Die Produktion des neuen Nissan Leaf, einem der voraussichtlich günstigsten Elektrofahrzeuge auf dem US-Markt, wird aufgrund unerwarteter Engpässe bei der Batterielieferung reduziert. Diese Maßnahme erfolgt bereits vor der breiten Verfügbarkeit des Modells für Käufer und könnte die Markteinführung des wichtigen EV-Modells beeinträchtigen.
Nissan hat angekündigt, die Fertigung des Leaf von September bis November zu drosseln. Dies ist eine direkte Folge von Schwierigkeiten bei der Sicherstellung ausreichender Batteriezellen, die für die Montagebänder benötigt werden. Der Leaf sollte Nissans Rückkehr in eine führende Position im Elektrofahrzeugsegment markieren.
Wichtige Punkte
- Nissan reduziert Leaf-Produktion von September bis November.
- Grund sind Engpässe bei der Batterielieferung.
- Der Leaf nutzt die CMF-EV-Plattform des größeren Ariya.
- Einstiegsmodell startet bei 29.990 US-Dollar.
- Batterien werden von AESC geliefert.
Produktionskürzungen und Batterieversorgung
Nissan baut den neuen Leaf derzeit in seinem japanischen Werk in der Präfektur Tochigi. Besonders starke Kürzungen sind für den nächsten Monat und den gesamten Oktober vorgesehen. Tausende weniger Fahrzeuge sollen in diesem Zeitraum gefertigt werden als ursprünglich geplant.
Die Schwierigkeiten bei der Batterieversorgung stellen ein erhebliches Hindernis für die Markteinführung dar. Ein reibungsloser Start ist für Nissan entscheidend, um im Wettbewerb der Elektrofahrzeuge bestehen zu können. Die Produktionskürzungen könnten die Verfügbarkeit in den Autohäusern einschränken.
Fakten zur Produktion
- Produktionsstandort: Tochigi-Präfektur, Japan.
- Betroffener Zeitraum: September bis November.
- Ursache: Langsamerer Anlauf der Batteriezellproduktion.
Herausforderungen bei der Batterielieferung
Ein Bericht von Nikkei Asia beleuchtet die Ursache der Engpässe. Demnach werden die Batterien für den Leaf von AESC geliefert. Die Produktionserträge des Zulieferers sind jedoch nicht so schnell gestiegen wie erwartet. Dies führt zu einem Mangel an verfügbaren Batterien.
Dieser Engpass könnte die Verfügbarkeit des Fahrzeugs in den Verkaufsräumen beeinflussen, sollte sich die Situation nicht verbessern. Für ein Modell, das so viel Bedeutung für den Hersteller hat, ist dies eine ungünstige Komplikation am Anfang seines Lebenszyklus.
"Die Batterielieferkette ist ein kritischer Faktor für die gesamte Elektrofahrzeugindustrie. Engpässe hier können weitreichende Folgen haben, besonders für neue Modelle, die auf einen starken Start angewiesen sind."
Technische Spezifikationen und Plattform
Der Nissan Leaf basiert auf der CMF-EV-Plattform. Diese Plattform wird auch für den größeren Nissan Ariya verwendet. Die Nutzung einer etablierten Plattform ist in der Regel ein Vorteil für Effizienz und Skalierbarkeit. In diesem Fall wirken sich jedoch externe Faktoren auf die Verfügbarkeit aus.
Die Einstiegsversion des Leaf für den amerikanischen Markt ist mit einem 52 kWh Batteriepaket ausgestattet. Dieses treibt einen einzelnen Elektromotor an den Vorderrädern an. Die Leistung beträgt 174 PS und das Drehmoment 345 Nm (254 lb-ft).
Hintergrund zur CMF-EV-Plattform
Die CMF-EV-Plattform (Common Module Family – Electric Vehicle) ist eine speziell für Elektrofahrzeuge entwickelte Architektur der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz. Sie ermöglicht es, verschiedene EV-Modelle mit unterschiedlichen Größen und Reichweiten zu produzieren, während Kernkomponenten geteilt werden. Dies führt zu Kosteneinsparungen und beschleunigt die Entwicklung neuer Modelle.
Motorisierungen und Reichweite
Neben der Basisversion wird Nissan den Leaf auch mit einem größeren 75 kWh Batteriepaket anbieten. Diese Version ist mit einem Elektromotor gekoppelt, der 214 PS und ein Drehmoment von 355 Nm (262 lb-ft) liefert.
Die 75 kWh-Version soll eine Reichweite von 488 km (303 Meilen) erreichen. Diese Werte sind wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit des Fahrzeugs auf dem Markt.
- Basisversion: 52 kWh Batterie, 174 PS, 345 Nm.
- Top-Version: 75 kWh Batterie, 214 PS, 355 Nm.
- Reichweite (75 kWh): 488 km.
Preise und Marktverfügbarkeit
Der neue Leaf wird nicht nur in den USA, sondern auch in Japan und Europa auf den Markt kommen. Weitere Märkte sollen folgen. Ein entscheidender Faktor für den Erfolg wird der Startpreis sein.
Nissan bestätigte kürzlich, dass die Preise für den 2026er Leaf in den USA bei 29.990 US-Dollar beginnen werden. Dies macht ihn zum günstigsten Elektrofahrzeug im Land. Der Preis ist nur geringfügig höher als der des zehn Jahre alten Vorgängermodells, das er ersetzt.
Noch interessanter ist die Ankündigung einer noch günstigeren Version, deren Preise jedoch noch nicht bekannt gegeben wurden. Diese Strategie könnte Nissan helfen, eine breitere Käuferschicht anzusprechen.
Preisübersicht
- Startpreis USA: 29.990 US-Dollar.
- Positionierung: Günstigstes EV in den USA.
- Zukünftige Option: Noch günstigere Version geplant.
Bedeutung für Nissan
Der Leaf ist ein wichtiges Modell für Nissan, um seine Position im Bereich der Elektrofahrzeuge zu stärken. Die ursprüngliche Version des Leaf war ein Pionier, doch in den letzten Jahren hat der Wettbewerb stark zugenommen. Ein preislich attraktives Angebot in Kombination mit solider Technik ist entscheidend.
Die aktuellen Produktionsprobleme könnten den Start jedoch erschweren. Es bleibt abzuwarten, wie schnell AESC die Batterielieferungen stabilisieren kann, um die Nachfrage nach dem neuen Leaf zu decken.
Die Automobilindustrie steht weiterhin vor Herausforderungen in der Lieferkette, insbesondere bei Schlüsselkomponenten wie Batterien. Nissans Situation mit dem Leaf unterstreicht diese anhaltende Problematik, die die globale Fahrzeugproduktion beeinflusst.