Ein Ehepaar aus Monroe County, Michigan, berichtet, dass ihr geleastes SUV, ein Jeep Grand Cherokee 4xe, während der Fahrt auf dem I-75 die Leistung verlor. Der Vorfall hat eine Auseinandersetzung mit dem Hersteller Stellantis ausgelöst, da das Fahrzeug kurz vor einer Rückrufaktion stand, die 92.000 Hybrid-SUVs wegen ähnlicher Risiken betraf.
Die Familie Phillips fordert eine faire Rückabwicklung des Kaufs, da sie das Fahrzeug seit Mai 2025 nicht nutzen kann, aber weiterhin monatliche Leasingraten und Versicherungsbeiträge zahlt. Stellantis hat eine Rückrufaktion eingeleitet, um ein Softwareproblem im Hybrid-Steuerprozessor zu beheben.
Wichtige Erkenntnisse
- Ein Jeep Grand Cherokee 4xe verlor auf dem I-75 die Leistung, was zu Sicherheitsbedenken führte.
- Das Fahrzeug wurde vor einer Rückrufaktion wegen ähnlicher Probleme geleast.
- Stellantis hat eine Rückrufaktion für 91.787 Fahrzeuge wegen eines Softwarefehlers eingeleitet.
- Die Familie Phillips steckt in einem Rechtsstreit mit Stellantis und fordert eine Rückabwicklung.
- Das Fahrzeug ist seit Mai 2025 nicht nutzbar, die Familie zahlt jedoch weiterhin Kosten.
Ein Traumauto wird zum Sicherheitsrisiko
PJ Phillips leaste den Jeep Grand Cherokee 4xe Hybrid-SUV im Jahr 2023. Er betrachtete das Fahrzeug als ideal für seine Familie, die gerade ein Neugeborenes erwartete. Das Fahrzeug hatte bei Übergabe nur 16 Meilen auf dem Kilometerzähler.
Später stellte die Familie fest, dass das SUV bereits bei 10 und 12 Meilen erhebliche Reparaturen am Hybridsystem erfahren hatte. Diese Reparaturen betrafen kritische Komponenten des Antriebsstrangs.
„Jedes Problem, das wir mit diesem Auto hatten, ist nicht mechanisch – es ist nicht das Getriebe, es sind nicht die Räder, die abfallen – es sind alles elektrische Komponenten“, erklärte Phillips.
Die Probleme begannen sich durch verschiedene Störungen zu äußern. Das Navigationssystem, die Rückfahrkameras, das Kollisionserkennungssystem und die Lenkungssteuerung waren davon betroffen. Diese frühen Anzeichen ließen bereits Sicherheitsbedenken aufkommen.
Faktencheck
- Fahrzeugmodell: Jeep Grand Cherokee 4xe Hybrid-SUV
- Leasingbeginn: 2023
- Anfänglicher Kilometerstand: 16 Meilen
- Frühere Reparaturen: Bei 10 und 12 Meilen am Hybridsystem
- Art der Probleme: Vorwiegend elektrische Komponenten
Kritischer Vorfall auf der Autobahn
Die Situation eskalierte im Mai 2025. Phillips' Frau Carly erlebte einen vollständigen Leistungsverlust, während sie auf der Überholspur des I-75 fuhr. Dies stellte eine extreme Gefahr dar, insbesondere auf einer viel befahrenen Autobahn.
„Gott sei Dank war mein Sohn nicht im Auto“, sagte Phillips. Seine Frau konnte das Fahrzeug trotz eingeschränkter Lenk- und Bremskraft sicher auf den Seitenstreifen lenken. Dieser Vorfall unterstrich die Ernsthaftigkeit der Probleme.
Im September desselben Jahres meldete Stellantis eine Sicherheitsrückrufaktion. Diese umfasste 91.787 Jeep Grand Cherokee 4xe Fahrzeuge auf dem US-Markt. Der Rückruf wurde wegen eines Softwarefehlers eingeleitet, der zu einem Verlust der Antriebsleistung führen könnte.
Hintergrundinformationen
Der I-75 ist eine wichtige Interstate Highway, die durch mehrere US-Bundesstaaten, einschließlich Michigan, verläuft. Ein plötzlicher Leistungsverlust auf einer solchen Autobahn birgt ein hohes Unfallrisiko. Die Fähigkeit, das Fahrzeug trotz der Panne sicher zum Stehen zu bringen, war entscheidend, um schlimmere Folgen zu vermeiden.
Rechtlicher Kampf und Schiedsverfahren
Nach dem Vorfall begann der Vater, sich mit Michigans „Lemon Law“ auseinanderzusetzen. Dieses Gesetz schützt Verbraucher vor Fahrzeugen mit erheblichen Mängeln. Die Familie durchlief daraufhin mehrere rechtliche Schritte.
Das erste Schiedsverfahren fand im April 2024 statt. Es entschied zugunsten von FCA (einer Tochtergesellschaft von Stellantis) und verwies auf die Garantieabdeckung und bereits behobene Probleme. Dies war ein Rückschlag für die Familie.
Das zweite Schiedsverfahren jedoch entschied zugunsten der Familie. Dies geschah nach dem gemeldeten Leistungsverlust auf dem I-75. FCA reagierte auf die geänderte Klage der Phillips mit einem Antrag auf Abweisung der Klage.
Lemon Law in Michigan
Das „Lemon Law“ in Michigan bietet Käufern von Neuwagen Schutz, wenn ihr Fahrzeug erhebliche Mängel aufweist, die nicht innerhalb einer angemessenen Anzahl von Reparaturversuchen behoben werden können. Es ermöglicht in solchen Fällen eine Rückerstattung oder einen Austausch des Fahrzeugs.
Anhaltende Auswirkungen und finanzielle Belastung
Seit Mai 2025 befindet sich das Fahrzeug in einem Autohaus, das 45 Minuten vom Wohnort der Familie Phillips entfernt ist. Der örtliche Jeep-Händler lehnte die Wartung des Fahrzeugs aufgrund seiner komplizierten Vorgeschichte ab, so der Vater.
In der Zwischenzeit zahlt die Familie weiterhin monatlich rund 1.000 US-Dollar für Leasingraten und Versicherungen für ein Fahrzeug, das sie nicht nutzen kann. Dies stellt eine erhebliche finanzielle Belastung dar.
„Für uns als Mittelklassefamilie, wo ich Vollzeit arbeite und meine Frau Teilzeit, können wir keinen solchen Verlust von 10.000 Dollar hinnehmen“, sagte Phillips. Er bezog sich dabei auf den potenziellen Verlust, der beim Eintausch des Fahrzeugs entstehen würde.
Die Situation ist für die Familie besonders schwierig, da sie ihr zweites Kind erwarten. Sie sind nicht an weiteren Reparaturen interessiert. Stattdessen fordern sie eine „faire Rückabwicklung“ des Fahrzeugkaufs.
Stellungnahme von Stellantis und nächste Schritte
Stellantis hat das umfassendere Problem in einer Erklärung anerkannt. Das Unternehmen betonte, dass die Sicherheit der Kunden oberste Priorität habe. Es arbeite aktiv an einer Lösung für die Rückrufaktion.
„FCA US ruft freiwillig schätzungsweise 91.787 Fahrzeuge auf dem US-Markt zurück, um ihre Hybrid-Steuerprozessor-Software (HCP) zu aktualisieren“, so Stellantis.
Die Familie Phillips hofft auf eine baldige Klärung. Sie möchte, dass das Problem vor der Geburt ihres zweiten Kindes gelöst ist. Eine faire Rückabwicklung würde ihnen ermöglichen, ein zuverlässiges Fahrzeug für ihre wachsende Familie zu erwerben.




