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Restaurierung eines 1970er Dodge Charger R/T über 29 Jahre

Ein 1970er Dodge Charger R/T, 1970 von Dan Haiduk neu erworben, wurde über 29 Jahre restauriert. Das Fahrzeug in Top Banana ist weitgehend original und heute bis zu 200.000 US-Dollar wert.

Clara Weber
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Clara Weber

Clara Weber ist eine erfahrene Journalistin mit über 15 Jahren Erfahrung in der globalen Nachrichtenberichterstattung. Sie konzentriert sich auf internationale Angelegenheiten, Geopolitik und die Analyse weltweiter Ereignisse.

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Restaurierung eines 1970er Dodge Charger R/T über 29 Jahre

Ein Dodge Charger R/T aus dem Jahr 1970, ursprünglich 1970 von Dan Haiduk neu gekauft, wurde über fast drei Jahrzehnte hinweg sorgfältig restauriert. Dieses Fahrzeug in der Farbe Top Banana ist das Ergebnis einer umfassenden Überarbeitung, die 1981 begann und 2010 abgeschlossen wurde. Die Geschichte des Wagens, von seinem Kauf als Neuwagen bis zur vollständigen Restaurierung, zeigt eine einzigartige Verbindung zwischen einem Besitzer und seinem ikonischen Muscle Car.

Wesentliche Punkte

  • Dan Haiduk kaufte den Dodge Charger R/T 1970 als Neuwagen.
  • Die Restaurierung dauerte von 1981 bis 2010, also 29 Jahre.
  • Das Fahrzeug ist weitgehend originalgetreu, mit strategischen Modernisierungen.
  • Der 440 Magnum V8-Motor wurde mehrfach überarbeitet und optimiert.
  • Der Wert eines solchen Modells liegt heute zwischen 150.000 und 200.000 US-Dollar.

Der Kauf eines Klassikers: 1970

Dan Haiduk, damals 25 Jahre alt und frisch verheiratet, erwarb seinen 1970er Dodge Charger R/T im Jahr 1970. Er suchte bewusst nach einem Charger und lehnte die neu gestalteten 1971er Modelle ab. Sein Händler bot zwei Optionen an: einen weißen Viergang-Wagen ohne Klimaanlage und das Modell in Top Banana (FY1) mit Automatikgetriebe und werkseitiger Klimaanlage. Haiduk entschied sich für Komfort und wählte das Top Banana-Modell.

Der Wagen hatte bei der Übergabe bereits etwa 3.300 Meilen zurückgelegt. Trotzdem fühlte er sich neu an. Der Geruch von frischem Vinyl erfüllte den Innenraum, und die Leistung entsprach den Erwartungen an ein neues Detroit-Fahrzeug. Dieses Auto wurde über Jahrzehnte zu seinem Stolz, auch wenn es aufgrund von Lebensumständen, Ölknappheit und familiären Bedürfnissen zeitweise stillgelegt wurde.

Fakten zum Kauf

  • Kaufjahr: 1970
  • Modell: Dodge Charger R/T
  • Farbe: Top Banana (FY1)
  • Getriebe: Automatik
  • Ausstattung: Werkseitige Klimaanlage
  • Kilometerstand bei Kauf: ca. 3.300 Meilen

Die lange Reise der Restaurierung

In den späten 1970er Jahren zeigten sich erste Alterserscheinungen am Charger. Rost bildete sich in den Radkästen, Bremsen blockierten und der Bereich der Heckscheibe begann zu rosten, ein häufiges Problem bei Mopar-Modellen dieser Zeit. Im Jahr 1977 stellte Dan den Wagen ab und ersetzte ihn für den täglichen Gebrauch durch einen Plymouth Volaré Kombi. Der Charger wurde eingelagert und wartete auf seine Erneuerung.

Die Restaurierung begann 1981. Dan ließ das gesamte Fahrzeug zerlegen und jede Platte, einschließlich der Karosserie selbst, in Chicago säuretauchen, um von blankem Metall aus neu zu beginnen. Was folgte, war ein fast dreißigjähriger Prozess, der zwischen Karosseriewerkstätten, Kellern und Dans eigener Handarbeit stattfand. Die Restaurierung war erst 2010 abgeschlossen.

„Die Restaurierung begann 1981 und war erst 2010 fertig. Das sind fast 30 Jahre Arbeit, Ausdauer und Geduld.“

Herausforderungen und Unterstützung

Die Karosseriearbeiten stagnierten jahrelang, bis Dan den Wagen schließlich nach Hause holte. Er lagerte überholte Motoren, Chromstoßstangen und Innenteile in seinem Keller. Schließlich unterstützte 'Mopar' Keith Noel von Noel Automotive bei der Fertigstellung der Lackierung, der Karosserie und der Endmontage. So wurde Dans Lebensprojekt zu einem vollendeten Meisterwerk.

Motor und technische Details

Der ursprüngliche 440 Kubikzoll Magnum V8-Motor des Chargers bereitete einige Probleme. Er wurde mehrfach überholt, litt aber unter Auswuchtproblemen, da die Werkstätten eher an Chevrolet-Motoren gewohnt waren. Der Motor wurde dreimal aus- und wieder eingebaut, bevor Dan sich an einen Rennmotorenbauer in Cedar Rapids wandte.

Die Lösung umfasste eine brandneue, intern ausgewuchtete Kurbelwelle, eine Rollennockenwelle und Rollenstößel. Ein spezielles Nockenwellenprofil sorgt für mindestens 17 Zoll Vakuum für die Bremskraftverstärkung. Das Ergebnis ist ein Motor, der sofort anspringt, ruhig läuft und schnell auf Gasbefehle reagiert. Ein 650 AVS2-Vergaser ersetzte einen zu großen 750er. Mit einer Ansaugkrümmerheizung verhält sich dieser Big-Block wie eine sanfte EFI-Umrüstung, bleibt aber charmant mechanisch. Durch TTI 2,5-Zoll-Rohre und ein H-Rohr atmet der Motor, wie es von Chryslers Ingenieuren vorgesehen war.

Motor-Optimierungen

  • Intern ausgewuchtete Kurbelwelle
  • Rollennockenwelle und Rollenstößel
  • 650 AVS2-Vergaser
  • Ansaugkrümmerheizung
  • TTI 2,5-Zoll-Auspuffanlage mit H-Rohr

Originalität und dezente Upgrades

Das Fahrzeug ist erstaunlich original. Das Glas und die Karosseriebleche sind noch aus der Fabrik. Sogar der Tankdeckel und die Schlüssel sind original. Legendary Interiors verwendete NOS-Einsatzmaterial, das Dan gefunden und weiß gefärbt hatte, um die korrekten Sitzbezüge nachzubilden. Eine Abweichung sind die 15-Zoll-Stahlfelgen und Zierringe anstelle der originalen 14-Zoll-Felgen, aber der Reifendurchmesser ist identisch, sodass der Tachometer weiterhin genau anzeigt.

Die Upgrades sind nur sichtbar, wenn man genau hinsieht. Das elektronische Zündmodul ist versteckt. Die Klimaanlage wurde auf R134 modernisiert und verwendet Komponenten von Vintage Air. Dynamat wurde überall dort angebracht, wo es nicht sichtbar ist. Schließt man eine Tür, hört man ein „solides“ Geräusch, nicht das Klappern einer „Blechdose“. Es fühlt sich an, wie man sich einen neuen R/T vorstellt.

Unterrahmenverbinder sind wichtig. Dan wählte runde Global West-Teile. Das Auto lässt sich nun problemlos anheben. Hebt man es an einer beliebigen Stelle an und öffnet die Türen, bleiben die Spaltmaße erhalten. Bei alten B-Bodies ist das ein Kunststück; hier ist es ein wiederholbarer Beweis dafür, dass die Torsionsflexibilität beseitigt wurde, ohne den ursprünglichen Charakter zu beeinträchtigen.

Produktionszahlen und Seltenheit

Die Gesamtproduktion des Dodge Charger für 1970 lag bei knapp unter fünfzigtausend Einheiten. Eine häufig zitierte Zahl ist 49.800 insgesamt, davon 39.431 für den Basis-Charger und Charger 500, der Rest als R/T-Modelle. Viele Quellen nennen 10.337 R/T-Modelle. Das Charger Registry, das Werksversanddaten und Broadcast-Sheet-Nachweise sammelt, verzeichnet für den 1970er Charger R/T 9.509 Einheiten. Diese Unterschiede ergeben sich aus verschiedenen Datensätzen und Stichtagen, wie US-Lieferungen im Vergleich zur Gesamtproduktion und der Zählung von Spätjahreslieferungen. Insgesamt wurden etwa zehntausend R/T-Modelle produziert – damals schon selten, heute noch seltener.

Produktionszahlen 1970 Charger R/T

  • Gesamt R/T: ca. 9.509 – 10.337 Einheiten
  • R/T mit 440 Magnum: ca. 8.574 Einheiten
  • R/T mit 440 Six Pack: 684 Einheiten
  • R/T mit 426 Hemi: 112 Einheiten

Getriebe und Ausstattungspakete

Die R/T-Modelle mit Viergang-Schaltgetriebe verteilen sich wie folgt: 1.443 mit dem 440 Magnum, 347 mit dem Six Pack und 56 mit dem Hemi. Automatikgetriebe finden sich in 7.131 Magnum-Fahrzeugen, 337 Six Packs und 56 Hemis. Diese Zahlen zeigen, warum die Legende des „Pistol Grip“-Schaltknaufs so groß ist – es war die Minderheit, die für Aufsehen sorgte.

Achsen und Ausstattungspakete geben Aufschluss über die ursprüngliche Absicht. Das A33 Track Pak (3.54 Dana 60, Sure-Grip) wurde in 1.462 Fahrzeugen verbaut. Das A34 Super Track Pak (4.10 Dana 60) fand sich in nur 394 Einheiten. Beide Pakete schlossen die Klimaanlage prinzipiell aus, da Mopar so Boulevard-Fahrzeuge von Rennwagen unterschied. Dans Automatik-Klima-Wagen passt zur Kategorie der alltagstauglichen Muscle Cars. Die werkseitige Klimaanlage im R/T erforderte einen automatischen 440 Magnum; sie war nicht mit dem 440 Six Pack oder dem 426 Hemi erhältlich und kollidierte mit den Achspaketen. Dans Entscheidung, den weißen Viergang-Wagen wegen fehlender Klimaanlage abzulehnen, wird durch diese Daten bestätigt.

Die Farbe Top Banana und der Marktwert

Die Farbe FY1 Top Banana ist typisch für das Jahr 1970. Unter den R/T-Modellen verzeichnet das Register 647 FY1-Fahrzeuge. Das ist mehr als Panther Pink (FM3, 28) oder Green Go (FJ6, 19), aber immer noch ein relativ kleiner Anteil. Wenn man den Zeitgeist von 1970 in einer Farbe einfangen möchte, steht FY1 hoch im Kurs, ohne aufdringlich zu wirken. Bezüglich der Dachlinien trugen etwa 48,2 % schwarzes Vinyldach (V1X) und 23,1 % weißes Vinyldach (V1W). Das elektrische Schiebedach, eine seltene Mopar-Ausstattung, findet sich in nur 112 Fahrzeugen. Dans Wagen ist schlicht gehalten: leuchtendes Gelb, klare Linien, die dem Design des Wagens für sich sprechen lassen.

Auf der Straße fährt sich das Auto so, wie man es sich kaum noch erinnert. Die Rollennockenwelle sorgt für einen ruhigen Leerlauf, der AVS2-Vergaser beseitigt das Stottern, und die Klimaanlage kühlt wie in einer modernen Limousine. Mit 7.000 Meilen seit der Fertigstellung und einer teilweisen Power Tour im Gepäck, beweist er, dass er zum Fahren restauriert wurde.

Marktwert heute

Auf dem heutigen Markt erzielen vollständig restaurierte, originalgetreue 1970er Charger R/T in Top-Zustand hohe Preise. Hagertys Bewertungstools verzeichneten im September 2025 einen Verkaufspreis von 189.390 US-Dollar. Hemmings listet vergleichbare Fahrzeuge im Bereich von 120.000 bis 180.000 US-Dollar, und Classic.com zeigt Angebote bis zu 179.995 US-Dollar. Angesichts der sorgfältigen Restaurierung von Dans Wagen, seiner nahezu vollständigen Originalität (abgesehen von einigen sinnvollen Updates), des geringen Kilometerstands seit der Restaurierung, der dokumentierten Herkunft und der Ein-Besitzer-Historie liegt eine realistische Marktbewertung zwischen 150.000 und 200.000 US-Dollar. Unter optimalen Bedingungen und bei entsprechendem Käuferinteresse könnte der Wert noch höher liegen, im Einklang mit dem Mopar-Boom, der Superbirds, Hemi 'Cudas und Daytona Chargers in Rekordhöhen getrieben hat.

Der Wert eines solchen Fahrzeugs ist nicht nur finanziell. Er zeigt sich in Details: im Schließen der Tür, im Hebetest, im dezenten Glanz der originalen Zierteile, die erhalten und nicht ersetzt wurden. Das begleitende Video dokumentiert nicht nur eine Restaurierung; es rahmt ein Versprechen ein, das gehalten wurde. 1970 kaufte Dan das Auto, das er wollte. 2010 stellte er das Auto fertig, das es verdiente zu sein. Er besitzt beide noch.