Das Tesla Model Y hat im September den Titel des meistverkauften Autos in Europa zurückerobert. Mit 25.938 verkauften Einheiten setzte sich das Elektro-SUV an die Spitze des Wettbewerbs, obwohl die Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,6 Prozent zurückgingen.
Dieser Erfolg markiert das erste Mal in diesem Jahr, dass das Model Y die monatlichen Verkaufs-Charts in Europa anführt. Die Rückkehr an die Spitze erfolgt in einer Zeit, in der das Unternehmen durch virale Videos seiner Fahrassistenzsysteme und öffentliche Kommentare von Branchenkonkurrenten weiterhin für Schlagzeilen sorgt.
Wichtige Erkenntnisse
- Das Tesla Model Y war im September das meistverkaufte Auto in Europa mit 25.938 Neuzulassungen.
- Ein virales Dashcam-Video zeigt, wie ein Tesla einem abstürzenden Flugzeug ausweicht, was Spekulationen über die Rolle des Autopiloten auslöste.
- Ein neues Software-Update (v14) vereinfacht die Aktivierung des "Full Self-Driving"-Systems, indem die Bremsbestätigung standardmäßig deaktiviert wird.
- Der ehemalige Stellantis-CEO Carlos Tavares prognostizierte, Elon Musk könnte die Automobilbranche verlassen, was Musk umgehend zurückwies.
Ein umkämpfter europäischer Markt
Der europäische Automobilmarkt bleibt hart umkämpft. Obwohl das Model Y im September triumphierte, wurde die Jahresbestenliste bisher von anderen Modellen dominiert. Der Dacia Sandero sicherte sich in diesem Jahr bereits vier Monatssiege, während der Renault Clio dreimal an der Spitze stand.
Im September belegte der Clio mit 20.146 verkauften Fahrzeugen den zweiten Platz. Der Volkswagen T-Roc, der im August die Verkaufsliste anführte, fiel aus den Top-Positionen zurück. Der Erfolg des Model Y im September ist bemerkenswert, da es zuvor in diesem Jahr nicht unter den Top drei der meistverkauften Fahrzeuge in Europa rangierte.
Globale Perspektive bleibt stark
Trotz des wechselhaften Erfolgs in Europa bleibt das Tesla Model Y auf globaler Ebene ein Bestseller. In den letzten beiden Jahren war es das meistverkaufte Auto der Welt und übertraf dabei sowohl Elektro- als auch Verbrennermodelle. Besonders in den USA und China, wo der Wettbewerb durch lokale Hersteller intensiv ist, behauptet das Fahrzeug eine starke Marktposition.
Teslas Rekordquartal
Tesla schloss kürzlich sein erfolgreichstes Quartal in der Unternehmensgeschichte ab. Zwischen Juli und September lieferte das Unternehmen weltweit knapp eine halbe Million Fahrzeuge aus, was die anhaltend hohe Nachfrage unterstreicht.
Kontroversen und technologische Debatten
Neben den Verkaufszahlen sorgt Tesla auch durch technologische Entwicklungen und virale Ereignisse für Aufsehen. Kürzlich ging ein dramatisches Dashcam-Video aus Oklahoma um die Welt, das zeigt, wie ein Tesla einem Kleinflugzeug ausweicht, das auf einer Autobahn notlandet.
Das Video löste eine intensive Debatte darüber aus, ob das Ausweichmanöver vom Fahrer oder vom "Full Self-Driving" (FSD) System des Fahrzeugs durchgeführt wurde. Zwar gibt es keine offizielle Bestätigung, doch die flüssige Reaktion des Autos und das Aufleuchten des "Jump to Event"-Buttons im Display werden von Beobachtern als mögliche Indizien für einen autonomen Eingriff gewertet.
"Unabhängig davon, ob das Auto auf FSD war oder manuell gesteuert wurde, ist es ziemlich verrückt, diese Dashcam-Aufnahme zu haben."
Software-Update vereinfacht FSD-Nutzung
Parallel dazu hat Tesla mit der Software-Version v14 eine kleine, aber bedeutende Änderung an seinem FSD-System vorgenommen. Die Funktion "Brake Confirm", die bisher einen Tritt auf die Bremse zur Aktivierung des Systems erforderte, ist nun standardmäßig deaktiviert.
Diese Anpassung macht die Aktivierung des autonomen Fahrmodus nahtloser und schneller. Fahrer können die Funktion bei Bedarf in den Einstellungen wieder aktivieren. Es ist ein weiterer Schritt, um die Nutzung der Technologie zu vereinfachen und die Interaktion zwischen Mensch und Maschine zu reduzieren.
Branchenkritik und Musks Reaktion
Die strategische Ausrichtung von Tesla bleibt ein Thema in der Branche. Carlos Tavares, der ehemalige CEO des Konkurrenten Stellantis, äußerte kürzlich in einem Interview die Vermutung, Elon Musk könnte sich vollständig aus der Automobilproduktion zurückziehen.
Die Prognose von Tavares
Tavares spekulierte, Musk könnte sich stattdessen auf seine anderen Unternehmen wie SpaceX, Robotik oder künstliche Intelligenz konzentrieren. Er bezeichnete die Börsenbewertung von Tesla als "stratosphärisch" und zweifelte sogar an, dass das Unternehmen in zehn Jahren noch existieren werde, da es von effizienteren Herstellern wie BYD überholt werden könnte.
Elon Musk reagierte prompt auf der Plattform X auf diese Aussagen. Er wies die Vorhersage zurück und kommentierte, Tavares habe "keine Ahnung". Musks langfristiges Engagement für Tesla scheint ungebrochen. Anfang November werden die Aktionäre über ein neues, milliardenschweres Vergütungspaket für den CEO abstimmen, was seine zentrale Rolle im Unternehmen weiter festigen dürfte.
Während die Debatten über die Zukunft des Unternehmens andauern, zeigen die aktuellen Verkaufszahlen in Europa, dass Tesla trotz starker Konkurrenz und öffentlicher Kontroversen weiterhin eine dominierende Kraft auf dem Automobilmarkt ist.




