Chevrolet bringt den Bolt zurück auf den Markt, der als das günstigste Elektrofahrzeug in den Vereinigten Staaten positioniert wird. Das Modell, insbesondere die Crossover-Variante EUV, bietet deutliche Verbesserungen gegenüber seinem Vorgänger, darunter eine erheblich gesteigerte Ladeleistung und eine leicht erhöhte Reichweite. Mit einem Startpreis unter 30.000 US-Dollar tritt der neue Bolt in einem zunehmend wettbewerbsintensiven EV-Segment an.
Wichtige Fakten
- Der neue Chevy Bolt startet bei 28.995 US-Dollar, einschließlich Liefergebühren.
- Die Schnellladeleistung wurde auf 150 kW verdreifacht.
- Eine 65-kWh-LFP-Batterie ermöglicht 10 auf 80 Prozent Ladung in 26 Minuten.
- Die geschätzte Reichweite beträgt 410 Kilometer (255 Meilen).
- Der Bolt wird mit einem Tesla-kompatiblen NACS-Anschluss ausgestattet.
Markteinführung und Preisgestaltung
Nach der Ankündigung des neuen Nissan Leaf, der als erschwinglichstes Elektrofahrzeug in den USA positioniert wurde, kontert Chevrolet mit der Rückkehr des Bolt. Die Markteinführung des neuen Bolt EUV ist für Anfang nächsten Jahres geplant. Die Launch Edition wird zunächst zu einem Preis von 29.990 US-Dollar erhältlich sein. Wenige Monate später folgt eine noch günstigere LT-Ausstattungsvariante für 28.995 US-Dollar.
Diese Preise beinhalten bereits die obligatorischen Liefer- und Bearbeitungsgebühren. Damit unterbietet der Bolt den Nissan Leaf S+, der bei 31.485 US-Dollar startet. Bis Nissan die Preise für die Basisversion des Leaf S bekannt gibt, hält der 2027er Bolt den Titel des günstigsten Elektroautos auf dem amerikanischen Markt. Dies ist eine bemerkenswerte Entwicklung in einem Segment, das oft für hohe Anschaffungskosten bekannt ist.
Faktencheck: Preise im Vergleich
- 2027 Chevrolet Bolt LT: $28.995
- 2027 Chevrolet Bolt EUV Launch Edition: $29.990
- Nissan Leaf S+: $31.485
- Tesla Model 3 Standard: $38.630
- Tesla Model Y Standard: $41.630
Verbesserte Ladeleistung und Batterie
Eine der bedeutendsten Neuerungen des 2027er Bolt ist die drastisch verbesserte Schnellladefähigkeit. Während das Vorgängermodell des Bolt EUV eine maximale Ladeleistung von 55 kW erreichte, kann das neue Modell diese Zahl nahezu verdreifachen. Es erreicht nun eine Ladeleistung von 150 kW. Dies ermöglicht eine deutlich kürzere Ladezeit.
Der neue Bolt verzichtet auf den Zusatz "EUV" im Namen und ist mit einer 65-kWh-Lithium-Eisenphosphat (LFP)-Batterie ausgestattet. Diese Batterie kann an einer Schnellladestation mit einem Tesla-ähnlichen NACS-Anschluss in nur 26 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufgeladen werden. Eine volle Ladung ermöglicht eine von GM geschätzte Reichweite von 410 Kilometern (255 Meilen). Dies ist eine leichte Steigerung gegenüber den EPA-zertifizierten 397 Kilometern (247 Meilen) des Vorgängermodells.
"Der neue Bolt repräsentiert einen wichtigen Schritt, um Elektromobilität für eine breitere Käuferschicht zugänglich zu machen, ohne Kompromisse bei wichtigen Funktionen einzugehen", so ein Sprecher von Chevrolet.
Design und technische Ausstattung
Der neue Bolt stellt eher eine Evolution als eine komplette Neuentwicklung dar. Er wird im Werk in Kansas City gebaut und übernimmt den vorderseitig montierten Einzelmotor vom Elektro-Equinox. Dieser Motor leistet nun 210 PS, was einem geringfügigen Zuwachs von 10 PS gegenüber dem Vorgängermodell entspricht.
Im Innenraum bietet der Bolt ein 11-Zoll-Digitalinstrumenten-Display und einen 11,3-Zoll-Touchscreen. Für Kunden, die eine sportlichere Optik bevorzugen, wird eine RS-Ausstattungsvariante zu einem Preis von etwa 32.000 US-Dollar angeboten. Zu den weiteren bekannten Ausstattungsmerkmalen gehören bidirektionales Laden, eine Wärmepumpe und das optionale Super Cruise-System, ein erweitertes Fahrerassistenzsystem.
Hintergrund: Bidirektionales Laden
Bidirektionales Laden ermöglicht es Elektrofahrzeugen, nicht nur Strom aufzunehmen, sondern auch wieder abzugeben. Dies kann genutzt werden, um Haushalte mit Strom zu versorgen (Vehicle-to-Home, V2H) oder das Stromnetz zu stabilisieren (Vehicle-to-Grid, V2G). Diese Technologie erhöht die Flexibilität und den Nutzen von Elektrofahrzeugen erheblich.
Wettbewerb und zukünftige Entwicklungen
Obwohl der Bolt und der Leaf derzeit die günstigsten Elektrofahrzeuge auf dem US-Markt sind, bleibt der Wettbewerb intensiv. Das lange angekündigte 25.000-Dollar-Tesla-Modell ist noch nicht in Sicht. Die aktuellen Basismodelle des Model 3 und Model Y sind mit Preisen von 38.630 US-Dollar bzw. 41.630 US-Dollar weiterhin deutlich teurer als der Bolt.
Dennoch wird der Markt in den kommenden Jahren weitere budgetfreundliche Elektrofahrzeuge sehen. Dazu gehören ein 30.000-Dollar-Elektro-Truck von Ford und ein noch günstigerer Basis-Pickup des neuen Herstellers Slate. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass der Trend zu erschwinglicheren Elektrofahrzeugen anhält und die Auswahl für Verbraucher stetig wächst. Der Chevrolet Bolt positioniert sich in diesem Umfeld als eine wichtige Option für Käufer, die einen kostengünstigen Einstieg in die Elektromobilität suchen, ohne auf moderne Funktionen und eine solide Reichweite verzichten zu müssen.
Die Kombination aus einem wettbewerbsfähigen Preis, verbesserter Ladeinfrastruktur und einer praxistauglichen Reichweite macht den neuen Bolt zu einem attraktiven Angebot auf dem EV-Markt. Chevrolet setzt damit ein klares Zeichen, dass Elektromobilität nicht zwangsläufig teuer sein muss.




