Eine neue landesweite Studie hat die gefährlichsten Städte für Autofahrer in den Vereinigten Staaten ermittelt. Zwei Städte aus Tennessee, Memphis und Knoxville, belegen die ersten beiden Plätze. Die Analyse basiert auf Daten zu tödlichen Verkehrsunfällen und zeigt deutliche Risikoschwerpunkte im Bundesstaat auf.
Wichtige Erkenntnisse
- Memphis und Knoxville wurden als die gefährlichsten Städte für Autofahrer in den USA eingestuft.
- Die Studie von ConsumerAffairs analysierte Daten zu tödlichen Unfällen pro 100.000 Einwohner.
- Bewertet wurden Kategorien wie Fahren unter Alkoholeinfluss, Geschwindigkeitsüberschreitungen und rücksichtsloses Fahren.
- Experten weisen darauf hin, dass neben dem Fahrverhalten auch die Straßeninfrastruktur eine entscheidende Rolle spielt.
Details der Untersuchung zur Verkehrssicherheit
Die Studie wurde von der Verbraucherorganisation ConsumerAffairs durchgeführt und stützt sich auf die neuesten verfügbaren Daten der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA), der US-Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit. Insgesamt wurden 327 Städte in die Analyse einbezogen.
Die Rangliste wurde auf der Grundlage der Anzahl tödlicher Verkehrsunfälle pro 100.000 Einwohner erstellt. Um ein umfassendes Bild zu erhalten, unterteilten die Analysten die Daten in vier spezifische Risikokategorien.
Vier Kategorien für die Risikobewertung
Jede Stadt erhielt eine Punktzahl in den folgenden vier Bereichen, die dann zu einer Gesamtbewertung zusammengefasst wurden:
- Todesfälle durch Fahren unter Einfluss (DUI): Unfälle, bei denen der Fahrer offiziell unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stand.
- Todesfälle mit positivem Blutalkoholwert: Unfälle, bei denen bei einem der beteiligten Fahrer Alkohol im Blut nachgewiesen wurde.
- Todesfälle durch Geschwindigkeitsüberschreitung: Unfälle, bei denen überhöhte Geschwindigkeit als Hauptursache festgestellt wurde.
- Todesfälle durch „schlechtes Fahren“: Diese Kategorie umfasst Unfälle, die durch Unerfahrenheit, Missachtung von Verkehrsregeln oder aggressives Fahrverhalten verursacht wurden.
Diese detaillierte Aufschlüsselung ermöglicht es, spezifische Problembereiche in den jeweiligen Städten zu identifizieren, die über die reine Unfallstatistik hinausgehen.
Top 5 der gefährlichsten Städte
Laut der Analyse von ConsumerAffairs sind dies die fünf Städte mit dem höchsten Risiko für tödliche Verkehrsunfälle:
- 1. Memphis, Tennessee
- 2. Knoxville, Tennessee
- 3. Waterbury, Connecticut
- 4. Aurora, Colorado
- 5. Tucson, Arizona
Tennessee im Fokus: Mehrere Städte mit hohem Risiko
Die Ergebnisse sind für den Bundesstaat Tennessee besonders alarmierend. Mit Memphis an der Spitze der Liste – und das bereits zum dritten Mal in Folge – und Knoxville, das einen dramatischen Sprung von Platz 25 im Vorjahr auf Platz 2 machte, zeigt sich ein besorgniserregender Trend.
Auch andere Städte in Tennessee verzeichneten deutliche Verschlechterungen in der Rangliste. Chattanooga kletterte von Platz 34 auf Platz 16. Clarksville machte ebenfalls einen großen Sprung von Platz 93 im Jahr 2024 auf Platz 29 im aktuellen Ranking. Dies deutet auf ein wachsendes Problem der Verkehrssicherheit im gesamten Bundesstaat hin.
Vergleich der Städte in Tennessee
- Memphis: Platz 1 (unverändert seit drei Jahren)
- Knoxville: Platz 2 (vorher Platz 25)
- Chattanooga: Platz 16 (vorher Platz 34)
- Clarksville: Platz 29 (vorher Platz 93)
- Nashville: Platz 55 (leichter Rückgang von Platz 53)
- Murfreesboro: Platz 191 (leichte Verbesserung von Platz 185)
Während Nashville und Murfreesboro relativ stabile oder leicht verbesserte Platzierungen aufweisen, ist der Aufstieg von Knoxville und Clarksville besonders auffällig und deutet auf eine Zunahme tödlicher Unfälle in diesen Regionen hin.
Regionale Entwicklungen
Auch benachbarte Städte in Kentucky wurden in der Studie erfasst. Louisville verbesserte sich von Platz 26 auf Platz 34, während Lexington-Fayette von Platz 129 auf Platz 112 aufstieg. Der Vergleich zeigt, dass die negativen Trends nicht auf Tennessee beschränkt sind, dort aber besonders ausgeprägt erscheinen.
Infrastruktur als entscheidender Faktor
Experten warnen davor, die Schuld allein bei den Autofahrern zu suchen. Eine hohe Platzierung in der Rangliste kann auch auf Mängel in der Straßenplanung, unzureichende Geschwindigkeitsbegrenzungen oder mangelnde polizeiliche Durchsetzung hinweisen.
Joe Young, ein Vertreter des gemeinnützigen Insurance Institute for Highway Safety (IIHS), betonte diesen Punkt in einer von ConsumerAffairs veröffentlichten Erklärung.
„Gefährliche Straßen sind nicht nur das Ergebnis der Menschen, die auf ihnen fahren, sondern auch von Richtlinien und Designs, die dieses Verhalten ermöglichen oder fördern. Probleme mit Geschwindigkeitsüberschreitungen können beispielsweise auf Straßengestaltungen oder Geschwindigkeitsbegrenzungen hinweisen, die höhere Geschwindigkeiten fördern, oder auf eine mangelnde Durchsetzung der bestehenden Geschwindigkeitsbegrenzungen.“
Diese Perspektive legt nahe, dass Städte mit schlechten Platzierungen nicht unbedingt die „schlechtesten Fahrer“ haben, sondern möglicherweise eine Infrastruktur, die gefährliches Verhalten begünstigt. Städtische Planer und Gesetzgeber sind daher ebenso gefordert, Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu ergreifen.
Bedeutung der Ergebnisse
Die Studie von ConsumerAffairs bietet eine wichtige Datengrundlage für Kommunen, um Problembereiche zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zu entwickeln. Für die Bewohner der betroffenen Städte unterstreicht sie die Notwendigkeit, im Straßenverkehr besonders vorsichtig zu sein.
Obwohl die genauen Erhebungszeiträume der verwendeten NHTSA-Daten nicht spezifiziert wurden, beruht die Analyse auf den „jüngsten“ verfügbaren Zahlen. Die vollständige Rangliste aller 327 Städte sowie die detaillierte Methodik sind auf der offiziellen Website von ConsumerAffairs einsehbar. Die Ergebnisse dienen als Weckruf für viele Gemeinden in Tennessee und darüber hinaus, die Verkehrssicherheit stärker in den Fokus zu rücken.




