Der chinesische Elektro-Hypercar YangWang U9 Extreme hat einen neuen Geschwindigkeitsrekord für Serienfahrzeuge aufgestellt. Das Modell des Herstellers BYD erreichte Anfang des Monats auf einem Hochgeschwindigkeitsoval in Deutschland eine Spitzengeschwindigkeit von 496,22 Kilometern pro Stunde (308,4 mph). Damit übertrifft es den bisherigen Rekordhalter, den Bugatti Chiron Super Sport 300+, und ist das erste Serien-Elektrofahrzeug, das die 300-mph-Marke durchbricht.
Wichtige Erkenntnisse
- Der YangWang U9 Extreme ist das schnellste Serienfahrzeug der Welt.
- Das Fahrzeug erreichte 496,22 km/h (308,4 mph) in Deutschland.
- Es ist das erste Serien-Elektrofahrzeug über 300 mph.
- Nur 30 Einheiten des Modells werden produziert.
- Der U9 Extreme hält auch den Rundenrekord für Serien-EVs auf dem Nürburgring.
Neuer Geschwindigkeitsrekord auf deutschem Oval
Der neue Geschwindigkeitsrekord wurde auf dem Hochgeschwindigkeitsoval des ATP-Testgeländes in Deutschland erzielt. Der zweitürige YangWang U9 Extreme stellte dort seine Leistungsfähigkeit unter Beweis. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 496,22 km/h (308,4 mph) übertraf er den Bugatti Chiron Super Sport 300+, der 2019 eine Geschwindigkeit von 490,5 km/h (304,7 mph) erreichte.
Dieser Erfolg markiert einen Meilenstein in der Elektromobilität. Der U9 Extreme ist nicht nur das schnellste Serienfahrzeug insgesamt, sondern auch das erste Elektrofahrzeug, das die psychologisch wichtige Grenze von 300 Meilen pro Stunde (ca. 483 km/h) überschreitet. Dies unterstreicht die fortschreitende Entwicklung chinesischer Automobilhersteller im Bereich der Hochleistungs-Elektrofahrzeuge.
Fakten zum Rekord
- Geschwindigkeit: 496,22 km/h (308,4 mph)
- Ort: ATP Hochgeschwindigkeitsoval, Deutschland
- Vorgänger-Rekord: Bugatti Chiron Super Sport 300+ mit 490,5 km/h (304,7 mph)
- Besonderheit: Erstes Serien-EV über 300 mph
Vorangegangene Versuche und Nürburgring-Erfolg
Der aktuelle Rekord ist das Ergebnis mehrerer Versuche. Bereits im Vormonat erreichte das Fahrzeug, damals noch als YangWang U9 Track Edition bekannt, auf demselben deutschen Oval eine Geschwindigkeit von 472,41 km/h (293,54 mph). Dieser Lauf machte es bereits zum schnellsten batteriebetriebenen Fahrzeug der Welt und übertraf den Rimac Nevera. BYD entschied sich jedoch, die Bemühungen fortzusetzen, um die 300-mph-Marke zu knacken.
Neben dem Geschwindigkeitsrekord auf der Geraden hat der YangWang U9 Extreme auch auf der Rennstrecke beeindruckt. Das Fahrzeug stellte eine Rundenzeit von unter sieben Minuten auf der berühmten Nürburgring-Nordschleife auf. Damit sicherte es sich den Rundenrekord für Serien-Elektrofahrzeuge und löste das Xiaomi SU7 Ultra ab. Dies zeigt die Vielseitigkeit und die hohe Ingenieurskunst des Fahrzeugs, sowohl in puncto Höchstgeschwindigkeit als auch in der Performance auf anspruchsvollen Strecken.
„Die Entwicklung des YangWang U9 Extreme zeigt, dass chinesische Hersteller an der Spitze der Elektromobilität mitspielen. Die Rekorde auf der Geraden und auf der Rennstrecke sind klare Zeichen dieser Leistungsfähigkeit.“
Exklusivität und technische Ausstattung
Der YangWang U9 Extreme wird ein exklusives Fahrzeug bleiben. Ähnlich wie der Bugatti Chiron Super Sport 300+ wird die Produktion auf nur 30 Einheiten limitiert sein. Diese geringe Stückzahl unterstreicht den Status als Hypercar und Sammlerstück.
Technisch basiert der Extreme auf dem Standard-U9, wurde jedoch in vielen Bereichen deutlich verbessert. Er verfügt über ein 1.200-Volt-Quad-Motor-Setup, das eine beeindruckende Leistung von 2.220 Kilowatt (2.977 PS) liefert. Die Energieversorgung übernimmt eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie (LFP), die eine Entladungsrate von 30C ermöglicht. Dies bedeutet, dass die Batterie ihre gesamte Kapazität in sehr kurzer Zeit abgeben kann, was für die hohe Leistungsentfaltung entscheidend ist.
Hintergrund zur Technologie
Das adaptive Federungssystem des U9 Extreme ist eine Besonderheit. Es ermöglicht dem Fahrzeug, über Unebenheiten zu springen, was die Fahrdynamik und den Komfort verbessert. Ein Torque-Vectoring-System passt die Leistungsverteilung jedes Motors über 100 Mal pro Sekunde an. Dies optimiert die Traktion und das Fahrverhalten in jeder Situation.
Für die Verzögerung sorgen Titanbremssättel und Carbon-Keramik-Bremsscheiben. Diese Komponenten sind für extreme Belastungen ausgelegt. Speziell entwickelte GitiSport e-GTR2 Pro Semi-Slick-Reifen unterstützen Geschwindigkeiten von bis zu 500 km/h (310,6 mph). Diese Kombination aus Leistung und Sicherheit ist entscheidend für ein Fahrzeug dieser Kategorie.
Chinas Rolle in der Elektromobilität
Der Erfolg des YangWang U9 Extreme festigt die Position Chinas als führende Nation in der Elektromobilität. Über viele Jahre hinweg wurden chinesische Fahrzeuge oft als „Kopien“ europäischer oder amerikanischer Modelle betrachtet. Diese Zeiten sind jedoch vorbei. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass chinesische Automobilhersteller wie BYD innovative Technologien entwickeln und in puncto Leistung und Qualität aufholen oder sogar überholen.
Dieser Trend ist nicht nur auf Hypercars beschränkt. Auch im Bereich der Alltags-Elektrofahrzeuge gewinnen chinesische Marken zunehmend Marktanteile und setzen neue Standards. Europäische und amerikanische Hersteller stehen nun vor der Herausforderung, mit diesen rasanten Entwicklungen Schritt zu halten und verlorenen Boden zurückzugewinnen.
- BYD: Einer der größten Hersteller von Elektrofahrzeugen und Batterien weltweit.
- Innovation: Chinesische Unternehmen investieren stark in Forschung und Entwicklung.
- Marktanteile: Zunehmende Präsenz chinesischer EVs auf globalen Märkten.
Der YangWang U9 Extreme ist ein klares Beispiel dafür, wie weit die chinesische Automobilindustrie gekommen ist. Er demonstriert die Fähigkeit, technologische Grenzen zu verschieben und neue Maßstäbe in der globalen Automobilbranche zu setzen.