Ein vermisster Fisker Ocean, der als Langzeit-Testwagen von MotorTrend diente, wurde nach monatelanger Suche auf einem Schrottplatz in Kalifornien entdeckt. Das Fahrzeug, dessen ursprünglicher Wert bei 61.500 US-Dollar lag, wurde für lediglich 4.350 US-Dollar versteigert. Die Umstände seines Verschwindens und Wiederauftauchens werfen Fragen auf, die das chaotische Ende des Elektroautoherstellers Fisker widerspiegeln.
Wichtige Erkenntnisse
- MotorTrends Fisker Ocean verschwand nach einem Servicetermin.
- Fisker meldete im Juni Insolvenz an, was die Rückgabe erschwerte.
- Das Fahrzeug wurde auf einem Schrottplatz in Rancho Cucamonga, Kalifornien, gefunden.
- Es war bei einem Unfall beschädigt und nicht mehr reparabel.
- Der Fisker Ocean mit 7.000 Meilen Laufleistung wurde für 4.350 US-Dollar verkauft.
Das mysteriöse Verschwinden des Testwagens
Die Geschichte begann vor etwa einem Jahr. MotorTrend hatte seinen Fisker Ocean zu einem regulären Servicetermin gebracht. Doch nach diesem Termin erhielt das Magazin das Fahrzeug nicht zurück. Zu diesem Zeitpunkt hatte Fisker bereits im Juni Insolvenz angemeldet, was die Situation zusätzlich verkomplizierte.
Im Oktober informierte der einzige verbliebene Kontakt von MotorTrend bei Fisker, dass der Wagen aufgrund der Insolvenz eine Rückrufaktion benötigte. Dies war die letzte direkte Kommunikation für einige Wochen. Die Ungewissheit über den Verbleib des Fahrzeugs wuchs.
Drei Wochen vergingen, bevor wir wieder von unserem Kontakt hörten. Schließlich beantworteten sie alle unsere unbeantworteten E-Mails und teilten uns mit, dass das Auto weg sei. Nach ihrem besten Wissen befand es sich auf einem LKW auf dem Weg nach New York, verkauft an American Lease zusammen mit dem restlichen unverkauften Bestand von Fisker.
Diese Aussage ließ MotorTrend im Unklaren. Es war unklar, ob der Kontakt die ganze Zeit über den tatsächlichen Verbleib des Autos wusste. Auch die Frage, ob das Fahrzeug wirklich nach New York unterwegs war, blieb unbeantwortet.
Faktencheck
- Ursprünglicher Neupreis: 61.500 US-Dollar
- Verkaufspreis auf Auktion: 4.350 US-Dollar
- Laufleistung zum Zeitpunkt des Fundes: ca. 7.000 Meilen
- Entfernung zum MotorTrend HQ: ca. 60 Meilen
Die Suche und der unerwartete Fund
Nachdem die Informationen über den Verbleib des Fisker Ocean widersprüchlich waren, schaltete sich Kristen Lee ein, eine ehemalige Journalistin, die Kontakte zu American Lease hatte. Sie versuchte, das Fahrzeug über ihre Quellen ausfindig zu machen. Zunächst ohne Erfolg, denn American Lease bestätigte, den Wagen nicht zu besitzen.
Die Suche führte schließlich zu einem unerwarteten Ergebnis. Das Auto wurde nicht in New York City gefunden, wo es angeblich als Taxi hätte eingesetzt werden sollen. Stattdessen tauchte es in Kalifornien auf, genauer gesagt auf einem Schrottplatz in Rancho Cucamonga. Dieser Ort liegt etwa 60 Meilen vom Hauptsitz von MotorTrend in El Segundo entfernt.
Der Zustand des Fahrzeugs bei seiner Entdeckung war schlecht. Fotos aus der Copart-Auktion zeigten, dass der Fisker Ocean in einen Auffahrunfall verwickelt gewesen sein musste oder mit einem stationären Objekt kollidiert war. Die Front war stark beschädigt. Obwohl der Schaden bei einem anderen Fahrzeug möglicherweise reparabel gewesen wäre, war dies beim Fisker Ocean anders.
Unfallschaden und Totalverlust
Der Unfall hatte die Airbags ausgelöst. Dies führte dazu, dass der Wagen als Totalschaden eingestuft wurde. Die Insolvenz von Fisker hatte den Wert des Fahrzeugs bereits stark gemindert. Die ausgelösten Airbags besiegelten jedoch das Schicksal des Wagens endgültig. Eine Reparatur oder Wiederinbetriebnahme wurde unwirtschaftlich und unmöglich gemacht.
Die Frage, wie das Fahrzeug von einem angeblichen Transport nach New York zurück nach Kalifornien gelangte, bleibt unbeantwortet. Der Wagen wurde im Februar versteigert, was bedeutet, dass er nur fünf Monate Zeit gehabt hätte, das Land zweimal zu durchqueren. Wer das Fahrzeug in dieser Zeit besaß und was damit geschah, ist unbekannt. MotorTrend möchte die genauen Umstände klären.
Hintergrund: Die Fisker-Insolvenz
Fisker Inc., gegründet von Henrik Fisker, war ein Elektroauto-Startup, das mit großen Ambitionen startete. Das Unternehmen hatte jedoch mit Produktionsproblemen, finanziellen Schwierigkeiten und Management-Herausforderungen zu kämpfen. Im Juni meldete Fisker Insolvenz an, was zum Stillstand der Produktion und zum Ausverkauf der verbleibenden Vermögenswerte führte. Viele Kunden und Partner blieben mit unfertigen Fahrzeugen oder unklaren Serviceleistungen zurück.
Der Wertverlust des Fisker Ocean
Der Fisker Ocean von MotorTrend hatte lediglich 7.000 Meilen auf dem Kilometerzähler. Sein ursprünglicher Verkaufspreis betrug 61.500 US-Dollar. Auf der Copart-Auktion wurde das beschädigte Fahrzeug für nur 4.350 US-Dollar versteigert. Dieser drastische Wertverlust spiegelt die Auswirkungen der Unternehmensinsolvenz und des Unfalls wider.
Der Fall des MotorTrend Fisker Ocean ist ein Beispiel für die Herausforderungen und Risiken, die mit dem Kauf von Fahrzeugen von Start-up-Unternehmen in der Elektroauto-Branche verbunden sein können. Die fehlende Unterstützung durch einen Hersteller nach der Insolvenz macht Reparaturen und Ersatzteile oft unmöglich oder extrem teuer.
MotorTrend ruft Zeugen auf, die Informationen über den Käufer des Fisker Ocean bei der Auktion oder über dessen Verbleib während der Zeit des Verschwindens haben. Hinweise können an [email protected] gesendet werden.