In Kentucky werden die Bemühungen verstärkt, abgelenktes Fahren zu unterbinden. Ein neuer Gesetzesvorschlag, bekannt als Phone Down Kentucky Act, würde das Halten oder Abstützen eines Mobiltelefons während der Fahrt verbieten. Dies ist eine wichtige Erweiterung des bestehenden SMS-Verbots im Bundesstaat.
Der Gesetzesentwurf wurde am Dienstag in Frankfort von Senator Jimmy Higdon, R-Lebanon, dem Vorsitzenden des Senatsausschusses für Verkehr, vorgestellt. Er zielt darauf ab, die Verkehrssicherheit erheblich zu verbessern und die Zahl der Unfälle durch abgelenkte Fahrer zu reduzieren.
Wichtige Punkte
- Neuer Gesetzesvorschlag verbietet das Halten von Telefonen während der Fahrt.
- Erweitert das bestehende SMS-Verbot auf fast jede Art der Handynutzung ohne Freisprecheinrichtung.
- Kentucky wäre der 30. Bundesstaat mit einem solchen Gesetz.
- Befreiungen für Notfälle, GPS-Navigation und Strafverfolgung bleiben bestehen.
Hintergrund des Gesetzesentwurfs
Senator Higdon betonte die Notwendigkeit dieser Maßnahme angesichts der hohen Zahl von Unfällen, die durch abgelenktes Fahren verursacht werden. Er wies darauf hin, dass 29 Bundesstaaten bereits ähnliche Freisprechgesetze haben. Alle sieben Nachbarstaaten von Kentucky gehören dazu.
Der Vorschlag soll in der kommenden Legislaturperiode eingereicht werden. Er spiegelt einen wachsenden Konsens wider, dass strengere Regeln erforderlich sind, um die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten.
Faktencheck
- 29 Staaten in den USA haben bereits ein Freisprechgesetz.
- Alle sieben Nachbarstaaten von Kentucky haben solche Gesetze eingeführt.
- Der Gesetzesentwurf würde das Halten oder Abstützen eines Telefons verbieten, nicht nur das Texten.
Eine persönliche Geschichte treibt die Initiative voran
Alyssa Burns, eine engagierte Verfechterin der Verkehrssicherheit, sprach sich am Dienstag vor den Gesetzgebern für den Gesetzentwurf aus. Ihre zweijährige Tochter Camberleigh starb bei einem Unfall, der von einem abgelenkten Fahrer verursacht wurde. Ihre Geschichte unterstreicht die tragischen Folgen von Unachtsamkeit am Steuer.
"Ich weiß, dass dieser Gesetzentwurf Camberleigh nicht zurückbringt oder uns die Gerechtigkeit verschafft, die uns zusteht", sagte Burns. "Aber er pflanzt einen Samen für Sicherheit auf unseren Straßen in Kentucky. Ich bin hier, um diesen Gesetzentwurf zu unterstützen und zu helfen, ihn zu verabschieden, und alles, worum ich bitten kann, ist, dass Sie sich mir anschließen."
Ihre emotionale Aussage verdeutlichte die Dringlichkeit der Situation und die menschlichen Kosten, die mit abgelenktem Fahren verbunden sind. Senator Higdon äußerte sich ebenfalls betroffen von Burns' Geschichte.
Details des "Phone Down Kentucky Act"
Der Gesetzentwurf sieht vor, dass das Halten oder Abstützen eines Telefons während der Fahrt illegal wird, es sei denn, es handelt sich um eine Freisprechanlage. Dies erweitert das bestehende Verbot des SMS-Schreibens am Steuer erheblich.
Es gibt jedoch Ausnahmen für bestimmte Situationen:
- Notfälle: Fahrer dürfen ihr Telefon in echten Notfällen nutzen.
- GPS-Navigation: Die Nutzung von GPS-Geräten oder Telefonen zur Navigation ist weiterhin erlaubt, solange das Gerät nicht gehalten wird.
- Strafverfolgung: Beamte der Strafverfolgungsbehörden sind von der Regelung ausgenommen.
Polizeibeamte dürften nur dann Bußgelder verhängen, wenn sie eine sichtbare Verletzung des Gesetzes feststellen. Es wäre ihnen nicht erlaubt, Telefone aufgrund eines Verstoßes zu durchsuchen oder zu beschlagnahmen.
Hintergrundinformationen
Ablenktes Fahren ist eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle weltweit. Es umfasst jede Tätigkeit, die die Aufmerksamkeit des Fahrers von der Straße ablenkt, einschließlich der Nutzung von Mobiltelefonen, Essen, Trinken oder die Interaktion mit Passagieren. Studien zeigen, dass das Risiko eines Unfalls deutlich steigt, wenn Fahrer abgelenkt sind.
Die Verantwortung der Gesetzgeber
Senator Higdon betonte die Verantwortung der Gesetzgeber, Maßnahmen zu ergreifen, um Menschenleben zu schützen. Er sieht den Gesetzentwurf als einen wichtigen Schritt nach vorne.
"Camberleighs Geschichte bricht einem das Herz, und obwohl dieser Gesetzentwurf das Geschehene nicht ändern wird, gibt er uns einen Weg nach vorne", sagte Higdon. "Wir haben die Verantwortung zu handeln. Wenn etwas so Einfaches wie das Ablegen des Telefons ein Leben retten kann, sind wir es den Einwohnern Kentuckys schuldig, diese Änderung vorzunehmen."
Die Unterstützung für den Gesetzentwurf scheint parteiübergreifend zu sein, da die Notwendigkeit, abgelenktes Fahren zu bekämpfen, weithin anerkannt wird. Der Vorschlag wird nun in der kommenden Legislaturperiode zur Debatte stehen.
Experten für Verkehrssicherheit begrüßen diese Initiative. Sie betonen, dass Freisprechgesetze nachweislich die Unfallraten senken und das Bewusstsein für die Gefahren des abgelenkten Fahrens schärfen. Es bleibt abzuwarten, wie schnell der Gesetzentwurf verabschiedet wird, aber die Dynamik ist klar: Kentucky will seine Straßen sicherer machen.




