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Verkehrskameras in Minneapolis starten

Minneapolis aktiviert diese Woche die ersten Verkehrskameras zur Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachung an fünf Standorten. Das Pilotprogramm gehört zur Vision Zero-Initiative und verhängt nach ein

Emil Schneider
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Emil Schneider

Emil Schneider ist ein Journalist mit Fokus auf Stadtentwicklung, öffentliche Sicherheit und kommunale Infrastrukturprojekte. Er berichtet über die Herausforderungen und Lösungen in urbanen Räumen.

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Verkehrskameras in Minneapolis starten

Minneapolis führt diese Woche erstmals Verkehrssicherheitskameras zur Überwachung von Geschwindigkeitsübertretungen und Rotlichtverstößen ein. Das Pilotprogramm startet am Mittwoch an fünf Standorten und ist Teil der städtischen Vision Zero-Initiative, die darauf abzielt, Verkehrstote und schwere Verletzungen zu reduzieren. Diese Maßnahme erfordert keine zusätzlichen Polizeibeamten im Außendienst.

Wichtige Punkte

  • Verkehrskameras starten am Mittwoch in Minneapolis.
  • Fünf Standorte werden zunächst überwacht.
  • Kameras erfassen Geschwindigkeitsübertretungen ab 10 mph über dem Limit und Rotlichtverstöße.
  • Erster Verstoß führt zu einer Verwarnung, danach folgen Geldstrafen.
  • Das Programm ist Teil der Vision Zero-Initiative zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.

Start des Pilotprogramms

Die Aktivierung der ersten Verkehrssicherheitskameras in Minneapolis erfolgt am Mittwoch. Diese Kameras sind darauf ausgelegt, Fahrer zu identifizieren, die mindestens 10 Meilen pro Stunde (mph) über der Geschwindigkeitsbegrenzung fahren oder eine rote Ampel missachten. Bei einem Verstoß wird das Kennzeichen des Fahrzeugs erfasst.

Zunächst werden die Kameras an fünf ausgewählten Standorten eingesetzt. Bei erfolgreichem Verlauf des Pilotprogramms könnte die Anzahl der Kameras auf bis zu 42 Standorte erweitert werden. Dies markiert einen wichtigen Schritt in der Verkehrssicherheitsstrategie der Stadt.

Fakten zur Kameraüberwachung

  • Startdatum: Mittwoch
  • Anfangsstandorte: 5
  • Maximale Standorte: 42 (bei Erfolg)
  • Verstoßgrenze Geschwindigkeit: Ab 10 mph über dem Limit

Strafen und Verfahren

Bei einem ersten Verstoß, der von den Kameras erfasst wird, erhalten Fahrer zunächst eine schriftliche Verwarnung. Diese dient dazu, die Öffentlichkeit über die neue Regelung zu informieren und zur Einhaltung der Verkehrsregeln zu ermahnen.

Für wiederholte Verstöße werden Geldstrafen verhängt. Eine Geschwindigkeitsübertretung von 10 mph oder mehr über dem Limit führt zu einer Geldstrafe von 40 US-Dollar. Wenn ein Fahrzeug 20 mph oder mehr über der Geschwindigkeitsbegrenzung fährt, erhöht sich diese Strafe auf 80 US-Dollar. Dies soll eine stärkere Abschreckung für schwerwiegende Geschwindigkeitsübertretungen darstellen.

„Geschwindigkeit ist ein Hauptfaktor bei einem hohen Prozentsatz tödlicher Unfälle jedes Jahr.“

Hintergrund der Initiative: Vision Zero

Das Verkehrskamera-Sicherheitspilotprogramm wurde im Sommer genehmigt und ist ein integraler Bestandteil der städtischen Vision Zero-Initiative. Das übergeordnete Ziel dieser Initiative ist die Eliminierung von Verkehrstoten und schweren Verletzungen auf den Straßen von Minneapolis.

Lokale und staatliche Beamte für öffentliche Sicherheit betonen, dass überhöhte Geschwindigkeit ein wesentlicher Faktor bei Verkehrsunfällen ist. Laut städtischen Beamten waren im vergangenen Jahr etwa 80 % der tödlichen Unfälle in Minneapolis auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen. Diese Statistik unterstreicht die Notwendigkeit der neuen Maßnahmen.

Vision Zero: Ein Überblick

Vision Zero ist eine multinationale Straßenverkehrssicherheitsinitiative, die das Ziel verfolgt, keine Verkehrstoten oder schweren Verletzungen zu verursachen. Sie basiert auf der Philosophie, dass menschliches Leben Vorrang hat und Unfälle nicht unvermeidlich sind, sondern durch bessere Planung und Infrastruktur verhindert werden können. Viele Städte weltweit haben diese Initiative übernommen.

Rechtliche Grundlagen und frühere Versuche

Minneapolis hatte bereits im Jahr 2007 versucht, Rotlichtkameras einzuführen. Damals entschied jedoch der Oberste Gerichtshof von Minnesota, dass der Stadt die entsprechende Befugnis fehlte und dies gegen staatliche Gesetze verstieß. Dieser frühere Versuch scheiterte an rechtlichen Hürden.

Das aktuelle Programm ist jedoch anders konzipiert. Es wurde sorgfältig ausgearbeitet und erhielt die Zustimmung der Legislative von Minnesota. Dies stellt sicher, dass das Pilotprogramm auf einer soliden rechtlichen Grundlage steht und die früheren Probleme vermieden werden.

Die Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen war entscheidend für die Implementierung dieser neuen Verkehrssicherheitsmaßnahme. Die Stadt hat aus den Erfahrungen der Vergangenheit gelernt und einen Weg gefunden, die Kameras gesetzeskonform einzusetzen.

Ähnliche Programme in der Region

Minneapolis ist nicht die einzige Stadt in Minnesota, die solche Maßnahmen ergreift. Auch Mendota Heights testet derzeit ein Pilotprogramm für Geschwindigkeitskameras. Dies zeigt einen regionalen Trend zur Nutzung von Technologie zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.

Die Erfahrungen aus Mendota Heights könnten wertvolle Erkenntnisse für Minneapolis liefern, insbesondere hinsichtlich der Effektivität und Akzeptanz solcher Systeme in der Bevölkerung. Der Austausch von Informationen zwischen den Kommunen ist in solchen Fällen oft vorteilhaft.

Wichtige Zahlen

  • Anteil der Geschwindigkeitsunfälle: ca. 80% der tödlichen Unfälle in Minneapolis (letztes Jahr)
  • Strafe für 10+ mph über Limit: 40 US-Dollar
  • Strafe für 20+ mph über Limit: 80 US-Dollar

Ausblick und öffentliche Sicherheit

Die Einführung der Verkehrskameras soll einen direkten Einfluss auf das Fahrverhalten haben. Durch die automatisierte Überwachung erhofft sich die Stadt eine dauerhafte Reduzierung von Geschwindigkeitsübertretungen und Rotlichtverstößen, auch ohne ständige Präsenz von Polizeikräften.

Die öffentliche Sicherheit steht im Vordergrund dieser Initiative. Es wird erwartet, dass weniger Verkehrsunfälle zu weniger Verletzungen und Todesfällen führen. Die Stadt wird die Ergebnisse des Pilotprogramms genau überwachen, um seine Wirksamkeit zu bewerten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

Die Kommunikation mit der Öffentlichkeit wird ebenfalls eine Schlüsselrolle spielen, um das Verständnis und die Akzeptanz für die neuen Kameras zu fördern. Transparenz über die Standorte und die Funktionsweise der Kameras ist wichtig für den Erfolg des Programms.