheitsverbesserungen.
Ein Überweg, der die Gefahr nicht bannt
Um die Sicherheit für Fußgänger zu erhöhen, wurde Anfang dieses Jahres ein sogenanntes „Pedestrian Hybrid Beacon“ installiert – ein Warnsystem, das Fußgänger per Knopfdruck aktivieren können, um den Verkehr zu warnen. Doch viele Eltern sehen darin keine Lösung, sondern eine zusätzliche Gefahr.
„Der Überweg hat bei den Kindern und eigentlich bei jedem, der die Route 750 überqueren will, ein falsches Gefühl der Sicherheit geschaffen“, erklärte Jeff Smith, ein Vater von zwei Kindern. Er wies auf die schlechte Sicht und die topografischen Gegebenheiten hin, die das Erkennen von herannahenden Fahrzeugen erschweren. „Es ist sehr trügerisch, denn die Autos halten auf dieser Straße einfach nicht an.“
Konfrontation bei der Bürgerversammlung
Die angestaute Frustration entlud sich bei einer Bürgerversammlung, die vom republikanischen Abgeordneten Brian Lorenz einberufen wurde. Zahlreiche Anwohner konfrontierten Vertreter des ODOT, der Polizei und lokale Politiker mit ihren Forderungen. Die Stimmung war angespannt, die Sorgen waren greifbar.
„Jemand wird sterben. Es wird ein Kind sein, es wird eine ältere Person sein, es wird ein schrecklicher Autounfall sein.“
Michael Pulizzi, Vater von drei Kindern, brachte die Angst vieler auf den Punkt. Er und andere Anwesende machten deutlich, dass sie die Geduld mit weiteren Studien und Analysen verloren haben. Für sie ist die Gefahr offensichtlich und erfordert sofortiges Handeln.
Hintergrund: Die Rolle des ODOT
Das Ohio Department of Transportation (ODOT) ist für die Planung, den Bau und die Instandhaltung staatlicher Straßen und Autobahnen zuständig. Entscheidungen über die Installation von Ampeln oder anderen Verkehrssteuerungsanlagen basieren auf sogenannten "Warrant Studies", die Verkehrsaufkommen, Unfallstatistiken und andere technische Kriterien analysieren. Eine Ampel wird nur dann genehmigt, wenn bestimmte Schwellenwerte erreicht werden.
Behörde verweist auf Studien und Kriterien
Anthony Turowski, stellvertretender Direktor des ODOT District 6, stand den aufgebrachten Bürgern Rede und Antwort. Er erklärte, dass die Behörde die Situation nach den jüngsten Vorfällen erneut geprüft habe, um festzustellen, ob eine Ampel gerechtfertigt sei. „Die Zahlen waren sehr ähnlich wie in der Vergangenheit, sodass die Kriterien nicht erfüllt wurden“, sagte Turowski, was zu ungläubigen Reaktionen im voll besetzten Saal führte.
Auf die Forderung nach einer Ampel entgegnete er, dass auch diese keine absolute Sicherheit biete: „Die Leute können immer noch bei Rot über die Ampel fahren, genau wie bei allem anderen auch. In diesem Sinne besteht also auch hier ein Risiko.“ Diese Aussage wurde von vielen Anwesenden als unzureichend empfunden.
Suche nach Lösungen und nächste Schritte
Trotz der ablehnenden Haltung des ODOT bezüglich einer sofortigen Ampelinstallation wurden einige kleinere Maßnahmen ergriffen. Warnschilder wurden versetzt, um die Sichtbarkeit zu verbessern, und unnötige Schilder entfernt. Zudem erwägt die Behörde den Einsatz einer temporären Verkehrskamera und eine verstärkte Aufklärung der Öffentlichkeit über die Nutzung des vorhandenen Signals.
Politiker verspricht Unterstützung
Der Organisator der Versammlung, Brian Lorenz, versuchte, zwischen den Fronten zu vermitteln. Er riet den Familien, weiterhin mit ihren Kindern über Verkehrssicherheit zu sprechen und sich nicht auf ein falsches Sicherheitsgefühl zu verlassen. „Kein Übergang, egal wo, ist jemals völlig sicher“, betonte er.
Gleichzeitig zeigte er sich offen für alternative Lösungsansätze und finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten. „Wir können bei Zuschüssen und Finanzierungen kreativ werden, um zu sehen, was wir erreichen können“, sagte Lorenz. Folgende Optionen könnten geprüft werden:
- Zusätzliche Beleuchtung
- Anpassung der Geschwindigkeitsbegrenzungen
- Weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen
Tunnel oder Brücken schloss er aufgrund der hohen Kosten aus. Er betonte jedoch, dass die Anwesenheit so vieler engagierter Bürger ein starkes Signal sei, auf das reagiert werden müsse.
Anwohner bleiben hartnäckig
Für die Eltern und Anwohner sind die bisherigen Vorschläge nicht ausreichend. Sie kündigten an, die Kreuzung weiterhin genau zu beobachten, ihren Kindern zu raten, sie zu meiden, und weiterhin auf umfassendere Sicherheitsmaßnahmen zu drängen. Ihre zentrale Forderung bleibt unverändert.
„Eine Ampel wird gebraucht“, sagte Michael Pulizzi nach der Veranstaltung. „Nicht nächstes Jahr. Sie wird jetzt gebraucht, bis zum Ende des Jahres.“ Auch Jeff Smith bekräftigte: „Wir brauchen dort eine andere Lichtanlage. Wir brauchen ein verkehrsberuhigendes Element.“
Das ODOT hat die Bürger dazu aufgerufen, weiterhin Feedback zur Kreuzung und anderen Problemstellen zu geben. Anregungen können telefonisch unter 740-833-8000 oder über die Website der Behörde eingereicht werden.




