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Autobesitz 2025: Geringere Kosten trotz hoher Preise

Die Kosten für den Besitz eines Neuwagens sind 2025 überraschend um 5,8 Prozent gesunken, so eine AAA-Studie. Niedrigere Finanzierungs- und Kraftstoffkosten sind die Hauptgründe, während EVs teurer bl

Max Berger
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Max Berger

Max Berger ist ein spezialisierter Journalist mit Fokus auf Elektromobilität, Transporttechnologien und Logistikinnovationen. Er analysiert die Schnittstellen zwischen Technologie und globalen Lieferketten.

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Autobesitz 2025: Geringere Kosten trotz hoher Preise

Die Kosten für den Besitz eines Neuwagens sind im Jahr 2025 überraschend gesunken, entgegen der allgemeinen Wahrnehmung steigender Ausgaben. Eine aktuelle Studie des AAA (American Automobile Association) zeigt, dass die jährlichen Gesamtkosten für den Betrieb eines neuen Fahrzeugs im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent niedriger ausfallen. Dies ist eine bemerkenswerte Entwicklung in einem Umfeld, in dem viele Verbraucher mit steigenden Lebenshaltungskosten konfrontiert sind.

Wichtige Erkenntnisse

  • Die jährlichen Kosten für einen Neuwagen liegen 2025 bei durchschnittlich 11.577 US-Dollar.
  • Dies entspricht einer Reduzierung um 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
  • Niedrigere Finanzierungskosten und gesunkene Kraftstoffpreise sind Hauptursachen.
  • Elektrofahrzeuge (EVs) sind in den Gesamtkosten teurer als Benzinfahrzeuge.
  • Hybride weisen die niedrigsten Wartungskosten auf und sind oft die günstigste Antriebsoption.

Kostenanalyse: Was ist günstiger geworden?

Die AAA-Studie, die jährlich durchgeführt wird, untersucht sechs Hauptkategorien, um die monatlichen und jährlichen Kosten für den Besitz und Betrieb eines Neuwagens zu ermitteln. Diese Kategorien umfassen Kraftstoff, Wartung, Versicherung, Zulassungsgebühren, Wertverlust und den Kaufpreis des Fahrzeugs. Die Analyse für 2025 ergab durchschnittliche jährliche Kosten von 11.577 US-Dollar, was monatlich 964,78 US-Dollar entspricht.

Diese Zahlen stellen einen Rückgang von 5,8 Prozent im Vergleich zu 2024 dar. Obwohl die durchschnittlichen Neuwagenpreise hoch bleiben, haben andere Faktoren die Gesamtkosten positiv beeinflusst. Dies ist eine wichtige Information für Verbraucher, die über den Kauf eines neuen Fahrzeugs nachdenken.

Fakten auf einen Blick

  • Durchschnittlicher Neuwagenpreis: Ende 2024 lag er bei 49.740 US-Dollar, aktuell bei 49.889 US-Dollar.
  • Finanzierungskosten: Um 15 Prozent gesunken, von 1.332 US-Dollar (2024) auf 1.131 US-Dollar (2025) pro Jahr.
  • Kraftstoffkosten: Um 12,8 Prozent gesunken auf durchschnittlich 13 Cent pro Meile.
  • Stromkosten für EVs: Leicht gestiegen von 15,9 auf 16,7 Cent pro Kilowattstunde.

Die Rolle der Finanzierungs- und Kraftstoffkosten

Ein wesentlicher Faktor für die Kostensenkung sind die gesunkenen Finanzierungskosten. Laut AAA sanken diese um 15 Prozent. Im Jahr 2024 zahlten Käufer durchschnittlich 1.332 US-Dollar pro Jahr für Finanzierungskosten. Dieser Betrag ist 2025 auf 1.131 US-Dollar pro Jahr gefallen. Dies deutet auf eine Entspannung bei den Kreditzinsen für Autokäufe hin, was direkte Auswirkungen auf die monatlichen Ausgaben der Verbraucher hat.

Ein weiterer entscheidender Punkt sind die Kraftstoffpreise. Die Studie berichtet, dass die durchschnittlichen Kraftstoffkosten auf 13 Cent pro Meile gesunken sind, was eine Reduzierung von 12,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Dies trägt erheblich zur Senkung der Betriebskosten bei, insbesondere für Vielfahrer. Obwohl die Benzinpreise schwanken können, war der Trend im Untersuchungszeitraum klar rückläufig.

„Der primäre Faktor, der die Kostenunterschiede zwischen Elektrofahrzeugen (EVs) und Benzinfahrzeugen in diesem Jahr beeinflusst, sind die Kraftstoffpreise“, heißt es in der AAA-Studie. „Während EVs in den ‘Besitzkosten’ (Wertverlust, Versicherung, Gebühren und Finanzierung) teurer bleiben, haben sie niedrigere ‘Betriebskosten’, insbesondere bei Kraftstoff und Wartung.“

Elektrofahrzeuge versus Benziner und Hybride

Interessanterweise zeigt die Studie, dass Elektrofahrzeuge (EVs) in den Gesamtkosten immer noch teurer sind als Benzinfahrzeuge. Dies liegt hauptsächlich an den höheren Anschaffungs- und Besitzkosten (Wertverlust, Versicherung, Finanzierung), die die geringeren Betriebskosten (Kraftstoff und Wartung) der EVs überwiegen. Im letzten Jahr waren die Kraftstoffkosten für EVs etwa ein Drittel der Kosten für Benzinfahrzeuge. Diese Differenz hat sich jedoch verringert.

Die Strompreise für das Laden von EVs sind leicht gestiegen, von 15,9 Cent pro Kilowattstunde auf 16,7 Cent. Gleichzeitig sind die Benzinpreise deutlich gesunken. Obwohl EVs immer noch Kraftstoffeinsparungen bieten – weniger als die Hälfte der Kosten von Benzinfahrzeugen – reichen diese Einsparungen nicht aus, um die höheren Besitzkosten auszugleichen. Folglich sind EVs in allen Fahrzeugkategorien dieser Studie insgesamt teurer geworden.

Hintergrund: Hybride als kostengünstige Option

Hybride Fahrzeuge stellen eine interessante Alternative dar. Die AAA-Studie ergab, dass Hybride die niedrigsten durchschnittlichen Wartungskosten aufweisen, sogar geringer als die von EVs. Für zwei der vier untersuchten Fahrzeugkategorien – Mittelklasse-Limousinen und Pick-up-Trucks – sind Hybride die tatsächlich günstigste Antriebsoption, noch vor reinen Verbrennungsmotoren (ICE). Dies macht sie zu einer attraktiven Wahl für kostenbewusste Käufer.

Zukünftige Aussichten und mögliche Preisänderungen

Trotz der aktuellen Kostensenkungen warnen Experten vor möglichen zukünftigen Preissteigerungen. Zölle und Produktionskosten könnten sich auf die Neuwagenpreise auswirken. Einige Automobilhersteller beginnen bereits, die empfohlenen Verkaufspreise (MSRPs) anzuheben, um ihre Margen positiv zu halten. Diese Anpassungen könnten die Transaktionspreise für Neuwagen in den kommenden Monaten beeinflussen.

Auch die Versicherungskosten könnten steigen. Wenn Ersatzteile teurer werden, beispielsweise aufgrund von Importzöllen auf Stoßfänger oder Seitenwände, steigen auch die Kosten für die Kfz-Versicherung. Dies könnte die positiven Effekte der gesunkenen Finanzierungs- und Kraftstoffkosten wieder zunichtemachen. Verbraucher sollten diese Entwicklungen im Auge behalten, da die aktuellen Ergebnisse möglicherweise nicht dauerhaft sind.

Die Analyse der AAA bietet einen wichtigen Einblick in die aktuellen Trends der Autobesitzkosten. Während 2025 eine vorübergehende Entlastung für Neuwagenkäufer bringen mag, bleiben langfristige wirtschaftliche und politische Faktoren entscheidend für die zukünftige Entwicklung der Kosten.